Johann Melchior Wyrsch

Johann Melchior Wyrsch

Johann Melchior Wyrsch (* 21. August 1732 in Buochs; † 9. September 1798 ebenda) gilt als einer der führenden Schweizer Porträtisten des 18. Jahrhunderts.

Zusammen mit dem Bildhauer Luc Breton, den er in Rom kennengelernt hatte, gründete er 1768 eine Akademie für Malerei und Zeichnen (Académie de peinture et de dessin) in Besançon, wo er 1784 zum Ehrenbürger ernannt wurde. Im selben Jahr zog er nach Luzern und gründete dort wiederum eine Schule für Kunstmaler. Infolge einer zunehmenden Erblindung, die er dem Grauen Star zuschrieb, zog er sich nach Buochs zurück, wo er bei der Eroberung Nidwaldens durch die Truppen Napoleon Bonapartes ermordet wurde.

Im Übergang von Barock und Rokoko einerseits zu Klassizismus und Romantik andererseits vollzog Wyrsch die Entwicklung vom Standesporträt zur differenzierten Charakterisierung eines einzelnen Individuums. Er war im «aufgeklärten Patriarchalismus» der Alten Eidgenossenschaft verankert, sein Werk weist jedoch bereits auf das liberale bürgerliche Zeitalter. Als Sakralmaler – zahlreiche Altäre in der Innerschweiz und in der Franche-Comté sind heute noch mit seinen Gemälden geschmückt – blieb der Innerschweizer Maler der spätbarocken Tradition verhaftet. Dennoch ist ihm in seiner Heimat kein zeitgenössischer Kirchenmaler als gleichwertig an die Seite zu stellen.

Louvre

Ministère de la Culture, Paris: musée du Louvre: département des Peintures [1]

Besançon

Als Ehrenbürger der Stadt Besançon wurde eine Strasse nach ihm (Rue Jean Wyrsch) benannt [2]

Literatur

  • Matthias Vogel, Regine Helbling, Marianne Baltensperger (Hrsg.): Gepudert und geputzt. Johann Melchior Wyrsch 1732-1798. Porträtist und Kirchenmaler, Schwabe, 1998, ISBN 379651085X
  • Dr. Paul Fischer: Der Maler Johann Melchior Wyrsch von Buochs, 1732 - 1798 | Sein Leben und Werk, Kommissions-Verlag, Buchhandlung C. Bachmann, Zürich, 1938

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