Johann Georg von Dillis

Johann Georg von Dillis
Johann Georg von Dillis

Johann Georg von Dillis (* 26. Dezember 1759 in Gmain bei Schwindkirchen, heute Dorfen; † 28. September 1841 in München) war ein deutscher Maler, der heutzutage vor allem für seine Darstellungen des bäuerlichen Lebens und seine Reiseskizzen berühmt ist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Grabmal im Alten Südfriedhof in München

Dillis wurde als erstes Kind einer Förstersfamilie geboren und nahm zunächst ein Theologie- und Philosophiestudium auf, wie es damals für begabte Kinder aus ländlichen Schichten üblich war. Schon bald jedoch verspürte er den Wunsch, sich verstärkt der Malerei zu widmen.

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts war er vorwiegend damit beschäftigt, in deutschen Adelshäusern Malunterricht zu erteilen; später wurde es ihm dank Empfehlungen möglich, junge deutsche und englische Adlige auf Reisen in den Mittelmeerraum zu begleiten, was seiner Entwicklung als Maler zugute kam.

Mit dem bayerischen Kronprinzen Ludwig I. unternahm Dillis mehrere Reisen nach Italien, insbesondere Rom und Sizilien. Auf diesen Reisen fertigte Dillis zahlreiche Aquarellskizzen an, die als Studien für spätere Veduten in Öl gedacht waren. Für das heutige Auge jedoch wirken diese Studien, durch ihre Ausschnitthaftigkeit und Dillis' vollendete Farb- und Formensprache, viel moderner als seine vollständig ausgearbeiteten Veduten.

Eine der Inspirationen für Dillis' Werk waren die idealen Landschaften von Claude Lorrain, auf die Dillis in seinen Skizzen mehrfach Bezug nimmt. Des Weiteren fertigte Dillis auch zahlreiche Wolkenstudien mit Kreide auf blauem Grund an, der damaligen Begeisterung für dieses Sujet nach Einführung der Wolkenklassifikation durch Luke Howard einige Jahre zuvor entsprechend.

Zu seiner Zeit war Dillis als Maler praktisch unbekannt. Über die Verwaltungstätigkeit als Inspektor im Staatsdienst und den Zeitmangel für künstlerische Aktivitäten hat er sich zunehmend beklagt. Der Nachwelt am bekanntesten dürfte die Konzeption der Alten Pinakothek in München sein, bei der sich Dillis unter anderem vom Louvre inspirieren ließ.

Ausstellungen

  • Hamburger Kunsthalle, 14. Juni bis 12. September 2004
  • Pfarrheim Schwindkirchen, 17. bis 25. Oktober 2009 (keine Originale)

Literatur

  • Marggraff.: Dillis, Georg von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 5, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 229–237.
  • Lessing, Waldemar: Johann Georg von Dillis. Als Künstler und Museumsmann 1759–1841. Bruckmann, München 1951
  • Richard Messerer: Georg von Dillis. Leben und Werk, in: Oberbayerisches Archiv 84, 1961, S. 7-186

Weblinks

 Commons: Johann Georg von Dillis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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