- Johannes Beeskow
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Johannes Beeskow (* 21. Mai 1911 in Berlin; † 14. Juni 2005 in Bad Neuenahr) war ein Karosseriebauer.
Inhaltsverzeichnis
Lehrjahre und Tätigkeit bei Neuss
Karl Trutz, Inhaber der 1857 gegründeten Karosseriefirma Josef Neuss in Berlin-Halensee, stellt Beeskow 1925 als Lehrling an. Zusätzlich besucht Beeskow noch fünf Semester das Abendstudium an der Berliner Karosserie-Lehranstalt. Das Gesellenstück, für das er auch den Staatspreis der Handelskammer bekam, war ein 10/40-PS-Opel mit viersitzigem Cabriolet-Aufbau.
Als Formengestalter arbeitet er nun im Konstruktionsbüro bei Neuss. Neben der sportlichen Karosserie für einen Bugatti, dem Maybach 12 für Werner von Siemens und einem Austro-Daimler ADR Cabrio waren es noch viele andere Einzelanfertigungen.
Konstruktionschef bei Erdmann & Rossi
1933 übernahm Erdmann & Rossi die Firma Neuss. Beeskow wurde Konstruktionschef und entwarf hunderte von Sonderkarosserien. Neben konservativen Pullman-Limousinen waren es elegante Reisecabriolets und flotte Sportwagen. 1945 war es mit dem Karosseriebau bei Erdmann und Rossi vorbei.
Nachkriegszeit
1949 arbeitete Beeskow für Karl Deutsch in Köln an einem Cabriolet auf der Basis des Buckel-Taunus. Dann kehrte er zurück an die Spree zu Fritz Rometsch den er noch aus der gemeinsamen Zeit bei Erdmann & Rossi kannte. Dort gelang Beeskow sein größter Wurf: ein Sportcoupé und ein Cabrio auf der Basis des Käferfahrgestells. Zu dieser Fahrzeugproduktion kam es eher zufällig, als der bei Rometsch neu eingestellte Karosseriebaumeister Beeskow dem alten Rometsch im Jahre 1949 Skizzen von einem von ihm entworfenen neuen Auto zeigte. Der Seniorchef war von diesen Entwürfen so begeistert, dass er eine Produktion dieses Kraftfahrzeugs in seiner Firma anordnete: Rometsch Modell Beeskow Cabriolet. In den Jahren 1954 und 1955 erhielt dieses Auto den "Grand Premier Prix" beim Automobilsalon in Genf. Die Berliner tauften das Fahrzeug liebevoll Banane. Neben Victor de Kowa nannten auch Gregory Peck und Audrey Hepburn eines der insgesamt 585 Fahrzeuge (Rometsch Baujahre 1950-1961, Coupés und Cabriolets, inklusive dem Nachfolgemodell "Rometsch Lawrence" [1]) aus Aluminium ihr eigen.
Auf der Berliner Automobilausstellung 1951 präsentierte sein Arbeitgeber Rometsch den Goliath 1100 als Coupé und als Cabrio aus Aluminium.
1953 wechselt Beeskow wieder an den Rhein zu Deutsch in Köln, wo er neben den Cabrio- und Coupé-Varianten der Borgward Isabella auch einige Cabrios auf der Basis von Ford 12m und 15m entwarf.
Bei Karmann
1956 wechselte Beeskow nach Osnabrück zu Karmann wo er die technische Entwicklung übernahm. In den Jahren seiner Tätigkeit wurden dort unter anderem entwickelt resp. in Lohnauftrag gefertigt: Karmann Ghia (Weiterentwicklung), BMW-Coupés (Fertigung) und das Opel Diplomat V8 Coupé (Entw. und Fertigung). 1976, nach 51 arbeitsreichen Jahren als Karosseriegestalter, endet seine berufliche Laufbahn.
Weblinks
- Sehr genaue Beschreibung der Fertigung des Rometsch Typ Beeskow einschließlich aller Kalkulationen und der Schwierigkeiten, von VW Fahrzeuge zu erhalten.
- Käfer-Variationen der 1950er-Jahre - auch die Banane
- VW-Ausstellung zu den Käfer-Variationen
- Artikel über Beeskow in der Zeitschrift Ultra VW (englisch)
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