- John Lautner
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John Lautner (* 16. Juli 1911 in Marquette, Michigan; † 24. Oktober 1994 in Los Angeles, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Architekt.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Lautner wuchs im ländlichen Michigan auf und absolvierte ein Englisch-Studium an der University of Northern Michigan, ehe er Schüler von Frank Lloyd Wright im Rahmen des Taliesin-Projekts wurde. Zweck der Taliesin-Schule (benannt nach dem von Wright ab 1911 erbauten Gebäudekomplex) war die Förderung einer eigenständigen, modernen amerikanischen Architektur. 1940 eröffnete John Lautner ein eigenes Architekturbüro in Los Angeles.
Space-Age
Von Anfang an verband er ein Höchstmaß an Funktionalität mit originellem, modernem Design. Berühmtestes Beispiel ist die 1960 entstandene Malin Residence, auch Chemosphere genannt. Das auf einer steilen Böschung über dem San Fernando Valley erbaute Gebäude erinnert in der Form an ein achtkantiges UFO, wobei ein einziger Betonpfeiler die Konstruktion trägt, was tatsächlich den Effekt des Schwebens verstärkt.
Weitere bemerkenswerte Gebäude sind die 1963 errichtete und 1988 umgebaute Sheats-Goldstein Residence, die durch ein markantes dreieckiges Dach besticht, sowie das 1947 umgesetzte Carling House, dessen auf einer drehbaren Plattform befindliches Wohnzimmer nach außen geschwenkt werden konnte und so zu einer Terrasse umfunktioniert wurde. Vielen seinen Gebäuden gemeinsam sind ungewöhnliche Dachkonstruktionen, die oftmals ausladend bzw. nach oben hin offen wirken (Silvertop: Reiner-Burchill Residence von 1963; Arango Residence, 1973).
Googie
Neben den zahlreichen Space-Age-Bauten gilt John Lautner auch als Mitbegründer der kommerziellen Googie-Architektur. 1949 entwarf er ein Design für Googie's Coffee Shop, dessen Charakteristika der großflächige Einsatz von Glaswänden und aufwendige Reklametafeln waren. Das eingängige, selbst-referentielle Design mit den Materialien Glas, Stahl und Neon wurde von vielen Restaurant-Ketten übernommen und blieb bis in die sechziger Jahre prägend.
Einfluss
Lautners ins Auge stechende Werke wurden oftmals als Kulisse für Hollywoodfilme verwendet: Elrod House im James Bond Abenteuer Diamantenfieber (Diamonds are forever, 1971), Malin Residence in Brian De Palmas Der Tod kommt zweimal (Bodydouble, 1984) und McGs 3 Engel für Charlie (2000) (jedoch war dieses nur ein Studiosatz, der errichtet wurde, um dem Chemosphere zu ähneln), Sheats-Goldstein-Residence in Joel Coens The Big Lebowski (1998) und McGs 3 Engel für Charlie – Volle Power (2003) oder auch Jacobsen House in Robert Bentons Im Zwielicht (Twilight, 1998).
Über mehr als 50 Jahre überraschte John Lautner mit neuartigen Bauten, wobei er immer seinem Credo von einer Symbiose aus Funktionalität und originellem Design treu blieb. Zahlreiche Auszeichnungen belegen seine Reputation als führender, oft unterschätzter Vertreter der Space-Age-Architektur.
Literatur
- Barbara-Ann Campbell-Lange: John Lautner, 1911-1994. Der aufgelöste Raum, Taschen-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-8228-3959-0
- Frank Escher: John Lautner, Architect, Birkhäuser, Basel 1998, ISBN 3-7643-5863-7
- Alan Hess: The architecture of John Lautner, Rizzoli, New York 1999, ISBN 0-500-34175-3
Weblinks
Commons: John Lautner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über John Lautner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- The John Lautner Foundation
- The John Lautner Foundation, Öffentliche Galerie auf Picasa
- John Lautner. In: archINFORM.
- Bildergalerie von johnlautner.net
- „John Lautner, Architect“, Oktober 1994
- „Villen als Sammelobjekt“, WDR, 22. Juni 2008, mit weiteren Links
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