- Josef Fleckenstein
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Josef Fleckenstein (* 18. Februar 1919 in Kämmeritz bei Querfurt; † 4. November 2004 in Göttingen) war ein deutscher Historiker.
Josef Fleckenstein legte 1939 das Abitur in Mainz ab. Er studierte, unterbrochen von Militärdienst und Kriegsgefangenschaft, Geschichte in Halle, Leipzig und Freiburg, wo er bei Gerd Tellenbach mit einer Arbeit über die Bildungsreform Karls des Großen 1952 zum Dr. phil. promoviert wurde. 1958 folgte ebendort die Habilitation sowie die erste Dozentur. 1960 ging er für ein Jahr als Lehrstuhlvertretung an die Georg-August-Universität Göttingen. 1962 erhielt Fleckenstein einen Ruf als Ordinarius nach Frankfurt, 1965 als Nachfolger Tellenbachs nach Freiburg. Von 1971 bis 1987 stand er in der Nachfolge Hermann Heimpels als Direktor der Mittelalterabteilung des Max-Planck-Instituts für Geschichte in Göttingen vor, wo er von 1971 bis 1987 auch eine Honorarprofessur an der Philosophischen Fakultät innehatte. Nach seiner Emeritierung 1987 ging er für ein Jahr als Gastprofessor nach Zürich. Nach langer Krankheit starb Josef Fleckenstein nur wenige Monate nach seiner Frau am 4. November 2004 in Göttingen.
Josef Fleckensteins Forschungsschwerpunkt waren besonders Fragen der Gottes,- Kirchen-, Verfassungs-, Sozialgeschichte des frühen und hohen Mittelalters. Er war ein ausgewiesener Kenner der ritterlich-höfischen Kultur. Fleckenstein war der Verfasser eines Bandes des klassischen Lehrbuchs der deutschen Geschichte, des „Gebhardt“ (in der 9. Auflage von 1973). Fleckenstein war u.a. Mitglied der Monumenta Germaniae Historica in München (1967), der British Academy (1971), der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (1973) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1982).
Schriften
- Monographien
- 1953 Die Bildungsreform Karls des Großen
- 1959 Die Hofkapelle der deutschen Könige in karolingischer Zeit
- 1962 Karl der Große. Persönlichkeit und Geschichte
- 1966 Die Hofkapelle der deutschen Könige in ottonisch-salischer Zeit
- 1974 Grundlagen und Beginn der deutschen Geschichte
- 2002 Rittertum und ritterliche Welt
- Herausgebertätigkeit
- 1977: Herrschaft und Stand. Untersuchungen zur Sozialgeschichte im 13. Jahrhundert
- 1980: Die geistlichen Ritterorden Europas
- 1985: Das ritterliche Turnier im Mittelalter. Beiträge zu einer vergleichenden Formen- und Verhaltensgeschichte des Rittertums
- 1990: Curialitas. Studien zu Grundfragen der höfisch-ritterlichen Kultur
Literatur
- Rudolf Schieffer: Josef Fleckenstein [Nachruf]. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters (DA) 61, 2005, S. 433–434.
- Eintrag Josef Fleckenstein. In: Jürgen Petersohn (Hrsg.): Der Konstanzer Arbeitskreis für mittelalterliche Geschichte. Die Mitglieder und ihr Werk. Eine bio-bibliographische Dokumentation, Stuttgart 2001, S. 133–141, ISBN 3-7995-6906-5.
- Hagen Keller: Vom Hof Karls des Großen zur „höfischen“ Welt des Rittertums. Ein Blick auf das Werk von Josef Fleckenstein aus Anlaß seines 70. Geburtstages. In: Frühmittelalterliche Studien, Bd. 24 (1990), S. 23–35.
Weblinks
Kategorien:- Mittelalterhistoriker
- Hochschullehrer (Universität Göttingen)
- Hochschullehrer (Universität Frankfurt am Main)
- Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Deutscher
- Geboren 1919
- Gestorben 2004
- Mann
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