- Johannes Aal
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Johannes Aal (* um 1500 in Bremgarten AG; † 28. Mai 1551 in Solothurn; auch Al oder All, latinisiert: Anguilla, Olus) war ein Schweizer Theologe, Komponist und Dramatiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Aal wurde als Sohn des Bremgartener Bürgers Hans Aal geboren. Bis 1529 war er Pfarrer in seiner Heimatstadt. Durch die Einführung der Reformation in Bremgarten verlor der Anhänger des Katholizismus sein Amt und ging als Leutpriester nach Baden bei Zürich. Dort trat er in die Verenabrüderschaft ein. 1536 immatrikulierte er sich in Freiburg im Breisgau. Er studierte bei dem Humanisten Glareanus, mit dem ihn später eine Freundschaft verband. Schliesslich wurde er 1538 nach Solothurn als Stiftsprediger und Chorherr berufen. 1544 wählte man Aal zum Stiftspropst von St. Ursus in Solothurn. Mit diesem Amt war zugleich das Rektorat an der dortigen Lateinschule verbunden. Seit 1544 besass er auch das Bürgerrecht in Solothurn.
Er schuf eine Tragödie zur Geschichte von Johannes dem Täufer (Tragoedia Johanni des Täufers), die 1549 aufgeführt und noch 1596 eine weitere Aufführung erfuhr.[1] Als Musiker komponierte er 1543 ein 16-strophiges St.-Mauritzen-und-St.-Ursen-Lied.
Der Neffe von Johannes Aal ist der Dramatiker Hanns Wagner (1522-1590).
Literatur
- Ludwig Gombert: Johannes Aals Spiel von Johannes dem Täufer und die älteren Johannesdramen. In: Germanistische Abhandlungen, 31. Hildesheim, New York 1977 (Nachdruck der Ausg. Breslau 1908).
- Elisabeth Kully: Das ältere St. Ursenspiel. In: Jahrbuch für Solothurner Geschichte 55 (1982), S. 1-107.
- Ernst Meyer (Hg.): Tragoedia Johannis des Täufers von Johannes Aal in Solothurn, 1549. Halle an der Saale 1929 (=Neudrucke deutscher Litteraturwerke des 16. und 17. Jahrhunderts, 263–267).
- Wilhelm Scherer: Aal, Johannes. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 1 f.
- Elke Ukena-Best: Art. „Aal, Johannes“. In: Literaturlexikon, hrsg. von Walther Killy Bd. 1, S. 25.
- Oskar Eberle: Aal (Anguilla), Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 1 f. (Onlinefassung).
Quellen
- ↑ Amiet, Bruno; Sigrist, Hans: Solothurnische Geschichte, Bd. 2: Stadt und Kanton Solothurn von der Reformation bis zum Höhepunkt des patrizischen Regimes. Solothurn 1976, S. 194.
Weblinks
- Rolf Max Kully: Aal, Johannes im Historischen Lexikon der Schweiz
- Werke von und über Johannes Aal im Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Johannes Aal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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