- Johanniterkommende Münchenbuchsee
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Die Kommende Münchenbuchsee in der Gemeinde Münchenbuchsee im Kanton Bern war 1180–1528/29 die älteste Kommende des Johanniterordens in der Schweiz. In der internen Verwaltungsordnung des Johanniterordens gehörte Müchenbuchsee zum Grosspriorat Deutschland.
Geschichte
Die Stiftung des letzten Freiherrn von Buchsee bildete als Gerichtsherrschaft den Kern der Besitzungen der Kommende. Zur Kommende gehörten Burg, Kirche und Kirchensatz von Buchsee (die heutige Gemeinde Müchenbuchsee), dazu Wankdorf bei Bern, Worblaufen, Moosseedorf, Weingüter am Bielersee sowie die Herrschaft Bremgarten und weitere Kirchensätze in Twann, Krauchthal, Bremgarten und Wohlen. In Bern besass die Kommende ein Haus und den ausgedehnten Wald im Grauholz. Die Kommende widmete sich vornehmlich der Seelsorge, der Armenfürsorge sowie der Beherbergung von Pilgern. 1329 ging Münchenbuchsee ein Burgrecht mit der Stadt Bern ein.
Der letzte Komtur übergab 1529 nach der Reformation ohne Zustimmung des Ordens die Kommende mit allen ihren Gütern an die Stadt Bern, die 1528 die Aufhebung des Konvents angeordnet hatte. Die Vögte der Stadt Bern bezogen darauf die Kommende als Amtshaus.
Die als Freibezirk ummauerte Kommende umfasste die Burg Buchsee, einen Komtureitrakt mit Konventhaus und Komturhaus sowie eine Kirche. Dazu kamen ein Gästehaus und Ökonomiegebäude. Nach der Säkularisierung wurde das Komturhaus zum Pfarrhaus, das Konventshaus zum Kornmagazin und die übrigen Gebäude dienten der Landvogtei. Im 17. Jh. wurde anstelle der Burg ein neues Landvogteischloss errichtet. Im 19. Jh. dienten Teile der Kommende als Schule. 1833 bis 1884 betrieb der Kanton Bern in der Kommende ein Lehrerseminar, ab 1890 eine Knaben-Taubstummenanstalt, die bis heute als kantonale Sprachheilschule «im Johanniterkloster» besteht.
Weblinks
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