- Josef Anton Singer
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Josef Anton Singer (Ordensname: Pater Peter Singer; * 18. Juli 1810 in Häselgehr; † 25. Januar 1882 in Salzburg) war ein österreichischer Franziskaner (OFM) und Musiker.
Leben
Josef Anton Singer trat am 8. September 1830 in den Franziskanerorden ein und erhielt den Ordensnamen „Petrus von Alcantara“ (Peter). Nach seinem Theologiestudium und seiner Priesterweihe kam er als Organist an die Hofkirche nach Innsbruck. 1840 wurde er als Novizenmeister in das Franziskanerkloster Salzburg berufen. Außerdem war er dort als Beichtvater des Fürsterzbischofs und in der Leitung der Tiroler Franziskanerprovinz, zu der auch das Kloster in Salzburg gehörte, tätig. Als Frucht seiner geistlichen Tätigkeit gab er ein Büchlein zur Meditation, die „Geistliche Betrachtungs-Uhr“, heraus.
Bekannt wurde P. Peter Singer jedoch durch seine musikalischen Fähigkeiten. In Salzburg war er in der Franziskanerkirche als Organist und Chorleiter tätig. Unter seine Kompositionen finden sich über 100 Messen und eine große Anzahl von Litaneien, Motetten, Tantum ergo, Responsorien und Marienliedern. Pater Peter Singer baute auch das „Pansymphonikon“, ein mechanisches Harmoniumklavier mit 2 Manualen und 48 Registern, das den Klang verschiedener Orchesterinstrumente nachahmt.
Mit seinem 1847 erschienen Werk "Metaphysische Blicke in die Tonwelt nebst einem dadurch veranlaßten neuen System der Tonwissenschaft" legte er eine umfangreiche musiktheoretische Schrift vor. Er galt als großer Orgelvirtuose und Improvisator, sodass er sogar als „Liszt der Orgel“ bezeichnet wurde. Viele Besucher Salzburgs kehrten in seiner Klosterzelle ein, um ihn an seinem Pansymphonikon spielen zu hören. Pater Peter Singer starb am 25. Jänner 1882 in Salzburg und wurde in der Gruft der Franziskanerkirche Salzburg beigesetzt.
Heute noch erinnert an den großen Musiker eine Gedenktafel am Franziskanerbogen:
- Dem allverehrten Priester O.S.F. Tondichter, Musikschriftsteller und Erfinder des Pansymphonikon, P. Peter Singer, geboren am 18. Juli 1810 zu Haeselgehr in Tirol, gestorben in Salzburg am 25. Januar 1882, welcher in diesem Kloster durch 42 Jahre der Kirche zur Ehre, der Menschheit zur Freude und zum Segen gewirkt hat. In dankbarer Erinnerung seine Zeitgenossen 1883.
Literatur
- W. Hoffmann: Singer P. Petrus (Peter) von Alcantara (Josef Anton). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 12, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3580-7, S. 299 f. (Direktlinks auf S. 299, S. 300).
- Viktor Keldorfer: Der Spielmann des Herrn. Der Salzburger Franziskanermönch. Kiesel, Salzburg 1952
Weblinks
- Josef Anton Singer. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Ausführliche Biographie – www.musikland-tirol.at
- Pater Peter, der Liszt der Orgel
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