- Johann Gottlieb Schoch
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Johann Gottlieb Schoch (* 1. Februar 1853 in Wörlitz; † 8. Oktober 1905 in Magdeburg) war Gartenarchitekt und Gartendirektor der Stadt Magdeburg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schoch entstammte einer Gärtnerfamilie aus Wörlitz. Von 1870 bis 1872 absolvierte er eine Lehre in einer Handelsgärtnerei in Wittenberg und Gotha und bis 1874 in der Gärtnerlehranstalt Wildpark Potsdam. Nach Arbeits- und Studienaufenthalten in Muskau und München 1875, England und Frankreich 1876 sowie 1880 in Regensburg wurde er herzoglicher Gartenkondukteur und Hofgärtner in Wörlitz und Oranienbaum.1890 wurde er Nachfolger von Paul Niemeyer im Amt des städtischen Gartendirektors der Stadt Magdeburg. Von 1890 bis 1896 war er darüber hinaus auch Vorsitzender des Magdeburger Gartenbauvereins. 1903 musste er sein Amt aus gesundheitlichen Gründen an Wilhelm Lincke abgeben und verstarb nach schwerer Krankheit zwei Jahre später.
In seiner Amtszeit wurden zahlreiche Grünanlagen der Stadt erweitert, neu errichtet und geplant, die bis in die heutige Zeit das Gesicht Magdeburgs prägen. 1894 begann unter der Leitung Schochs, in Zusammenarbeit mit Stadtbaurat Otto Peters, der Bau des größten Magdeburger Friedhofes (Westfriedhof), der durch einen freien, natürlichen Gartenstil geprägt wird. Die nach Schochs Planungen angelegten Wege, Pflanzungen und Gebäude bestehen bis heute in ihrer Erscheinungsform fort. Ein weiteres wichtiges Projekt war der Umbau des ehemaligen Magdeburger Festungsgeländes „Bastion Braunschweig“ zum Königin-Luise-Garten (seit 1951 Geschwister-Scholl-Park. 1897 erstellte Schoch einen Generalplan zur Gestaltung der Rotehorninsel, 1898 plante er die Nutzung des Biederitzer Busches als Stadtwald und legte so die Grundlage für die Entstehung des nordöstlich der Stadt gelegenen Erholungsgebietes. 1900 gab er ein ausführliches Verzeichnis der Gehölze in den öffentlichen Gärten und Parkanlagen Magdeburgs heraus. Auf Schoch ging auch die Anlage eines innerstädtischen Grünzuges entlang der Schrote zurück.
Schoch gestaltete Parklandschaften und öffentliche Grünanlagen unter den Bedingungen einer wachsenden Industriestadt. Die Stadt Magdeburg hat eine Straße (Johann-Gottlieb-Schoch-Straße) nach ihm benannt.
Werke (Auswahl)
- Westfriedhof, 1894-1898
- Königin-Luise-Garten (heutiger Name: Geschwister-Scholl-Park), 1895
- Generalplan Rotehorninsel, 1897
- Erweiterung des Friedhofs Buckau, 1897
- Umnutzungsplanung Biederitzer Busch, 1898
- Anlagen am Turm Preußen (Lukasklause), 1898
- Grünzug an der Schrote, um 1900
- Fürstenwallpark, 1900
Literatur
- Heike Kriewald, Magdeburger Biographisches Lexikon, 2002, Magdeburg, ISBN 3-933046-49-1
- Martin Wiehle, Magdeburger Persönlichkeiten, 1993, Magdeburg, ISBN 3-910146-06-6
Weblinks
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