Johann Büsen

Johann Büsen

Johann Büsen (* 1984 in Paderborn) ist ein deutscher Künstler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann Büsen studierte 2005 bis 2010 an der Hochschule für Künste Bremen, Diplom bei Prof. Peter Bialobrzeski. Seit 2003 nahm er an diversen Gruppen- und Einzelausstellungen teil. Er lebt und arbeitet in Berlin und Bremen.[1]

Werk

Trip, 2010, 100 × 100 cm, Digitaldruck auf Leinwand

Johann Büsen greift in die Fülle des aktuellen visuellen Angebots und pflegt lustvoll anarchisch eine schöne Unübersichtlichkeit. Er entwickelt Geschichten, scheut sich nicht vor Ausuferungen, hält Bewegungsrichtungen offen, stellt mehrere narrative Stränge nebeneinander. Keine Farbverläufe werden zugelassen, die zeigen könnten, dass dem Material hier freie Eigenbewegung zugebilligt wäre.

Die Schichtungen der dichten Kompositionen entfesseln beim Betrachter ein assoziatives Weiterspinnen. Profane Alltagsrealität vermischt sich mit fiktionalen Welten aus Film, Fernsehen und Literatur. In diesem Gemenge geht es nicht vorrangig um Abbildung oder Gestaltung des exponierten Gegenstands, des besonderen Schauplatzes oder der außergewöhnlichen Szenerie. Thema ist die mehr oder weniger bewusste oder untergründig wirksame Verknüpfung, das Zusammenführen, Zusammenlesen eines aus unterschiedlichsten Quellen gespeisten Kosmos, in dem für Sehen, Empfinden und Bewusstsein tendenziell nicht mehr getrennt ist zwischen Wirklichkeit und Virtualität.

Büsen zeichnet, fotografiert und filtert Motive aus den unterschiedlichsten Medien von Print bis Internet. Er versammelt Bausteine eines Themenfelds auf der Arbeitsfläche des Computers und lässt sich nach eröffnenden Skizzen, einem zeichnerischen Aufriss der Komposition, vom assoziativen Spiel im Bildaufbau leiten. Die bedrängende, diffus erscheinende Fülle entspricht der Unübersichtlichkeit der Lebenswelt und ihrer Repräsentation in den digitalen Medien. So fragmentarisch Mensch und Leben hier auftreten, so sehr wird in der Strukturierung und Farbgestaltung, in der Ausleuchtung von Tiefe hinter der flächigen Addition die Sehnsucht nach Balance, nicht nur zwischen Mensch und Maschine, sondern zwischen dem Menschen und seiner Lebenswelt insgesamt sinnfällig.

Man spürt die ordnende Hand bei aller Neigung zur Chaos-Pflege. Der Künstler scheint mit dem Samplen und Mixen, der steten Neu-Besichtigung des Auf- und Zugefallenen auf der Höhe der Zeit zu sein. Seine Kunst nimmt Abschied von der einen Fassung, von Original und Unikat. Sie nimmt auch Abschied von der Vorstellung, der Künstler habe alles buchstäblich im Griff. Das Balancieren, nicht das Fixieren macht hier den Reiz aus, die stetige Überraschung, die rauschhafte Fülle, das Versinken im nicht versiegenden Medienfluss, die Bereitschaft für das Unbekannte und Unerwartete, das Jonglieren mit Perspektiven und Fokussierungen.[2]

Ausstellungen

Einzelausstellungen

2008

  • Interrupt, Galerie Des Westens, Bremen[3]

2009

  • Pop-Up, Städtische Galerie im Königin-Christinen-Haus, Zeven[4]

2010

  • Fasten Seat Belts, Kunstverein Achim[5]
  • Schubert & Büsen, Monument Art Galerie, Jettingen (mit Benjamin Schubert)[6]
  • Binär, Galerie Des Westens, Bremen (mit Tom Gefken)[7]

2011

  • Kurzurlaub, Galerie Mitte, Bremen[8]
  • Re-Vision, RKK Galerie, Bremen (mit Erika Plamann)

Gruppenausstellungen

2003

  • Spielzeug, Galerie Des Westens, Bremen[9]

2004

  • Ginko, Lorbeer, Chlorophyll, Medienzentrum, Bremen

2005

2006

  • 83. Herbstaustellung, Städtische Galerie Kubus, Hannover (Katalog)[11]
  • Global, Gesellschaftshaus, Kirn (Katalog)
  • Nord Art, Gießereihalle, Rendsburg[12]
  • Kunst und Umwelt, Städtische Galerie, Güstrow (Katalog)

2007

  • Natur - Mensch, Nationalpark Harz, Sankt Andreasberg (Katalog)
  • Madonna, Kulturkirche, Bremen[13]
  • Who said that we have to be strong, Brancaleone, Rom (Katalog)
  • Seelandschaften, Schloss Freienfels, Hollfeld
  • Kunstquadrate, Weltkulturerbe Zollverein, Essen (Katalog)[14]

2008

2009

2010

  • Zeitges(ch)ehen, Galerie im Rathaus, Berlin[20]
  • Das Ding, G.A.S.-Station, Berlin[21]
  • Lust 2010 - Bazonnale, Auktionshalle, Weimar
  • TetraPack 3.0, Galerie 149, Bremerhaven[22]
  • Ibug, Textilwerk, Meerane[23]
  • Wunderland, Galerie Flut, Bremen[24]

2011

  • 34. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst, Städtische Galerie, Bremen[25]
  • Abriss Verboten, Meeraner Kunstverein
  • TetraPack 4.0, Atelierhof Galerie, Bremen
  • Kunstfrühling, Güterbahnhof, Bremen[26]

Messen

2008

  • AlsterArt, Alstertal Center, Hamburg (Katalog)[27]

2009

2010

  • Contemporary Art Ruhr, Weltkulturerbe Zollverein, Essen[28]

Auszeichnungen

2007

2008

  • Zeig deine Kunst - Förderpreis, Galerie Richter & Masset, München

2010

  • Paula Modersohn-Becker Nachwuchs-Kunstpreis, Kunsthalle Worpswede[29]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johannbuesen.de: Vita.
  2. Dr. Rainer Beßling: Wirklichkeit & Virtualität. Human Playground – Kunstkatalog, 2009
  3. Johannbuesen.de: Interrupt
  4. Zeven.de: Pop-Up
  5. Kunstverein Achim: Fasten Seat Belts
  6. Johannbuesen.de: Schubert & Büsen
  7. Johannbuesen.de: Binär
  8. Galerie mitte: Kurzurlaub
  9. Johannbuesen.de: Spielzeug
  10. Gesellschaft für Aktuelle Kunst: Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen
  11. Kunstverein Hannover: Heimspiel 83. Herbstaustellung
  12. Johannbuesen.de: Nord Art
  13. Johannbuesen.de: Madonna
  14. Kunstaspekte: Kunstquadrate
  15. Kunstaspekte: Utopie des Raums
  16. Kulturkirche St. Stephani: Unantastbar
  17. Vorwerk – Zentrum für zeitgenössische Kunst: 15 Positionen zeitgenössischer Kunst
  18. Johannbuesen.de: TetraPack 2.0
  19. Johannbuesen.de: Sichtproben
  20. Haus am Kleistpark: Zeitges(ch)ehen
  21. G.A.S.-Station: Das Ding
  22. Galerie 149: TetraPack 3.0
  23. Ibug 2010
  24. Galerie Flut: Wunderland
  25. Städtische Galerie Bremen: 34. Bremer Förderpreis für Bildende Kunst
  26. Kunstfrühling: Johann Büsen
  27. AlsterArt: AlsterArt 08
  28. Contemporary Art Ruhr: CAR 2010
  29. Worpsweder Kunsthalle: Paula Modersohn-Becker Kunstpreis

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