- Josef Molzer
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Josef Molzer (* 28. Februar 1906 in Wien, Österreich-Ungarn; † September 1987) war ein österreichischer Fußballspieler und Fußballtrainer.
Inhaltsverzeichnis
Vereinskarriere
Molzer stammte aus dem Wiener Gemeindebezirk Floridsdorf und begann seine Fußballkarriere beim Bezirksklub SK Admira Wien, wo er 1925 sein erstes Spiel in der höchsten Spielklasse absolvierte. Seine Stammposition war die des Mittelstürmers, doch hatte er bei der Admira mit dem österreichischen Nationalspieler Johann Klima und dem aufstrebenden Karl Stoiber starke Konkurrenz und entschloss sich 1926, den Verein zu verlassen. Nach einem halben Jahr beim SK Rapid Wien, wo er es ebenfalls nur auf wenige Einsätze brachte, nahm er ein Angebot des FK Austria Wien an, wo er erstmals einen Stammplatz erobern konnte, allerdings nicht als Mittelstürmer (diese Position war durch Matthias Sindelar besetzt), sondern als rechter Verbinder.
Nach Ablauf dieser Saison wechselte er abermals den Verein und lief nun für den Floridsdorfer AC auf, wo er neben Karl Jiszda stürmte und schließlich auf dem rechten Flügel jene Position fand, der er fortan treu bleiben sollte. 1929 kehrte er zur Austria zurück, wo er die nächsten sieben Jahre spielen sollte. Mit den Violetten konnte er in diesem Zeitraum zweimal Cup-Sieger werden sowie einen internationalen Titel holen, als 1933 im Mitropacupfinale Ambrosiana Inter Mailand bezwungen werden konnte. Eine seiner herausragendsten Leistungen erbrachte Molzer im November 1934, als er mit der Austria auf einer Englandtournee den FC Liverpool 2:0 besiegen konnte und dabei beide Tore erzielte. 1936 verließ er schließlich den Verein und beendete nach zwei Jahren bei der Vienna seine Karriere. War er bei der Austria nicht mehr erste Wahl gewesen, so zeigte er bei den Blau-Gelben noch einmal sein Können und schoss beide Tore beim 2:0-Cupsieg gegen den Sport-Club 1937.
Nationalmannschaft
Zu Molzers stärkster Zeit in den frühen 1930er Jahren war der Posten des rechten Flügelstürmers in der Nationalmannschaft durch Karl Zischek hochkarätig besetzt, sodass Molzer nur zu wenigen Chancen auf Einsätze kam. Nach acht Spielen für die Wiener Stadtauswahl durfte er im Juli 1932 beim 4:3 gegen Schweden sein Debüt geben, wobei ihm auch ein Tor gelang. Im Oktober desselben Jahres bestritt er sein zweites und letztes Länderspiel gegen Ungarn. Beide Einsätze Molzers fielen somit in die Zeit des Wunderteams.
Trainerkarriere
Seine erste Trainerstation war der SK Sturm Graz, den er 1946 übernahm und wo er dreimal die steirische Landesliga gewinnen konnte. Der letzte dieser drei Titel berechtigte die Grazer zur erstmaligen Teilnahme an der höchsten österreichischen Spielklasse. Danach wechselte Molzer nach Deutschland, wo er ab dem Frühjahr 1950 Westfalia Herne sowie in der Saison 1951/52 den TSV 1860 München betreute.
Nach seiner Rückkehr nach Österreich war er zunächst Verbandstrainer in Tirol, ehe er für den ÖFB tätig wurde und als einer von mehreren Co-Trainern die Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 1954 vorbereitete. 1955 war er als Bundestrainer unter dem neu bestellten Bundeskapitän Hans Kaulich gerade erst ein Spiel im Amt, als Kaulich aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zurücklegte. Molzer wurde interimistisch für drei Spiele hauptverantwortlich für die Nationalmannschaft, ehe mit Karl Geyer ein neuer Bundeskapitän bestellt wurde und Molzer unter diesem wieder als Trainer arbeitete. Als Geyer nach acht Monaten seinerseits zurücktrat, übertrug der ÖFB die Verantwortung einem Betreuerduo bestehend aus Molzer und Josef Argauer. Unter deren Leitung konnte sich die Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft 1958 qualifizieren, wo man jedoch bereits in der Gruppenphase ausschied. Im Anschluss daran war Molzer noch Teil eines vierköpfigen Provisoriums, das für zwei weitere Spiele für das Nationalteam verantwortlich war.
1960 war er schließlich kurzzeitig Trainer der Vienna, wurde jedoch schon im September von Leopold Gernhardt abgelöst und blieb weiterhin im Verein als Sektionsleiter tätig.
Erfolge
- 1 × Mitropacup: 1933
- 3 × ÖFB-Cup: 1933, 1935, 1937
- 3 × Steirischer Landesmeister: 1947, 1948, 1949 (als Trainer)
- 3 × Steirischer Cupsieger: 1947, 1948, 1949 (als Trainer)
- 2 Spiele und ein Tor für die österreichische Fußballnationalmannschaft: 1932 (als Spieler)
- 29 Spiele für die österreichische Fußballnationalmannschaft: 1955-1958 (als Trainer)
Mitglieder des Wunderteams (1931–1933)Kerntruppe: Josef Blum | Georg Braun | Karl Gall | Friedrich Gschweidl | Rudolf Hiden | Leopold Hofmann | Johann Mock | Walter Nausch | Karl Rainer | Anton Schall | Roman Schramseis | Karl Sesta | Matthias Sindelar | Josef Smistik | Adolf Vogl | Karl Zischek
Weitere Spieler: Karl Adamek | Josef Adelbrecht | Josef Bugala | Josef Chloupek | Leopold Czejka | Leopold Drucker | Karl Graf | Rudolf Hencl | Johann Horvath | Anton Janda | Otto Kaller | Johann Luef | Josef Molzer | Heinrich Müller | Peter Platzer | Karl Stoiber | Gustav Thaler | Johann Urbanek | Georg Waitz | Franz Weselik | Rudolf Zöhrer
Verbandskapitän: Hugo Meisl, Trainer: Jimmy Hogan
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