Leipziger Buchmesse

Leipziger Buchmesse
Buchhändlerhaus in der Hospitalstraße (heute: Prager Straße) um 1900
bunter Treppenaufgang in der Glashalle der Leipziger Buchmesse
Eingangshalle während der Buchmesse 2006

Die Leipziger Buchmesse ist heute nach der Frankfurter Buchmesse die zweitgrößte Deutschlands und neben der Automesse Auto Mobil International sowie der universellen Mustermesse, die bis nach der Wiedervereinigung bestand, die bekannteste Messe Leipzigs. Sie findet alljährlich Mitte März auf der Leipziger Messe statt. Als erster großer Branchentreff des Jahres gilt sie mit der Präsentation der Neuerscheinungen des Frühjahres als wichtiger Impulsgeber für den Büchermarkt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte der Leipziger Buchmesse reicht bis in das 17. Jahrhundert zurück, 1632 überstieg die Zahl der vorgestellten Bücher erstmals die von Frankfurt am Main. Besonders im 18. Jahrhundert stellte Leipzig mit seinen Verlegern, wie beispielsweise Philipp Erasmus Reich, und Buchhändlern das Zentrum des modernen deutschen Buchhandels dar. Der Spitzenplatz der Leipziger Buchmesse blieb bis 1945 bestehen, erst danach wurde sie von der Messe in Frankfurt am Main überflügelt. Dennoch blieb die Buchmesse auch während der DDR-Zeit ein wichtiger Treffpunkt für Buchfreunde und Buchhändler aus Ost und West. Nach der Wende und dem Umzug vom Messehaus am Markt auf das neue Messegelände begann ein erneuter Aufstieg der Buchmesse mit bis heute beständigen Wachstumsraten. Seit 1995 findet während der Buchmesse als Ergänzung zum Messeprogramm auch die Leipziger Antiquariatsmesse statt.

Profil

Die Buchmesse ist heute in erster Linie eine „Publikumsmesse, die die Begegnung zwischen Autor und Besucher in den Vordergrund stellt“ [1]. Die Atmosphäre wird von Besuchern und Verlagen oft als familiär und entspannt beschrieben. Um neben der Büchermesse in Frankfurt am Main, auf der ein weit größeres Auftragsvolumen getätigt wird, bestehen zu können, musste sich die Messe neu orientieren. Die nähere Ausrichtung am Leser drückt sich unter anderem durch das von der Leipziger Messe und Kooperationspartnern wie Bertelsmann, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem MDR und der Stadt Leipzig initiierte Lesefestival Leipzig liest aus. Mit rund 1.800 Veranstaltungen während der vier Messetage in der ganzen Stadt und auf dem Messegelände gilt es als europaweit größtes Festival seiner Art. Der Trend zum Hörbuch wurde auf der Leipziger Buchmesse besonders schnell erkannt und in das Messekonzept aufgenommen.

Rahmenprogramm

Mittlerweile wird die Messe auch medial umrahmt, beispielsweise durch die Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse (von 2002 bis 2004 des Deutschen Bücherpreises), der Vergabe des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung und die Nominierung des Deutschen Jugendliteraturpreises.

Bilanz seit 2008

Messestand mit Merchandising-Artikeln zu Anime- und Mangaserien, Buchmesse Leipzig 2009

Im Jahr 2008 verzeichnete die Messe mit 129.000 Besuchern und 2.345 Verlagen aus 39 Ländern zumindest bei den Besucherzahlen eine neue Rekordbeteiligung (plus 1,6 Prozent), während die Zahl der Aussteller leicht gesunken war. 2009 wurde die Leipziger Buchmesse am 11. März mit der Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung an den deutschen Historiker Karl Schlögel eröffnet.[2] Am 12. März wurde der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen an Eike Schönfeld (in der Kategorie Übersetzung) für die Übertragung von Saul Bellows „Humboldts Vermächtnis“, an den Politikwissenschaftler Herfried Münkler für „Die Deutschen und ihre Mythen“ (Kategorie Sachbuch/Essayistik) und an die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff für den Roman „Apostoloff“ (Kategorie Belletristik). Für das Publikum war die Messe, beschickt von 2.135 Ausstellern aus 38 Ländern, vom 12. bis 15. März zugänglich. Zu den Themenschwerpunkten zählte der politische Umbruch in der DDR und in Osteuropa.[3] Nach Informationen der Messeleitung wurden 147.000 Besucher gezählt, ein Plus von 14 Prozent gegenüber 2008. Die Veranstalter gehen auch weiterhin von einer Konsolidierung der Messe aus.[4] Im Jahr 2010 ging die Zahl der Aussteller auf 2.071 aus 39 Ländern zurück, bei gleichzeitig weiter steigenden Besucherzahlen von 157.000, darunter 45.000 Fachbesuchern[5]. Mit 2.150 Ausstellern aus 36 Ländern konnte im darauffolgenden Jahr der Stand von 2009 wieder erreicht. Mit 163.000 Besuchern, darunter 45.000 Fachbesucher stieg auch diese Zahl gegenüber dem Vorjahr an.[6].

Datum Aussteller Länder Besucher Fachbesucher
12. März-
16. März 2008
2.345 39 129.000
11. März -
15. März 2009
2.135 38 147.000
17. März-
21. März 2010
2.071 39 157.000 45.000
16. März -
20. März 2011
2.150 36 163.000 45.000

Einzelnachweise

  1. so die Einstiegsseite der Webpräsenz des Preises der Leipziger Buchmesse, http://www.preis-der-leipziger-buchmesse.de/ (20. März 2005)
  2. vgl. ddp am Morgen: Buchmesse beginnt mit Preisverleihung. ddp, 11. März 2009
  3. vgl. Westbesuch zur langen Lesenacht erwartet bei tlz.de, 10. März 2009 (aufgerufen am 12. März 2009)
  4. Mitteilung der Leipziger Messegesellschaft vom 15. März 2009 (aufgerufen am 17. März 2009)
  5. Die Buchmesse auf einen Blick abgerufen am 18. März 2011
  6. http://leipziger-buchmesse.lvz-online.de/lvzs.site,postext,startseite,artikel_id,33924.html

Weblinks

 Commons: Leipziger Buchmesse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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