John Davis (Entdecker)

John Davis (Entdecker)
John Davis

John Davis (* Oktober 1550 in Sandridge (Dartmouth); † 29. Dezember 1605 bei Bintang (Indonesien) (Sumatra)) war ein englischer Seefahrer und Entdecker.

Werdegang

John Davis begann seine Seefahrerkarriere schon als Kind. Er lief 1585 zu seiner ersten Fahrt in arktische Gewässer aus und landete, auf der Suche nach der Nordwest-Passage, als erster Neuentdecker Grönlands, das er Land of Desolation nannte, im selben Jahr in der Nähe des heutigen Nuuk. Er umschiffte die Südspitze der Insel und gab dem Kap Farvel seinen Namen.

Davis erkundete die nach ihm benannte Davisstraße und entdeckte die Cumberland-Bucht der Baffininsel. 1586 und 1587 setzte er seine Reisen bis in die Gegend des heutigen Upernavik durch die Baffin Bay fort. Er erreichte den Gilbert Sund, musste aber seine Pläne, den 80. Breitengrad zu überqueren, aufgrund der Eismassen bei 73° n. Breite aufgeben. 1588 soll er die Black Dog im Kampf gegen die spanische Armada befehligt haben.

1591 begleitete er Thomas Cavendish auf seiner letzten Fahrt und entdeckte auf eigene Faust 1592 die Falklandinseln (Malvinen). Die Heimfahrt dieser Reise war sehr verlustreich. Er brachte nur 14 Mann der ursprünglich 76 Mann starken Besatzung nach Hause.

In den 1590ern veröffentlichte er mehrere Fachbücher über Navigation. (u.A. The Seaman's Secrets (1594) und The Worlds Hydrographical Description (1595) ). In den Jahren 1596 - 1597 soll er Sir Walter Raleigh begleitet haben. Er nahm 1598 - 1600 an einer Ostindien-Expedition der Holländer teil.

Davis begleitete Sir James Lancaster in den Jahren 1601 - 1603 als Steuermann auf dessen Ostindien-Expedition. 1604 diente er als Steuermann auf einer Expedition mit demselben Ziel unter Sir Edward Michelborne. Auf dieser Reise wurde John Davis bei der Insel Bintang (Indonesien), nahe Sumatra, von japanischen Piraten getötet. Clements Robert Markham (1830-1916) schilderte das traurige Ende des Entdeckers in einer Monographie von 1889 auf den Seiten 218 bis 220. Am Heiligabend 1605 soll Davis mit seinem Schiff vor der Küste von Sumatra auf 90 schiffbrüchige Japaner getroffen sein, die in den Überresten ihrer Ladung auf dem Meer trieben. Die vermeintlichen Havarierten gaben sich unterwürfig und befolgten demütig die Anweisungen ihrer Retter. Davis soll die Warnungen, die Japaner zu entwaffnen, ignoriert haben. Er war eines der ersten Opfer der Piraten.

Er erfand den Davisquadranten zur Bestimmung der geografischen Breite. Davis war der erste Europäer, der mit der wissenschaftlichen Erforschung der polaren Meere und ihrer Küsten begann.

Literatur

  • Clements Markham: A life of John Davis, the navigator, 1550–1605 : discoverer of Davis Straits. – New York : Dodd, Mead; London : George Philip & Sons, 1889
  • Albert Hastings Markham: The Voyages and Works of John Davis, the Navigator. – London : Hakluyt Society, 1880

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