Josef Dvorak

Josef Dvorak

Josef Dvorak (* 28. Januar 1934 in Wien) ist ein österreichischer Tiefenpsychologe, katholischer Theologe (Schüler Karl Rahners), Mitbegründer des Wiener Aktionismus und Sachbuchautor.

Dvorak war zeitweise als Journalist bei der Wiener TageszeitungKurier“ und der „Arbeiter-Zeitung“ tätig und 1973-1995 Mitglied der Redaktion des FORVM. Mindestens seit Anfang der 1960er war er Therapeut in Wien, aus dieser Zeit rührt auch seine Bekanntschaft mit Otto Muehl, der bei ihm eine Gesprächsanalyse machte. Ende der 1960er war Dvorak ein wichtiger intellektueller Impulsgeber für die linke Wiener Studenten- und Kommunenszene. Anfang der 1970er will er unter LSD-Einfluss eine Begegnung mit Satan gehabt haben, nach der er sich in ein Bauernhaus im Waldviertel zurückzog und begann, „Satanische Messen mit viel nacktem Fleisch und Blut“ abzuhalten [1].

Im Burgenland und in Bremen zelebrierte Dvorak in den Achtzigern eine Abwandlung der „Missa Phoenix“ des englischen Okkultisten Aleister Crowley. Diese Happenings wurden im österreichischen Fernsehen übertragen und brachten Dvorak den Ruf ein, selbst dem Satanismus nahezustehen.

Inzwischen freier Forscher und Publizist, bezeichnet Dvorak sich heute selbst als „Satanologe“ und beschäftigt sich vor allem mit der Geschichte der Psychoanalyse, etwa von Otto Gross und des Okkultismus. Sein 1989 im Heyne-Verlag erschienenes Sachbuch „Satanismus. Schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus, Geschichte und Gegenwart“ gilt als Standardwerk der Satanismusforschung.

Literatur

  • Josef Dvorak: Satanismus. Schwarze Rituale, Teufelswahn und Exorzismus, Geschichte und Gegenwart. Heyne, München, 1989. ISBN 3-453-17258-2

Weblinks

Quellen

  1. Andreas Schlothauer: Die Diktatur der freien Sexualität. AAO, Mühl-Kommune, Friedrichshof. Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1992. ISBN 3-85115-157-7 (S. 14 f.)

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