Johann Nepomuk Vanotti

Johann Nepomuk Vanotti

Johann Nepomuk von Vanotti (* 28. Dezember 1777 in Freiburg im Breisgau; † 21. November 1847 in Rottenburg am Neckar) war ein Historiker und katholischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Vanotti studierte an der Universität Freiburg Theologie, Philosophie und auch orientalische Sprachen. Dieses Studium konnte er erfolgreich abschließen und wurde am 19. April 1804 zum „Dr. theol.“ promoviert. Bereits am 6. April 1801 hatte er die Priesterweihe empfangen. Sofort im Anschluss an seine Promotion berief man Vanotti zum Pfarrherrn in Ehingen (Donau) und zugleich Verwalter des Dekanatsamtes. Dieses Amt hatte er bis 1828 inne.

Vanotti war Mitglied der württembergischen Ständeversammlung und genoss hohe Wertschätzung beim württembergischen Königshaus. Eingegangen in die Geschichte der Stadt Ehingen ist Johann Nepomuk Vanotti als Theologe und Lehrer, insbesondere aber als Mitbegründer des Ehinger Gymnasiums, das im Jahr 1825 aus der ehemaligen Lateinschule entstanden ist. Im Oktober 2007 wurde die Schule nach ihm benannt und trägt nun den Namen Johann-Vanotti-Gymnasium Ehingen.

Einen Namen gemacht hat sich Johann Nepomuk Vanotti auch auf dem Gebiet der Heimatforschung. Von besonderem Wert für Ehingen ist sein Werk „Geschichte der Oberamtsstadt Ehingen“. Seine Vorliebe galt der Erforschung der Römerzeit in der Ehinger Gegend. Vanotti gilt als der Entdecker der Römerstraße südlich des Bussens, von Ennetach bis Rißtissen ist sie von ihm aufgefunden worden. In den auch heute noch von Wissenschaftlern hochgeschätzten Oberamtsbeschreibungen, insbesondere denen für die oberschwäbischen Oberämter, finden sich zahlreiche Beiträge von seiner Hand.

Als dienstältester katholischer Dekan besaß Vanotti von 1820 bis 1828 Sitz und Stimme in der württembergischen Kammer der Abgeordneten.

1828 verließ Vanotti, der zwischenzeitlich zum Kirchenrat befördert worden war, die zu seiner Heimat gewordene Donaustadt Ehingen und ging als Domkapitular nach Rottenburg am Neckar.

Vanotti wurde 1838 mit dem Kommenturkreuz des Ordens der Württembergischen Krone geehrt [1].

Werke (Auswahl)

  • Genealogische Tabellen über die verschiedenen Zweige der Familien von Montfort und von Werdenberg. Verlagsbuchhandlung, Konstanz 1845.
  • Geschichte der Grafen von Montfort und von Werdenberg. Ein Beitrag zur Geschichte Schwabens, Graubündens, der Schweiz und Vorarlbergs. Verlagsbuchhandlung, Konstanz 1845.

Literatur

  • Friedrich Wintterlin: Vanotti, Johann Nepomuk von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 484 f.
  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 940. 
  • Ferdinan Wancker: Über Vernunft und Offenbahrung mit Hinsicht auf die moralischen Bedürfnisse der Menschheit. Eine akademische Rede bey der Gelegenheit, als dem Herrn Johann Nepomuk Vanotti, Stadtpfarrer zu Rottenburg am Nekar den 19ten April die theologische Doctors-Würde ertheilt wurde. Rosset, Freiburg/B. 1804.

Einzelnachweise

  1. Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1843, S. 31

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