- Endingen am Kaiserstuhl
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Wappen Deutschlandkarte 48.1408333333337.7063888888889186Koordinaten: 48° 8′ N, 7° 42′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Emmendingen Höhe: 186 m ü. NN Fläche: 26,72 km² Einwohner: 9.104 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 341 Einwohner je km² Postleitzahl: 79346 Vorwahl: 07642 Kfz-Kennzeichen: EM Gemeindeschlüssel: 08 3 16 012 Stadtgliederung: Kernstadt und
3 OrtschaftenAdresse der
Stadtverwaltung:Marktplatz 6
79346 Endingen am KaiserstuhlWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Joachim Schwarz Lage der Stadt Endingen am Kaiserstuhl im Landkreis Emmendingen Endingen am Kaiserstuhl ist eine Kleinstadt im Landkreis Emmendingen, im Südwesten Baden-Württembergs.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Das Städtchen Endingen mit den Winzerdörfern Amoltern, Kiechlinsbergen und Königschaffhausen liegt im Norden des Kaiserstuhles. Höchster Punkt der Gemeinde ist der im Süden der Kernstadt liegende Katharinenberg, auf dessen Spitze eine Kapelle steht. Mit 492 m Höhe ist er der dritthöchste Gipfel des Kaiserstuhls.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (von Westen im Uhrzeigersinn): Sasbach, Wyhl am Kaiserstuhl, Forchheim, Riegel, Bahlingen, alle im Landkreis Emmendingen, und Vogtsburg, Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald.
Klima
Die Stadt liegt in einer der wärmsten Gegenden Deutschlands, am Kaiserstuhl. Das mediterrane Klima zeigt sich in der Qualität der angebauten Weine.
Stadtgliederung
Endingen gliedert sich in die drei Stadtteile Amoltern, Kiechlinsbergen und Königschaffhausen. Diese bilden zugleich Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender. In den Ortschaften sind jeweils Verwaltungsstellen mit der Bezeichnung „Ortschaftsamt“ eingerichtet. Die offizielle Benennung der Stadtteile erfolgt durch vorangestellten Namen der Stadt und durch Bindestrich verbunden nachgestellt die Namen der Stadtteile. Die Stadtteile sind räumlich identisch mit den ehemaligen Gemeinden gleichen Namens. Das Stadtgebiet ist zudem in die vier Wohnbezirke im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung Wohnbezirk I (Endingen), Wohnbezirk II (Amoltern), Wohnbezirk III (Kiechlinsbergen) und Wohnbezirk IV (Königschaffhausen) unterteilt.[2] Zu den drei Stadtteilen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur Stadt Endingen in den Grenzen von 1970 gehört die Stadt Endingen und das Gehöft Wilhelmshöfe.[3]
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Amoltern mit Kirche von Christoph Arnold
Geschichte
Endingen
Endingen wurde erstmals 862 urkundlich erwähnt. Es gehörte mehrere Jahrhunderte zum Besitz der Herren von Endingen, bis es an die Herren von Üsenberg überging, die Endingen zwischen 1285 und 1286 die Stadtrechte verliehen. Nachdem die Üsenberger 1379 ausstarben, kam die Stadt in habsburgischen Besitz und wurde Vorderösterreich zugeordnet, wobei sie Anfang des 15. Jahrhunderts kurzzeitig den Status einer freien Reichsstadt hatte.
1751 fand in Endingen einer der letzten Hexenprozesse in Europa statt: am 24. April wurde Anna Schnidenwind auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Nach dem Frieden von Pressburg 1805 kam Endingen mit dem gesamten bisher vorderösterreichischen Breisgau an Baden.
Mit Ausnahme von Kiechlinsbergen, das vor der Eingemeindung zum ehemaligen Landkreis Freiburg gehörte, war die Stadt seit der Zugehörigkeit zum Land Baden Teil des Landkreises Emmendingen.
siehe auch Koliburg, Burg Amoltern, Burg Kiechlinsbergen
Eingemeindungen
- 1. Dezember 1971: Amoltern
- 1. Januar 1974: Kiechlinsbergen
- 1. Januar 1975: Königschaffhausen
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 7. Juni 2009 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU 37,7 % + 0,8 10 Sitze + 1 Endinger Bürgergemeinschaft (EBG) 33,1 % – 5,2 8 Sitze ± 0 Die Unabhängigen (DU) 18,0 % + 18,0 4 Sitze +4 SPD 11,1 % – 13,5 2 Sitze – 3 Jugendgemeinderat
Am 25. Juli 2010 wurde der erste Endinger Jugendgemeinderat gewählt. Das 12-köpfige Gremium wird für 2 Jahre die Interessen und Wünsche der Endinger Jugend vertreten. Gewählt wurde per Briefwahl, jeder Wahlberechtigte durfte 12 Stimmen vergeben. Auf einen Kandidaten konnten maximal 3 Stimmen gesetzt werden. Von 650 Wahlberechtigten nahmen 88 an der Wahl teil.
Städtepartnerschaften
Seit 1970 pflegt Endingen eine Partnerschaft mit der elsässischen Stadt Erstein in Frankreich, nur etwa 30 Kilometer rheinabwärts auf der anderen Seite des Rheins. Freundschaftliche Beziehungen gibt es auch zur französischen Gemeinde Coulonges-sur-l'Autize in der Region Poitou-Charentes im Westen Frankreichs. Zur Gemeinde Colonia Tovar in Venezuela werden ebenfalls Kontakte gepflegt.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In gespaltenem Schild vorn in Rot ein silberner Balken, hinten in Blau ein silberner Flügel (der sogenannte „Üsenberger Flug“).
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Endingen ist durch die Kaiserstuhlbahn (Gottenheim – Riegel am Kaiserstuhl – Breisach am Rhein) in Riegel an das überregionale Schienennetz angebunden.
Entfernungen:
- Freiburg im Breisgau (ICE-Halt): 25 km
- Basel: 80 km
- Mulhouse (int. Flughafen Basel Mulhouse Freiburg): 70 km
- Autobahn 5 (Karlsruhe–Basel): 5 km
Ansässige Unternehmen
Der Weinbau spielt, wie überall im Kaiserstuhl, eine herausragende Rolle. In jeder Ortschaft und in der Kernstadt gibt es eine Winzergenossenschaft. Ferner sind in der Gemeinde mehrere unabhängige Weingüter ansässig.
VollherbstDruck produziert mit 120 Mitarbeitern Etiketten für Weine aus aller Welt.
Die Südwestdeutsche Verkehrs AG betreibt in Endingen ein Betriebszentrum für Schienenfahrzeuge und Busse.
Die 1856 gegründete Buchhandlung Vollherbst-Koch ist der älteste Endinger Einzelhändler.
Bildung
Das Endinger Schulzentrum umfasst die Grundschule am Erle, die Klassen 5 bis 7 der Werkrealschule "Nördlicher Kaiserstuhl" (Werkrealschule gemeinsam mit der Gemeinde Wyhl)sowie die Stefan-Zweig-Realschule. Die Maria-Sibylla-Merian-Grundschule in Kiechlinsbergen und Königschaffhausen nimmt Grundschüler aus den Dörfern Kiechlinsbergen und Königschaffhausen auf. Dort befindet sich auch eine Grundschulförderklasse. Darüber hinaus gibt es noch die Albert-Schweitzer-Förderschule, die sich um lernschwache Schüler kümmert und deren Bildungsangebot seit dem Jahr 2005 zur Ganztagsschule ausgebaut wurde.
Gerichte
Die Stadt Endingen gehört zum Gerichtsbezirk des Amtsgerichts Kenzingen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
Das Privattheater Deutsche Kammerschauspiele, unter der Leitung von Annette Greve und Georg A. Weth, hat seinen Sitz in Endingen.
Museen
- Kaiserstühler Heimatmuseum
- Vorderösterreich Museum im Üsenberger Hof Endingen
- Historische Zunftstube mit Fastnachtsmuseum im Königschaffhauser Tor
- Käsereimuseum Endingen
- Kirschenmuseum im Winzerdorf Königschaffhausen
- Heimatmuseum im Winzerdorf Kiechlinsbergen
- Museum „Hexenwahn“: Geschichte der Hexenverfolgung vom Beginn bis heute
Endingen ist eine Haltestelle der Museumsbahn Rebenbummler.
Gedenkstätten
Ein Ehrenmal an der Nordwand des Turmes der St.-Martins-Kirche für die Toten der Weltkriege enthält auch den Namen des jüdischen Mitbürgers Siegfried Hauser, der am Marktplatz 19 ein Konfektions- und Wäschegeschäft betrieben hatte, bevor er in einem KZ ermordet wurde.[4]
Musik
Die Stadtmusik Endingen ist ein Sinfonisches Blasorchester. 1982 besuchte die Stadtmusik Colonia Tovar in Venezuela. Von 1928–1960 war Albert Witzenhausen Dirigent der Stadtkapelle. 1960 wurde Witzenhausen von Johannes Meybrunn aus Hochdorf abgelöst, der dieses Amt bis zum Jahre 1989 innehatte. Im Jahre 2003 feierte die Stadtmusik ihr 250-jähriges Jubiläum. Dirigiert wird die Stadtmusik seit 1991 von Martin Baumgartner. 2008 unternahm die Stadtmusik eine 10-tägige Konzertreise nach Japan. Gastdirigenten waren schon Jan van der Roost aus Belgien (2003 Uraufführung von Vulcano), Otto M. Schwarz aus Österreich (2007 mit dem Stück Dragon Fight) und erneut Jan Van der Roost (2009 Ballade für Bassposaune). Präsident des Orchesters ist der jeweils amtierende Bürgermeister. Angeschlossen ist auch eine Jugendkapelle, in der die Kinder und Jugendlichen auf das gemeinsame Musizieren vorbereitet werden. Das Jahreskonzert findet jedes Jahr eine Woche vor Ostern am Palmsamstag statt.
Neben der Stadtmusik gibt es in Endingen den Bürgerwehr-Spielmannszug, der von einem Tambourmajor geleitet wird. Neben den Musikern gehören zum Spielmannszug Standartenträger, Marketenderinnen- und eine Bürgerfrauengruppe.
Regelmäßige Veranstaltungen
In der ehemals vorderösterreichischen Stadt hat sich altes Fasnetbrauchtum erhalten, das sich durch die Jahrhunderte hindurch zurückverfolgen lässt. An den närrischen Tagen dreht sich alles um den Jokili, die zentrale Gestalt der historischen Fastnachtsfeier. Der Endinger Jokili zählt zweifelsohne zu den ältesten Narrenfiguren am Oberrhein. Bereits für das Jahr 1782 ist die Brauchfigur und mit ihr eine Fasnetszunft belegt.
Am Sonntag nach dem Feiertag Christi Himmelfahrt treffen sich in der Altstadt die Bücher- und Musikfreunde Badens beim „Endinger Büchermarkt“. Der seit 2006 aus Anlass des 150-jährigen Jubiläums einer ortsansässigen Buchhandlung durchgeführte Markt gilt heute als der größte Büchermarkt Badens.[5] Verkauft werden antiquarische und gebrauchte Bücher, Grafik und alles aus Papier. Die Veranstaltung, der eine CD- und Schallplattenbörse angeschlossen ist, wird regelmäßig von über 10.000 Bücherfreunden besucht. Die bis zu 200 Marktbeschicker kommen aus Baden, Württemberg, der Pfalz, dem Elsass und der Schweiz.
Unter dem Titel „Sag, wem gehört die schöne Stadt“ führen Endinger Bürger unter der Leitung von Georg A. Weth und Annette Greve von den Deutschen Kammerschauspielen eine gespielte Stadtgeschichte auf verschiedenen Plätzen auf.[6]
Sport
In Endingen gibt es einen Fußballverein, einen Tischtennisclub, einen Volleyballverein und einen Tennisverein. Die Erste Mannschaft des Fußballvereins SV Endingen ist in der Saison 2010/11 in die Verbandsliga Südbaden aufgestiegen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Wilhelm Benitz (1815-1876); Kalifornien-Kolonisator, Rancher und Besitzer des ehemaligen russischen Fort Ross in Kalifornien [7]
- Franz Karl Grieshaber (1798–1866), Germanist und Handschriftensammler
- Otto Waenker von Dankenschweil (1808-1885), Reichstagsabgeordneter (Zentrum)
- Wilhelm Hug (1880-1966), Forstmann und NSDAP-Politiker, von 1933 bis 1945 Leiter der badischen Forstverwaltung
- Ludwig Wenzler (* 1938), römisch-katholischer Theologe
- Gerdi Staiblin, (* 1942), Ortsteil Königschaffhausen, Politikerin (CDU), baden-württembergische Ministerin für Ernährung und Ländlichen Raum (1996–2001)
- Norbert Stertz (* 1965), Solohornist und Professor für Horn
- Marcel Schwehr (* 1966), Politiker und MdL
Personen mit Bezug zur Stadt
- Karl Ignaz Hummel (1898–1954) gen. Oskar Daubmann, Hochstapler
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Hauptsatzung der Stadt Endingen am Kaiserstuhl vom 7. November 2001
- ↑ Landesarchivdirektion Baden-Württemberg (Hrsg.): Regierungsbezirk Freiburg. In: Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bd. IV, Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2, S. 229–232.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 32, ISBN 3-89331-208-0
- ↑ 5. Endinger Büchermarkt – Die größte Büchermeile Badens, abgerufen 31. Mai 2010
- ↑ Webseite der Stadt zur Veranstaltung "Sag wem gehört die schöne Stadt"
- ↑ Emigrant Wilhelm Benitz
Weblinks
Commons: Endingen am Kaiserstuhl – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: Endingen in der Topographia Alsatiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte- Endingen: Offizielle Internetseite der Stadt
- Endingen-lokal Stadtportal
- Endingen und der Kaiserstuhl
- Informationen und Bilder zu Endingen und seinen Ortsteilen
- Endingen, Mensch, Natur, Umwelt und Geschichte
- Website von Kiechlinsbergen
- Website von Königschaffhausen
- Endingen auf einer Architektur-Website
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Kaiserstuhl (Aargau) — AG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Kaiserstuhl zu vermeiden. Kaiserstuhl … Deutsch Wikipedia
Endingen AG — AG ist das Kürzel für den Kanton Aargau in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Endingenf zu vermeiden. Endingen … Deutsch Wikipedia