Niederlinxweiler

Niederlinxweiler
Niederlinxweiler
Kreisstadt Sankt Wendel
Wappen von Niederlinxweiler
Koordinaten: 49° 26′ N, 7° 10′ O49.4333333333337.1666666666667264Koordinaten: 49° 26′ 0″ N, 7° 10′ 0″ O
Höhe: 264 m
Einwohner: 2.709 (März 2011)
Eingemeindung: 1974
Postleitzahl: 66606
Vorwahl: 06851

Niederlinxweiler ist ein Stadtteil von St. Wendel im Landkreis St. Wendel (Saarland) mit 2417 Einwohnern.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Niederlinxweiler ist von drei Bergen umgeben, dem Spiemont (402 m), dem Steinberg (314 m) und dem Gänsberg (339 m). Diese drei Berge sind auch symbolhaft im Dorfbrunnen dargestellt. Am Südhang des Spiemontes liegt der älteste Teil des Ortes. Von hier aus lässt sich ein Spaziergang starten, der über den Höhenrücken des Spiemontes führt. Von hier oben hat man einen herrlichen Ausblick in das St. Wendeler Land.

Niederlinxweiler ist zu erreichen über die Bundesstraße 41 oder über die Bahnstrecke Saarbrücken–Koblenz.

Geschichte

Die Gegend war Bodenfunden zufolge bereits in prähistorischer Zeit bewohnt. Gebäudereste und Münzen dokumentieren ferner eine römische Besiedlung.

Erstmalig wurde Niederlinxweiler 871 urkundlich in der Dotationsurkunde des 1573 aufgelösten Klosters Neumünster erwähnt; dieses Kloster ist seinerseits die Keimzelle der heutigen Stadt Ottweiler, die zu den ältesten Gründungen im Saarland zählt. Die Urkunde existiert in drei Abschriften aus dem 16. und 17. Jahrhundert, in denen der Ort unter verschiedenen Namen – Linchisivillare, Lainchisivillare, Lainchisvillare – erscheint. Andere Urkunden erwähnen Linxweiler, später geteilt in Niederlinxwiler und Oberlenxwiler.

Die Geschichte beider Orte teilt diejenige Ottweilers; im 30-jährigen Krieg wurden sie verwüstet. Im 18. Jahrhundert gehörten sie zum Territorium der Linie Nassau-Usingen. Die Reformation wurde eingeführt. Spätestens bei Errichtung der evangelischen Kirche 1775 durch Wilhelm Balthasar Stengel – Sohn des Saarbrücker Hofarchitekten Friedrich Joachim Stengel – ist von einer Wiederbesiedlung Niederlinxweilers auszugehen.

Nach der Besetzung der Saarregion durch Frankreich im Jahr 1793 wurde Niederlinxweiler Teil des französischen Departement de la Sarre. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurde Niederlinxweiler dem neuen Fürstentum Lichtenberg, das zu Sachsen-Coburg-Gotha gehörte, zugeschlagen. 1834 wurde dieses Fürstentum an Preußen verkauft, und damit wurde Niederlinxweiler Teil der preußischen Rheinprovinz.

Von 1834 bis zur Kreisreform im Saarland 1974 gehörte die vormals selbstständige Gemeinde zum Landkreis Ottweiler. Im Zuge dieser Gebietsreform wurde sie Stadtteil von Sankt Wendel.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Evangelische Kirche (Turm um 1830-32)
  • Der breite Saalbau der evangelischen Kirche (Wilhelm Balthasar Stengel, 1775) mit Ecklisenen und großen Rechteckfenstern wurde um 1830 durch einen klassizistischen Turm (Johann Martin Fladt) ergänzt. Über dem Haupteingang der Kirche, die einen älteren Bau ersetzt, ist die Inschrift zu lesen: "Die Kirche wurde erbaut unter der Regierung von Ludwig, Fürst zu Nassau-Saarbrücken. Anno 1775". Das oberste Turmgeschoss hat vier Eckpilaster und vier Dreiecksgiebel. Wichtigstes Ausstattungsstück des Innenraums ist die Orgel der Brüder Friedrich und Karl Stumm (1886).
  • In der Grundschule gibt es ein kleines Heimatmuseum mit Schwerpunkt auf lokaler Landwirtschaft und historischen Ansichtskarten.

Persönlichkeiten

  • Jakob Diehl Lehrer in Niederlinxweiler von 1893 bis 1935, Verfasser des Heimatbuches Niederlinxweiler
  • Hans Georg Wagner (* 26. November 1938 in Niederlinxweiler), Politiker (SPD)

Literatur

  • Niederlinxweiler. Die Familien 1537 - 1973; Bearbeitet und im Auftrag der Mitarbeiter hereusgegeben von Werner Habicht, Blieskastel 1974


Weblinks


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