Johann L'Hoste

Johann L'Hoste

Johann L’Hoste (* 14. März 1890 in Niederlinxweiler; † 1. Januar 1956) war ein saarländischer Politiker (KPD).

L’Hoste war bei der Eisenbahn beschäftigt. Er engagierte sich in der Revolutionären Gewerkschafts-Opposition und war Funktionär der saarländischen KPD. 1932 wurde er in den letzten Landesrat des Saargebietes gewählt. Zuvor war er schon Mitglied des Sankt Wendeler Gemeinderats und des Kreistags.

Im Vorfeld der Saarabstimmung 1935 gehörte er der Einheitsfront an, die sich gegen den Anschluss des Saargebietes an das Dritte Reich einsetzte. Nach der Abstimmung emigrierte er wie viele saarländische Gegner des Nationalsozialismus nach Frankreich und verdiente dort seinen Lebensunterhalt in einer Gießerei. Im Oktober 1940 wurde er verhaftet und nach Deutschland ausgewiesen. Das Oberlandesgericht Hamm verurteilte ihn am 11. November 1941 zu einer dreieinhalbjährigen Zuchthausstrafe, die er in Siegburg verbüßte. Danach wurde er im KZ Flossenbürg interniert und sollte in das KZ Dachau verlegt werden, jedoch konnte er während des Transports fliehen.

Nach dem Krieg war er Mitglied der Mouvement pour le Rattachement de la Sarre à la France (MRS), weswegen er aus der KPD ausgeschlossen wurde.

Sein Sohn Hubert L’Hoste (1923–1959) wurde von der Schriftstellerin Maria Osten als Pflegekind aufgenommen und von ihr nach Moskau gebracht, wo er Michail Kolzow kennenlernte. In Ostens Buch Gubert v strane cudes (1935, Hubert im Wunderland) schilderte die Autorin seine Kindheit.

Literatur

  • Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Karl Dietz Verlag, Berlin 2004. S. 456. ISBN 3-320-02044-7

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