- Johann Carl Daniel Curio
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Johann Carl Daniel Curio (* 3. November 1754 in Helmstedt; † 30. Januar 1815 in Hamburg) war ein deutscher Pädagoge, Privatlehrer, Publizist und Mitbegründer des ältesten, noch heute bestehenden Lehrerverbandes.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Curio wurde als uneheliches Kind geboren und wuchs im Waisenhaus in Helmstedt auf. Die Lateinschule seines Heimatortes besuchte er von 1769 bis 1772. Anschließend wechselte er zum Johanneum nach Hamburg. 1775 besuchte er dort das Akademische Gymnasium. In dieser Zeit gehörte er mit Johann Arnold Günther und Friedrich Johann Lorenz Meyer – beide waren später engagiert in der Patriotischen Gesellschaft von 1765 – der Freundschaftlichen Literarischen Gesellschaft in Hamburg an. Im selben Jahr kehrte er nach Helmstedt zurück und nahm für vier Jahre das Studium der Theologie und Philologie auf. Dem Studium folgte ab 1780 eine fünfjährige Tätigkeit als Haus- und Privatlehrer. Dann erhielt er ein Lehramt am Gymnasium Martineum in Braunschweig. 1793 wurde er jedoch amtsenthoben. Der Grund hierfür ist ungeklärt, es wird jedoch vermutet, dass die Entlassung in einem Zusammenhang mit der großangelegten Schulreform von Johann Heinrich Campe im Herzogtum Braunschweig stand. 1795 fand Curio eine Anstellung als Schulgehilfe der Fahrenkrögerischen Pensionsanstalt, einer ehedem bekannten Privatschule in Hamburg. Er blieb in Hamburg und 1804 baute er die eigene Lehr- und Erziehungsanstalt für Knaben auf. Im Folgejahr war er Initiator, Mitbegründer und Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesens, die seit 1948 den Hamburger Landesverband der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft bildet.
Curio war auch als Schriftsteller und Publizist tätig. Die Zeitschrift Hamburg und Altona bestand von 1801 bis 1807, ab 1805 war er ihr Herausgeber und schrieb auch für das Blatt. Inhalte waren unter anderem aktuelle Themen aus beiden Städten. Die Zeitschrift war auch ein Forum für vielfältige Reformvorschläge im Geiste der Aufklärung.
Berühmt sind die für die damalige Zeit gewagten und seither viel zitierten Worte Curios von 1803:
„Wir haben keinen Adel, keine Patrizier, keine Sklaven, ja selbst nicht einmal Untertanen. Alle wirklichen Hamburger kennen und haben nur einen einzigen Stand, den Stand eines Bürgers. Bürger sind wir alle, nicht mehr und nicht weniger.“ Curio selbst hatte das Hamburger Bürgerrecht nie erworben und war damit nicht berechtigt, eine selbstständige Erwerbstätigkeit aufzunehmen, Grundbesitz zu erwerben oder an den Wahlen zur Bürgerschaft teilzunehmen.
Ihm zur Ehren trägt das Curio-Haus in Hamburg seinen Namen.
Quellen
- Hamburg-Lexikon, Zeiseverlag Hamburg, 2. Auflage 2000, S. 114, ISBN 3-9805687-9-2
Literatur
- Ulrich Nabel: Carl Daniel Curio. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 3, Duncker & Humblot, Berlin 1957, S. 441 f.
- Otto Beneke: Carl Daniel Curio. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 4, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 647.
Weblinks
- Förderkreis Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung e. V., Februar 2002 (PDF-Datei; 1,17 MB)
Siehe auch
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