Johann Gottlieb Koppe

Johann Gottlieb Koppe
Johann Gottlieb Koppe

Johann Gottlieb Koppe (* 21. Januar 1782 in Beesdau; † 1. Januar 1863 ebenda) war ein deutscher Agronom und ein bedeutender Reformer der Landwirtschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Koppe wurde als Sohn eines Kleinbauern in der Niederlausitz geboren und besuchte 1793 bis 1797 die Stadtschule Lübben. Nachdem er auf verschiedenen Gütern gearbeitet hatte, wurde er 1800 als Gutsverwalter des Major von Thümen eingestellt. Durch Artikel, die er in landwirtschaftlichen Zeitungen veröffentlichen konnte, wurde Albrecht Daniel Thaer, der Gründer der modernen Agrarwissenschaft auf Koppe aufmerksam. Thaer bot ihm eine Stelle als Lehrer in der agrarwissenschaftlichen Lehranstalt in Möglin an, die Koppe 1811 antrat. 1813 erschien sein Lehrbuch Unterricht im Ackerbau und in der Viehzucht, welches ihn bekannt machte.

1814 wurde er Gutsverwalter der Herrschaft Reichenow des Freiherrn von Eckardstein. Ab 1827 wurde er selbständiger Pächter der Kgl. Domänen Wollup und Kienitz (ab 1830) im Oderbruch, die er sehr erfolgreich bewirtschaftete. Er wurde 1849 in den preußischen Landtag gewählt, dem er bis 1852 angehörte. Die Universität Berlin zeichnete ihn 1850 mit der Ehrendoktorwürde aus. 1863 starb er auf seinem inzwischen erworbenen Gut in seinem Geburtsort Beesdau.

Werke (Auswahl)

  • Unterricht im Ackerbau und in der Viehzucht. Handbuch für Landleute und alle, welche es mit dem Landmann gut meinen, besonders im preußischen Staate. Berlin 1818
später unter dem Titel: Johann Gottlieb Koppe's Unterricht im Ackerbau und in der Viehzucht: Anleitung zu vorteilhaftem Betriebe der Landwirtschaft. Mit Koppes Bildnis und Lebensbeschreibung hrsg. von Emil Theodor Wolf, 11. Auflage: Parey, Berlin 1885
  • Anleitung zu einer zweckmäßigen Buchführung bei großen Wirthschaften. Leipzig 1820
  • J. G. Koppe, F. Schmalz, G. Schweitzer und F. Teichmann (Hrsg.): Mittheilungen aus dem Gebiete der Landwirthschaft. 2 Bände, J. F. Gleditsch, Leipzig 1818–1820
  • Anleitung zur Kenntnis, Zucht und Pflege der Merinos, zur Wäsche und Schur der Schafe, zur Beurtheilung deren Wolle und zur Vorbeugung und Heilung deren Krankheiten. Berlin 1827
  • Über die Erzeugung des Rübenzuckers in ihren staatswirthschaftlichen und gewerblichen Beziehungen. Berlin 1842

Quellen

  • Johann Gottlieb Koppe: Mitteilungen aus meiner Lebensgeschichte. Hrsg. von Heidemarie Quasten geb. Koppe. Institut für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 1993, ISBN 3-923877-98-6
  • Hans-Heinrich-Müller: Koppe, Johann Gottlieb. In: Friedrich Beck und Eckart Henning (Hrsg.): Brandenburgisches Biographisches Lexikon (=Einzelveröffentlichung der Brandenburgischen Historischen Kommission e.V., Band 5). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2002, ISBN 3-935035-39-X, S. 233–234 (mit Bild)
  • Eberhard Gerhardt: Koppe, Johann Gottlieb. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 573–575.
  • Carl LeisewitzKoppe, Johann Gottlieb. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 16, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 693–697.
  • Helga Tuček: Johann Gottlieb Koppe. 1782–1863. Ein Beitrag zur deutschen Agrargeschichte. Kreismuseum, Luckau 1982
  • H. H. Müller: Ein „Heroe unserer Wirtschaft“. In: Wolfgang Neugebauer und Ralf Pröve (Hrsg.): Agrarische Verfassung und politische Struktur. Studien zur Gesellschaftsgeschichte Preußens 1700–1918. Berlin-Verlag Spitz, Berlin 1998, ISBN 3-87061-755-1

Weblinks


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