Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Gesellschaft für Aktuelle Kunst

Die GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst ist ein 1980 gegründeter Kunstverein in Bremen.

Aussenansicht der GAK in Bremen an der Weser.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die GAK wurde am 30. Juli 1980 in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins zur Stärkung der zeitgenössischen Kunst in Bremen auf Initiative von Jürgen Waller, Künstler und Hochschullehrer, gegründet. Zu den zehn Gründungsmitgliedern gehörten der Antiquar Udo Seinsoth, der Künstler Otto Völker, der Bildhauer Bernd Altenstein und der Architekt Luc Lepère (1943-1997). Geleitet wurde die GAK bislang von Knut Nievers, Dorothée Bauerle, Barbara Claassen-Schmal, Eva Schmidt (von 1993 bis 2003), Gabriele Mackert (von 2004 bis 2007). Seit 2008 ist Janneke de Vries als künstlerische Leiterin der GAK Gesellschaft für Aktuelle Kunst tätig.

Seit 1981 folgten mehr als 100 Einzel- und Gruppenausstellungen unterschiedlicher Künstler und Künstlerinnen. Zu den ersten von der GAK gezeigten Objekten zählten Edward KienholzRoxys (Januar bis März 1982) und Wolf Vostells Garten der Lüste (Mai 1982). Beide Ausstellungen sorgten für Furore und initiierten um die Gründung eines Sammlermuseums anhaltende Diskussionen, die schließlich 1988 das Neue Museum Weserburg Bremen hervorbrachten.

Standort

Seit ihrer Eröffnungsausstellung im Februar 1981 mit der spanischen Künstlergruppe Equipo Chrónica befindet sich die Gesellschaft für Aktuelle Kunst auf dem Teerhof in einem Gebäude, das den Namen Weserburg trägt und in dem ursprünglich eine Kaffeerösterei betrieben wurde. Die Ausstellungsräume umfassen 450 m². In der Zeit vom Sommer 1989 bis zum Sommer 1991 wurde das gesamte Gebäude für das Neue Museum Weserburg umgebaut. Beide Institutionen haben eine gemeinsame, an der Weser gelegene Häuserfront, die nach Nordosten ausgerichtet ist. Auf der Kaimauer hat der Künstler Lawrence Weiner folgenden Satz angebracht:

HAVING BEEN BUILT ON SAND
WITH ANOTER BASE (BASIS) IN FACT
AUF SAND GEBAUT
TATSÄCHLICH (AUS) AUF ANDEREM GRUND

Im Eingangsbereich der Weserburg − von der Bürgermeister-Smidt-Brücke − stehen zwei Objekte des Künstlers Ulrich Rückriem.

Positionen

Die GAK zeigt in wechselnden Ausstellungen internationale zeitgenössische Kunst. In Einzel- und thematischen Gruppenausstellungen werden künstlerische Positionen vorgestellt und aktuelle gesellschaftliche Themen aufgegriffen. Veranstaltungen wie Vorträge, Filmprogramme, Führungen, Lesungen oder Konzerte begleiten und vertiefen die Ausstellungen.

Die GAK sieht sich „als Werkstatt, als Labor, als Verhandlungsort zeitgenössischer ästhetischer und gesellschaftlicher Positionen, als Zone des kulturellen Transfers und als Verbindungsstück zu Zukunftsvisionen, die die Kunst in ihren Strategien, Schauplätzen und Materialien neu entwerfen. Künstlerische Prozesse, die den Umgang mit dem Eigenen und Fremden thematisieren, spiegeln unsere eigene Auseinandersetzung: als ein Prozess des wechselseitigen Dialogs und der steten Veränderung und der Irritation.“

Auszeichnung

Mitgliedschaft

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1981: Gruppenausstellung: Equipo Chrónica.
  • 1982: Edward Kienholz, Roxy´s und andere Arbeiten aus der Sammlung Onnasch.
  • 1983: Wohnsitz Nirgendwo. Eine dokumentarische Ausstellung über Nicht-Seßhafte.
  • 1985: Christina Kubisch, Klanginstallationen.
  • 1986: Norbert Prangenberg.
  • 1887: Urs Lüthi, Fata Morgana.
  • 1988: Terry Fox, Ultima Multis.
  • 1991: Gruppenausstellung, Kunst, Europa: Ungarn.
  • 1992: Peter Greenaway, Prospero´s Books.
  • 1993: Rémy Zaugg, Draußen.
  • 1994: Piotr Nathan, Ausschnitte − Cuttings.
  • 1995: Öyvind Fahlström, Variable Strukturen.
  • 1996: Gruppenausstellung, Kunst als Beute. Formen der phantastischen Zirkulation von Kunst- und Kulturprojekten.
  • 1997: Peter Kogler.
  • 1998: Tracey Emin, I Need Art Like I Need God.
  • 2000: Tal R und Daniel Richter, Für immer.
  • 2002: Yuri Leiderman, Die Achselhöhlen der Entenflügel.
  • 2003: Gruppenausstellung, Niemand ist eine Insel.
  • 2004: Dierk Schmidt, Geiseln.
  • 2005: Alice Creischer, Apparat zum osmotischen Druckausgleich von Reichtum bei der Betrachtung von Armut.
  • 2006: Gruppenausstellung, Bin beschäftigt.
  • 2007: Ulf Aminde, Strasse ist Strasse und keine Konzeptkunst.
  • 2008: FOS (Thomas Poulsen), Memory Theatre Twig!
  • 2009: Gruppenausstellung, Strategien der Raumaneignung.
  • 2010: Gruppenausstellung, An einem schönen Morgen des Monats Mai... [1]
  • 2010: Kate Newby, Crawl Out Your Window.
  • 2010: Shannon Bool, The Inverted Harem I.
  • 2011: Julien Bismuth, The Ventriloquism Aftereffect.

Literatur

  • GAK (Hrsg.): Gesellschaft für Aktuelle Kunst e.V., Bremen 1980 − 1995. Bremen 1995, ISBN 3-926865-11-3

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ausstellungstitel nach Albert Camus: Die Pest. Übersetzt von Uli Aumüller. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1998, S. 153 u. 299.

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