Johannes von Würzburg

Johannes von Würzburg

Johannes von Würzburg war ein fränkischer Kleriker, der einen Bericht über seine Pilgerfahrt ins Heilige Land verfasst hat, die er nach 1160 und vor 1170 durchführte.

Über sein Leben ist weiter nichts bekannt. Das Werk, erstmals 1721 als Descriptio Terrae Sanctae ediert, ist einem socius und domesticus Dietricus gewidmet, der mit einem Theodericus identisch sein könnte, der um 1172 ebenfalls nach Jerusalem pilgerte und darüber einen Bericht verfasste.

Interessant sind die Nachrichten zur Topographie Jerusalems in der Zeit zwischen dem Zweiten und dem Dritten Kreuzzug, vor allem aber die zahlreichen Inschriften, die Johannes im Text überliefert. Er notiert die vielen christlichen Nationen in der Heiligen Stadt, beobachtet die nationalen Rivalitäten und bestreitet den Franzosen das Hauptverdienst bei der Eroberung 1099. Hier betont er die Leistungen deutscher Ritter, die er als Francones (Franken) bezeichnet.

Ein Teil der Informationen beruht auf der Schrift des Fretellus aus Antiochia.

Edition

  • Robert B.C. Huygens, Peregrinationes tres, Turnholti 1994 (Corpus Christianorum/Continuatio mediaevalis, 139), S. 78–141

Literatur

  • Max Manitius, Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters. Dritter Teil (Band) unter Paul Lehmanns Mitwirkung: Vom Ausbruch des Kirchenstreits bis zum Ende des zwölften Jahrhunderts. München 1931, S. 620–622 ( HdAW 9.2.3)
  • Alfred WendehorstJohann von Würzburg. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, S. 577.
  • Alfred Wendehorst, Johannes von Würzburg I, in Verfasserlexikon 4, 1983, Sp. 822–824
  • Repertorium fontium historiae Medii Aevi 6, 1991, S. 429
  • Carmen von Samson-Himmelstjerna, Deutsche Pilger des Mittelalters im Spiegel ihrer Berichte und der mittelhochdeutschen erzählenden Dichtung. Berlin: Duncker & Humblot 2004 (BHS 37) ISBN 978-3-428-11556-3

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