- Thomas Cavendish
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Sir Thomas Cavendish (* 1555 in Trimley St. Martin bei Ipswich, Suffolk, England; † Februar 1592 auf dem Atlantik) war ein englischer Freibeuter und der dritte Erdumsegler.
Cavendish studierte von 1575 bis 1577 kurze Zeit in Cambridge, ohne einen Abschluss zu machen. Im Jahr 1585 begleitet er Sir Richard Grenville nach Roanoke Island vor North Carolina.
Bald nach seiner Rückkehr nach England unternahm er eine aufwendige Nachahmung der großen Reise von Sir Francis Drake. Er rüstete aus eigenen Mitteln drei Schiffe mit 123 Mann Besatzung aus (Desiré, Hugh Gallant und Content), um am 26. Juli 1586 von Plymouth aus die Erde zu umsegeln. Er ging dazu durch die Magellanstraße an Chile, Peru und Mexiko vorbei, wobei er 19 spanische Schiffe versenkte. Am Mündungstrichter des Río Deseado ging Cavendish im Jahre 1586 an Land und nannte den Platz Port Desire (heute Puerto Deseado). 1587 erreichte er den Ort Puerto Hambre (übers. Hafen des Hungers) in der Magellan-Straße, wo er die Reste der Siedlung und rund 300 verhungerte und erfrorene Siedler vorfand. Er nannte den Ort, in der englischen Übersetzung des spanischen Namens, Port Famine.
Später kaperte er an der Küste Kaliforniens die Santa Ana, eine 600 Tonnen schwere Galeone des Königs von Spanien, die ungeheure Werte mit sich führte, unter anderem 122000 Spanische Dolaros. (Solche Silberdollar-Münzen ließ Philipp II. von Spanien ab 1575 in Potosí im heutigen Bolivien prägen. Sie waren gleichgewichtig mit den holländischen Phillipusdaaldern und wurden häufig von englischen Freibeutern (Kaperschiffen) erbeutet.) Über den Pazifik und das Kap der guten Hoffnung erreichte ein Schiff, die Desiré (140 Tonnen), am 10. September 1588 wieder Plymouth. Diese Reise gilt als die dritte Weltumseglung der damaligen Zeit.
1591 unternahm Cavendish eine neue Fahrt mit fünf Schiffen, musste jedoch in der Magellanstraße umkehren, da seine Mannschaft meuterte. Er starb während der Rückfahrt auf dem Atlantik.
Literatur
- Philip Edwards (Hrsg.): Last voyages. Cavendish, Hudson, Raleigh. Clarendon, London 2001, ISBN 0-19-812894-0.
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