Amt Rheine-Bevergen

Amt Rheine-Bevergen

Das Amt Rheine-Bevergen war für die Gerichtsbarkeit im Norden des Fürstbistums Münster zuständig. Es setzte sich zusammen aus den drei fürstlich münsterischen Gogerichten Emsbüren, Bevergern und Rheine sowie der Freiheit Emsbüren und dem Stadtgericht Rheine. Die drei Gogerichte wurden bis 1578 als eigenständige Gerichte betrachtet.

Inhaltsverzeichnis

Gogericht Emsbüren

Das Gogericht Emsbüren war lediglich für die beiden Kirchspiele Schepsdorf und Emsbüren, mit Ausnahme der Freiheit Emsbüren zuständig. Da dieses Gericht ständig an den Grafen von Bentheim verpfändet war, übte dieser letztendlich hier die Gerichtsbarkeit aus. Das Gogericht in Emsbüren besaß, da es verpfändet war, kein eigenes Amtshaus. Es wurde daher von den anderen Ämtern mitverwaltet. Bei der Neuordnung Europas auf dem Wiener Kongress 1815 wurde Emsbüren dem Königreich Hannover zugewiesen und 1866 preußische Provinz. Dadurch übernahm das Amt Lingen die Gerichtsbarkeit.

Gogericht Bevergern

Zum Gogericht Bevergern gehörten die Stadt Bevergern, die Kirchspiele Dreierwalde, Hembergen, Hopsten, Riesenbeck und Saerbeck.

Gogericht Rheine

Zum Gogericht Rheine gehörten die Ortschaften: Emsdetten, Mesum, Neuenkirchen, Rheine (Land) und Salzbergen.

Stadtgericht Rheine

Die Stadt Rheine hatte eine eigene Gerichtsbarkeit, die aber dem Amt Rheine-Bevergen unterstand..

Freiheit Emsbüren

Eine Freiheit bezeichnete in Westfalen im 14.Jahrhundert einen umgrenzten Bezirk (Straßenzug, Platz) um eine Landesburg oder Rittergut, der im rechtlichen Sinn als immun galt, also von der umgebenden Gerichtsbarkeit befreit war und nicht der ordentlichen Schatzung unterlag. Mit dem Titel "Freiheit" war das Privileg verbunden, einen Magistrat oder einen Bürgermeister zu wählen und den Ort selbst zu verwalten. Die Rechte einer Freiheit kamen denen einer Stadt sehr nahe. Das Privileg endete 1803.

Literatur

  • Albert Hömberg: Grafschaft, Freigrafschaft, Gografschaft, Münster 1949.
  • Ewald Schmeken: Die sächsische Gogerichtsbarkeit im Raum zwischen Rhein und Weser, Univ. Münster, Diss., Münster (Westfalen) 1961
  • Johannes Schmitz: Die Gogerichte im ehemaligen Herzogtum Westfalen, Münster 1901.
  • Monumenta Germaniae Historica, Fontes iuris Germanici antiqui, leges Saxonum, S. 37ff.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gogericht Rheine — Das Amt Rheine Bevergen war für die Gerichtsbarkeit im Norden des Fürstbistums Münster zuständig. Es setzte sich zusammen aus den drei fürstlich münsterischen Gogerichten Emsbüren, Bevergern und Rheine sowie der Freiheit Emsbüren und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Freiheit Emsbüren — Das Amt Rheine Bevergen war für die Gerichtsbarkeit im Norden des Fürstbistums Münster zuständig. Es setzte sich zusammen aus den drei fürstlich münsterischen Gogerichten Emsbüren, Bevergern und Rheine sowie der Freiheit Emsbüren und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Gogericht Bevergern — Das Amt Rheine Bevergen war für die Gerichtsbarkeit im Norden des Fürstbistums Münster zuständig. Es setzte sich zusammen aus den drei fürstlich münsterischen Gogerichten Emsbüren, Bevergern und Rheine sowie der Freiheit Emsbüren und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Gogericht Emsbüren — Das Amt Rheine Bevergen war für die Gerichtsbarkeit im Norden des Fürstbistums Münster zuständig. Es setzte sich zusammen aus den drei fürstlich münsterischen Gogerichten Emsbüren, Bevergern und Rheine sowie der Freiheit Emsbüren und dem… …   Deutsch Wikipedia

  • Saline Gottesgabe — Die Saline Gottesgabe war eine Saline im westfälischen Rheine im ehemaligen Fürstbistum Münster. Saline Gottesgabe Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Wasserschloss Raesfeld — Das Wasserschloss Raesfeld, Oberburg von Westen Das Schloss Raesfeld [ˈraːsˌfɛlt] ist ein Wasserschloss in Raesfeld im Kreis Borken, Nordrhein Westfalen. Die Geschichte der Anlage reicht bis in die Anfänge des 12. Jahrhunderts zurück. Ende des 16 …   Deutsch Wikipedia

  • Erbfürstentum Münster — Das Erbfürstentum Münster auch Fürstentum Münster war der Name desjenigen Teils des säkularisierten Hochstifts Münster, der 1802 an das Königreich Preußen fiel. Es erlosch bereits durch französische Besetzung 1806 und ging 1808 im Großherzogtum… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”