- Neuenkirchen (Kreis Steinfurt)
-
Wappen Deutschlandkarte 52.2411111111117.368888888888958Koordinaten: 52° 14′ N, 7° 22′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Münster Kreis: Steinfurt Höhe: 58 m ü. NN Fläche: 48,3 km² Einwohner: 13.774 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 285 Einwohner je km² Postleitzahl: 48485 Vorwahl: 05973 Kfz-Kennzeichen: ST Gemeindeschlüssel: 05 5 66 060 LOCODE: DE NKT NUTS: DEA37 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Hauptstraße 16
48485 NeuenkirchenWebpräsenz: Bürgermeister: Franz Möllering (CDU) Lage der Gemeinde Neuenkirchen im Kreis Steinfurt Neuenkirchen ist eine westfälische Gemeinde im nördlichen Münsterland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Gemeinde Neuenkirchen im Kreis Steinfurt liegt am nordwestlichen Rand von Nordrhein-Westfalen und grenzt an Niedersachsen. Ein westlicher Ausläufer des Teutoburger Waldes, der Thieberg, durchzieht in Westostrichtung als abgerundeter Höhenrücken den nördlichen Ortsteil. Hier, am so genannten Neuenkirchener Berg befindet sich mit 84 m über NN auch die höchste Erhebung der Gemeinde. Von Süd bis Nord prägt der Münsterländer Kiessandzug das ganze westliche Gemeindegebiet. Viele Kiefernwälder und ehemalige Baggerseen kennzeichnen den Verlauf dieser saaleeiszeitlichen Ablagerung. Besonders der fast 50 ha große Offlumer See ergänzt die Münsterländer Parklandschaft und lädt zur Erholung ein. In Clemenshafen durchfließt der Frischhofsbach das südliche Gemeindegebiet in Richtung Ems. Im Südwesten der Gemeinde fließt der Düsterbach nach Nordwesten und mündet zwischen Maxhafen und der Bauernschaft Offlum in die Steinfurter Aa. In der Nähe des Ortskern entspringen der Wambach und der Offlumer Rhin. Der Wambach fließt nach Osten der Ems zu, während der Offlumer Rhin nach Westen fließt und in die Steinfurter Aa mündet.
Nachbargemeinden
Neuenkirchen grenzt an die westfälischen Gemeinden Wettringen, Steinfurt, Emsdetten und der Stadt Rheine sowie an die die niedersächsische Gemeinde Salzbergen.
Ortsgliederung
Geschichte
Die ursprüngliche Bezeichnung des heutigen Ortskerns ist Snedwinkel oder auch Snedwinkela, was so viel wie „Schnittwinkel“ bedeutete und wohl von der Lage zwischen den Gauen Bursibant und Skopingau herrührt. Zu dieser Zeit gehörte die Bauernschaft Snedwinkel politisch und kirchlich zu Rheine. Auch heute noch erinnern die „Snedwinkelstraße“ und die „Snedwinkela-Realschule“ an den alten Namen.
Seine erste urkundliche Erwähnung findet Neuenkirchen im Jahr 1247, in welcher Bischof Ludolf von Münster den dortigen Bauernschaften gestattet, eine „Neue Kirche“ in Snedwinkel zu bauen, worauf der Name Neuenkirchen zurückgeht. Aus dem älteren, u.a. auf Karten überlieferten Namen Nyenkerken entwickelte sich die heutige Dialektform Nienkiärken.
Am Ort dieser ersten Kirche gab es mindestens zwei Nachfolgebauten. Die heutige St.-Anna-Kirche wurde in den Jahren 1896 bis 1899 im Stil der Neuromanik nach dem Vorbild der Andernacher Marienkirche und der Abteikirche Maria Laach errichtet und dient als katholische Pfarrkirche.
Am 1. Januar 1975 wurde Neuenkirchen um kleine Gebietsteile der ehemaligen Gemeinden Mesum (10 ha mit damals 11 Einwohnern) und Rheine links der Ems (1,00 km2 mit damals 55 Einwohnern) vergrößert.[2]
Politik
Gemeinderat
Die Sitzverteilung im Rathaus nach der Kommunalwahl vom 26. September 2004 bis zum 20. Oktober 2009:
- CDU 15 Sitze
- SPD 5 Sitze
- UWG 3 Sitze
- Grüne 2 Sitze
- FDP 1 Sitz
Die Sitzverteilung im Rathaus ab dem 21. Oktober 2009 nach der Kommunalwahl vom 30. August 2009:
- CDU 14 Sitze
- SPD 6 Sitze
- UWG 3 Sitze
- Grüne 2 Sitze
- FDP 1 Sitz
Bürgermeister
ehrenamtlich
- 1945–1946: Karl Evers (durch britische Besatzungsmacht eingesetzt)
- 1946: Bernhard Albers
- 1946–1951: Josef Gottke (CDU)
- 1951–1975: Bernhard Lorenbeck (CDU)
- 1975–1979: Walter Schmiddem (CDU)
- 1979–1993: Tonius Weiland (CDU)
- 1993–1994: Heinz Schürmann (CDU)
- 1994–1999: Karl Berning (SPD)
hauptamtlich
- 1999 bis zum 20. Oktober 2009: Wolfgang Hüppe (parteilos)
- ab dem 21. Oktober 2009: Franz Möllering (CDU)
Gemeindedirektoren
hauptamtlich
- 1946–1960: Albert Baving
- 1960–1972: Josef Kreyenschulte
- 1972–1994: Peter Niemann
- 1994–1999: Wolfgang Strotmann
mit der Verwaltungsreform der Kreise in NRW wurde das Amt des Gemeindedirektors 1999 abgeschafft
Wappen
Die Gemeinde führt seit 1939 ihr Wappen.
Die Blasonierung lautet wie folgt: „Von Rot und Gold im Wellenschnitt schräggeteilter Schild, oben mit drei aufrechten gebündelten goldenen Ähren, unten mit einem schräggestellten roten Weberschiffchen belegt.“
„Das Wappen der Gemeinde Neuenkirchen nimmt Bezug auf die Lage am Max-Clemens-Kanal, der innerhalb der Gemeindegrenze noch erhalten ist. Ferner nimmt es Bezug auf die Landwirtschaft - die Ähren bilden das Ornament einer alten Schützenkette von 1798, auch an Häuserfronten und Gittern der Gemeinde findet man das Motiv der 3 Gerstenähren - und auf die heimische Textilindustrie (Weberschiffchen). Die Farben rot und gold sind die der Grafschaft Steinfurt als ehemalige Landesherrschaft.“
– 750 Jahre Neuenkirchen 1247 - 1997 Beiträge zur Geschichte der Gemeinde von Heinrich Fischer und Robert Wehmschulte Seite 3
Gemeindepartnerschaften
Neuenkirchen unterhält ein Partnerschaft zur thüringischen Gemeinde Heyerode im Eichsfeld. Die frühere Partnerschaft zur niederländischen Gemeinde Hengelo erlosch mit deren Eingliederung in die Stadt Bronckhorst.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche St. Anna
- Naherholungsgebiet Offlumer See
-
Holzschuhmacherdenkmal in der Fußgängerzone am „Heyeröder Platz“
-
Packenträgerdenkmal zur Erinnerung an die Hollandgänger
Kultur
Musik
Musikschule / Zweckverband Ochtrup, Neuenkirchen, Metelen, Wettringen
Regelmäßige Veranstaltungen
- Flohmarkt im Frühling
- Oldtimersonntag am ersten Sonntag im Mai
- Kindertag im Juni
- Neuenkirchener Kirmes am dritten Wochenende im August
- Volkslauf im Sommer
- Kürbisfestival im Oktober
- Packenträgermarkt im November
- Sterntalermarkt im Dezember
Öffentliche Einrichtungen
- Begegnungszentrum "Villa Hecking"
- Öffentliche Büchereien (Kath. Bücherei St. Anna, kath. Bücherei St. Josef)
- Jugendzentrum "Mc Fly"
- Jugendzentrum "Tante Ju"
- Netzwerk Familienzentrum[3]
Bildung
- Grundschulen: Josefschule, Ludgerischule, Thieschule
- Hauptschule: Heriburgschule
- Realschule: Snedwinkela-Realschule
- Gymnasium: Arnold-Janssen-Gymnasium
- Volkshochschule / Zweckverband Ochtrup, Neuenkirchen, Metelen, Wettringen
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Maria Hecking
- Eduard Veltmann
- Josef Gottke
- Dr. med. August Mammes
- Heinrich Fischer
Ehrenbürgermeister
- Bernhard Lorenbeck
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johannes Georg Bednorz, Physiker und Nobelpreisträger, eine Wohnstraße trägt seinen Namen (Georg-Bednorz-Straße).
- August Rohling, Theologe und Antisemit
- Hans Weiner, ehemaliger Fußballspieler
- Barbara Maria Althoff, bildende Künstlerin
- Thomas Aders, ARD-Korrespondent
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Bernhard Bette, katholischer Pfarrer in Neuenkirchen 1893-1923, in seiner Amtszeit wurde die St. Anna Kirche erbaut, eine Wohnstraße trägt seinen Namen (Pfarrer-Bette-Straße).
- Josef Hendel, 1897-1993, Künstler (Gemälde, Holzschnitte, Radierungen), der Nachlass befindet sich im Besitz der Gemeinde, eine Wohnstraße trägt seinen Namen (Josef-Hendel-Straße).
- Clemens Horstmann, 1892-1981,MdL NRW (1950-1966)
- Leni Fischer, MdB (1976-1998), erste Präsidentin der Parlamentarischen Versammlung des Europarates (1996-1999)
- Hannelore Brüning, MdL NRW (1990 - 2010)
Attraktionen
Regionale 2004, Projekt: „Sprung über die Kiesbank“: Gestaltung des Offlumer See mit Strandpromenade, Badestelle, Trichtertürmen als Aussichtsplattform (die Trichter wurden 400 m nach Südosten versetzt), Finnenbahn, Rundwanderwegen (5,7 km um den Offlumer See), Seecafé und vielem mehr. Im Rahmen der Regionale wurden auch archäologische Ausgrabungen durchgeführt.
- Regionale Projekt „Sprung über die Kiesbank“ am Offlumer See
-
Trichtertürme als Aussichtsplattform
-
Strandpromenade und Badestelle
-
Finnenbahn im Kiefernwald
Kurioses
Eine lokale Zeitungsmeldung vom 3. August 2010 über einen zerstörten Blumenkübel vor dem Antoniusstift löste einen Medienhype aus.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Netzwerk Familienzentrum Abgerufen am 18. August 2010
Altenberge | Emsdetten | Greven | Hopsten | Hörstel | Horstmar | Ibbenbüren | Ladbergen | Laer | Lengerich | Lienen | Lotte | Metelen | Mettingen | Neuenkirchen | Nordwalde | Ochtrup | Recke | Rheine | Saerbeck | Steinfurt | Tecklenburg | Westerkappeln | Wettringen
Wikimedia Foundation.