- Querfurt
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Wappen Deutschlandkarte 51.38333333333311.6168Koordinaten: 51° 23′ N, 11° 36′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen-Anhalt Landkreis: Saalekreis Höhe: 168 m ü. NN Fläche: 155,23 km² Einwohner: 11.833 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 76 Einwohner je km² Postleitzahl: 06268 Vorwahl: 034771 Kfz-Kennzeichen: SK Gemeindeschlüssel: 15 0 88 305 Adresse der
Stadtverwaltung:Markt 1
06268 QuerfurtWebpräsenz: Bürgermeister: Peter Kunert (FDP) Lage der Stadt Querfurt im Saalekreis Querfurt ist eine Stadt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (Deutschland). Sie liegt westlich von Halle (Saale).
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Die Stadt Querfurt liegt im südlichen Harzvorland im Tal der Querne. Das Flüsschen Querne durchfließt die Altstadt von West nach Ost.
Stadtgliederung
Folgende Stadtteile sind ausgewiesen:
Ortschaft Eingemeindung Ortsteile Die Ortschaften von Querfurt
(anklickbare Karte)Gatterstädt 11. Mai 1995 Gatterstädt Grockstädt 1. Januar 2004 Grockstädt, Kleineichstädt und Spielberg Leimbach 1. Januar 2004 Leimbach Lodersleben 11. Mai 1995 Lodersleben Querfurt - Fichtensiedlung, Grundmühle, Querfurt, Thaldorf und Thomas-Müntzer-Siedlung Schmon 1. Januar 2004 Hermannseck, Oberschmon und Niederschmon Vitzenburg 1. Januar 2004 Liederstädt, Pretitz, Vitzenburg und Zingst Weißenschirmbach 1. Januar 2004 Birkenschäferei, Gölbitz und Weißenschirmbach Ziegelroda 1. Januar 2004 Landgrafroda und Ziegelroda Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind Allstedt (Landkreis MSH) und Farnstädt im Norden, Obhausen, Nemsdorf-Göhrendorf und Barnstädt im Osten, Nebra und Kaiserpfalz (beide Landkreis BLK) im Süden und Roßleben (Landkreis KYF) im Westen.
Geschichte
In einem zwischen 881 und 899 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wird Querfurt als zehntpflichtiger Ort Curnfurt im Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt. Dort wird auch der heute nicht mehr existente Nachbarort Kunisch genannt.[2] 973 bzw. 974 gilt als Geburtsjahr des heiligen Bruno von Querfurt. In einer Urkunde von 1198 wird die innere Stadtmauer erwähnt, was bedeutet, dass Querfurt zu dieser Zeit bereits über Stadtrecht verfügte. 1357 erfolgt der Bau einer zweiten, der Äußeren Stadtmauer. Am 13. April 1621 wurden bei einem Stadtbrand 101 Häuser zerstört. 1663 wurde Querfurt Residenz des reichsunmittelbaren Fürstentums Sachsen-Querfurt. Von 1816 bis 1994 war die Stadt Sitz des Landkreises Querfurt.
Eingemeindungen
Zuerst wurden am 11. Mai 1995 Gatterstädt und Lodersleben aus der Verwaltungsgemeinschaft Querfurt eingemeindet.[3] Dann wurden am 1. Januar 2004 die ehemals selbstständigen sechs Gemeinden aus der Verwaltungsgemeinschaft Forst Hermannseck, nämlich Grockstädt, Leimbach, Schmon, Vitzenburg, Weißenschirmbach und Ziegelroda, eingemeindet.[4]
Gedenkstätten
- Gedenktafel am Südeingang des Rathauses für den Antifaschisten Otto Dietrich, der 1945 an den Folgen der KZ-Haft starb. Auf dem Ortsfriedhof wird er auch durch einen Gedenkstein geehrt.
- Gedenktafel am Haus Kirchplan 7, dem Geburtshaus des Naturforschers und Erfinders Jacob Christian Schäffer, hier geehrt als "Begründer der Pilzkunde und Erfinder des Holzpapiers"
Politik
Stadtrat
Der Rat besteht aus 28 Ratsmitgliedern und dem Bürgermeister Peter Kunert.
(Stand: Kommunalwahl am 7. Juni 2009)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Parks
- Archäologiepark (Fundort der Himmelsscheibe von Nebra in der nahen Stadt Nebra)
- Stadtpark Querfurt an der Merseburger Straße.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Osterfeuer in Querfurt, jährlich am Karsamstag vor der Burg.
- Pfingstfest in Oberschmon, jährlich am Pfingstwochenende.
- Burgfest in Querfurt, jährlich am 3. Wochenende im Juni.
- Bauernmarkt in Querfurt, jährlich am 3. Wochenende im September.
- Pfingstfest in Liederstädt, jährlich am Pfingstwochenende.
- Pfingstfest in Thaldorf, jährlich am Pfingstwochenende.
- Knoblauchmittwoch in Thaldorf, jährlich am Mittwoch nach Pfingsten.
- Pfingstfest in Kleineichstädt.
- Pfingstfest in Spielberg.
- Dorffest in Grockstädt, jährlich am letzten Wochenende im Juni.
- Parkfest in Gatterstädt, jährlich am letzten Wochenende im Juni.
- Heimatfest in Lodersleben, jährlich am ersten Wochenende im Juli.
- Dorffest in Spielberg im August.
- Dorffest in Weißenschirmbach, jährlich am zweiten Wochenende im August.
- Burgweihnacht in Querfurt, jährlich am 4. Advent.
- Nikolausmarkt im Wohngebiet Süd,seit 2001 jährlich
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist durch eine Ortsumgehung an die Bundesstraßen 180 und 250 sowie an die Bundesautobahn 38 angebunden. Des Weiteren ist Querfurt per Eisenbahn an Merseburg angebunden. Die seit 1884 bestehende Bahnstrecke nach Röblingen am See wurde 2005 und die seit 1904 bestehende Strecke nach Nebra (Unstrut) 2003 stillgelegt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- hl. Bruno von Querfurt (* 973/74, † 1009) aus dem Hause der Edlen von Querfurt, Missionar der Pruzzen (Preußen)
- Bruno Seidel (* um 1530–1591), Mediziner, Sprichwortsammler und neulateinischer Dichter
- Daniel Friderici (1584–1638), Komponist und Kantor, geboren in Kleineichstädt
- Hans Georg von Osterhausen (* 1603 in Gatterstädt), schleswig-holsteinischer Hofbeamter und Küchenmeister
- Johann Eichentopf (1678–1769), Instrumentenbauer
- Jacob Christian Schäffer (1718–1790), evangelischer Pfarrer, Naturforscher, Pionier der Waschmaschine und des Holzpapiers
- Gottlieb Heise (1785–1847), Orgelbauer und Begründer der Alexander Schuke Potsdam Orgelbau GmbH
- Christian Friedrich Andreas Rohns (1787–1853), Architekt geboren im jetzigen Stadtteil Lodersleben
- Johannes Wislicenus (1835–1902), Chemiker, geboren in Kleineichstädt
- Johannes Schlaf (1862–1941), deutscher Dramatiker, Erzähler und Übersetzer
- Otto Richter (1872–1927), SPD-Politiker und Pionier der Baugenossenschaftsbewegung
- Felix Rötscher (1873–1944), deutscher Hochschullehrer für Maschinenbau und Werkstoffkunde sowie Rektor der RWTH Aachen
- Georg Muche (1895–1987), Bauhaus-Künstler, Maler und Grafiker
- Ulrich Willerding (* 1932), Botaniker
- Hans-Joachim Rudolphi (1934–2009), deutscher Rechtswissenschaftler
- Cornelius Nägler (* 1936), Landtagsabgeordneter (CDU)
- Gina Pietsch (* 1946), Sängerin und Schauspielerin
- Christa Gießler (* 1954 in Ziegelroda), Schriftstellerin
- Dietmar Demuth (* 1955), Fußballspieler und -trainer
- Eberhard Probst (* 1955), Ringer
- Ines Obst, geb. Bibernell (* 1965), Leichtathletin
- Silke Renk (* 1967), Leichtathletin und Olympiasiegerin im Speerwurf
- Nicole Rotzsch (*1976), Landtagsabgeordnete (CDU)
- Jan Seyffarth (* 1986), Automobilrennfahrer
Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Johann Olearius (1611-1684), Kirchenliederdichter und Superintendent
- Johann Gottfried Schnabel (* 1692, † zw. 1751 und 1758), deutscher Schriftsteller; ließ sich 1719 als Barbier in Querfurt nieder.
- Konrad von Querfurt (–1142), Erzbischof von Magdeburg
- Konrad von Querfurt (–1202), gründete 1198–1202 Karlstadt
- Albrecht Heinrich von Schlieckmann (1835–1891), Oberpräsident von Ostpreußen und Mitglied des Staatsrates, war 1864-1876 Landrat in Querfurt
- Hans Schomburgk (1880–1967), bedeutender Afrikaforscher und Pionier des deutschen Tierfilms
- Axel Crewell (1882–1945), NSDAP-Kreisleiter und Landrat
- Fritz Adam (1889–1945), SA-Oberführer und Politiker (NSDAP), ab 1940 Landrat in Querfurt
- Roland Edler von Querfurt, (* 1927), Fotograf und Publizist
Literatur
- H. G. Voigt (Hrsg.): Querfurter Chronik. Historisches Denckmahl der Haubt-Stadt des Fürstenthums Sachsen-Quernfurth von Christian Webel geschrieben um 1714/15, Querfurt: Richard Jaeckel [1928]
- Joachim Jahns: Große Querfurter und mit Querfurt verbundene Persönlichkeiten. Dingsda-Verlag, Querfurt 1990. ISBN 3-928498-00-2
- Eckart Roloff: Jacob Christian Schäffer. Der Regensburger Humboldt wird zum Pionier für Waschmaschinen, Pilze und Papier. In: Eckart Roloff: Göttliche Geistesblitze. Pfarrer und Priester als Erfinder und Entdecker. Wiley-VCH, Weinheim 2010. S. 159-182 (mit Hinweisen u. a. auf die Gedenktafeln in Querfurt und Regensburg sowie zur Literatur). ISBN 978-3-527-32578-8
Weblinks
Wikisource: Querfurt in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte
Quellen
- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Reg. Thur. Nr. 287
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
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