- Johann Christoph von Freyberg
-
Johann Christoph von Freyberg, auch: von Freyberg-Eisenberg, von Freyberg und Eisenberg, von Freyberg-Allmendingen, (* 28. September 1616 in Altheim; † 1. April 1690 auf Schloss Dillingen an der Donau), war Fürstpropst der Fürstpropstei Ellwangen und Fürstbischof von Augsburg.
Inhaltsverzeichnis
Jugend und Ausbildung
Seine Eltern waren Kaspar von Freyberg zu Altheim und Worndorf und Anna Regina von Rechberg. Mit zehn Jahren, am 22. Oktober 1626, wurde er an der Universität Dillingen immatrikuliert. Ab 1635 studierte er an der Universität Ingolstadt. 1642 ließ er sich zum Priester weihen.
Der Kanoniker und Fürstpropst
1630 erhielt er ein Kanonikat in Augsburg. Im gleichen Jahr wurde er für den im Oktober 1629 resignierten Johann Adam Truchseß von Höfingen Kanoniker der Fürstpropstei Ellwangen, wo er am 23. Oktober 1638 in den Zwölferkreis der Kapitulare aufstieg. Zuvor Reichsritter, konnte er sich ab 1644 als Reichsfreiherr bezeichnen. 1646 war er als solcher Hofratspräsident der Dillingener Hochstift-Regierung. Von 1641 bis 1655 war er Scholaster der Fürstpropstei Ellwangen und anschließend Domdekan in Augsburg, ab 1660 als Dompropst. Für seine Familie kaufte er die Reichsherrschaft Justingen.
Vom 11. Mai 1660 bis zu seiner Resignation am 13. April 1674 war er Fürstpropst von Ellwangen; in der Reihe der Ellwanger Fürstpröpste namens Johann Christoph von Freyberg wird er als der III. gezählt. Unter ihm wurde 1661/62 die Stiftskirche St. Vitus im Innern im frühbarocken Stil umgestaltet.
Der Fürstbischof
Ab 1661 war der Administrator, ab 18. August 1665 bis zu seinem Tod im Jahr 1690 Fürstbischof von Augsburg; die Weihe zum Bischof erfolgte 1667. Er setzte kirchliche Reformen im Sinne des Konzils von Trient um. Auch machte er sich um die Gründung des Augsburger Instituts der Englischen Fräulein verdient, indem er sie 1680 als Ordensfrauen anerkannte.
1680 bis 1690 ließ er im Hohen Schloss Füssen Innenräume barockisieren. Am 16. Juni 1682 legte er den Grundstein zur Wallfahrtskirche Schönenberg. 1687 wurde in seinem Auftrag die Schlosskapelle St. Johannes Evangelist im Nordflügel des Dillinger Schlosses barockisiert; dort befindet sein Wappen an der Südwand. 1688/89 wurde unter ihm in Dillingen ein Universitätsgebäude errichtet. Sein Grabmal befindet sich in der Wolfgangkapelle des Augsburger Domes, der unter ihm barockisiert wurde.
Literatur
- Karl Fik: Die Kanoniker und Kapitulare (Chorherrn) der fürstlichen Propstei Ellwangen (1460-1802). In: 1967-1968. Ellwanger Jahrbuch, Bd. XXII. S. 74-97, insbes. S. 86 (Nr. 133)
- Bruno Bushart: Die Basilika zum heiligen Vitus in Ellwangen. Ellwangen: Kath. Stadtpfarramt o. J.
- Joachim Jahn: Freyberg und Eisenberg, Johann Christoph Frhr. von, In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-1162-8, S. 221
- Walter Ansbacher: Das Bistum Augsburg in barockem Aufbruch. Kirchliche Erneuerung unter Fürstbischof Johann Christoph von Freyberg (1665–1690). Augsburg: Sankt-Ulrich-Verlag, 2001, zugleich: Dissertation, Universität Augsburg, 1999 unter dem Titel: Johann Christoph von Freyberg (1665–1690), Reichsfürst und Reformbischof in tridentinischem Geist
- Walter Ansbacher: Johann Christoph von Freyberg 1616-1690. Fürstbischof von Augsburg (1665-1690) . In: Lebensbilder aus dem Bayerischen Schwaben 16. Weißenhorn: Anton H. Konrad-Verlag, 2004
- Hans-Michael Körner (Herausgeber) unter Mitarbeit von Bruno Jahn: Große Bayerische Biographische Enzyklopädie. Band 1. München: K. G. Saur, 2005. S. 565
Weblinks
Vorgänger Amt Nachfolger Johann Rudolf von Rechberg Fürstpropst von Ellwangen
1660–1674Johann Christoph Adelmann von Adelmannsfelden Vorgänger Amt Nachfolger Sigismund Franz von Tirol Bischof von Augsburg
1665–1690Alexander Sigmund von der Pfalz Kategorien:- Bischof von Augsburg
- Fürstpropst von Ellwangen
- Römisch-katholischer Bischof (17. Jahrhundert)
- Augsburger Geschichte
- Person (Dillingen an der Donau)
- Deutscher
- Geboren 1616
- Gestorben 1690
- Mann
Wikimedia Foundation.