- Johann Urbanek
-
Johann „Hans“ Urbanek (* 10. Oktober 1910; † 7. Juli 2000) war ein österreichischer Fußballspieler. Der Läufer feierte seine größten Erfolge auf Vereinsebene in den 30er Jahren bei Admira Wien. Berühmt wurde er jedoch insbesondere durch die Weltmeisterschaft 1934 in Italien, bei der er sein Länderspieldebüt feierte und in allen österreichischen Partien zum Einsatz kam. Urbanek wurde nach seinem Tod auf dem Wiener Südwestfriedhof bestattet.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Hans Urbanek begann seine Fußballerkarriere in Meidling beim SC Wacker Wien. Nachdem der Läufer sich in die Startelf der Schwarz-Weißen spielen konnte wechselte er jedoch bereits 1930 für eine Saison zum Bezirksnachbarn SC Nicholson Wien. Schließlich verließ Urbanek 1931 den Wiener Süden und ging zur Admira Wien nach Jedlesee, welche damals zu den stärksten österreichischen Vereinen zählte. Bei seinem neuen Verein war Hans Urbanek von Beginn an einen der Stammspiel in der Läuferreihe, in der unter anderem auch Karl Szoldatics stand. Bereits in der ersten Saison in Jedlesse konnte er Meisterschaft und Pokal gewinnen. In der Meisterschaft sicherte man sich den ersten Platz vor der Vienna, im Pokalfinale wurde der Wiener AC 6:1 deklassiert. Zu dem Höhepunkt in seiner Fußballkarriere entwickelte sich jedoch schließlich das Jahr 1934. Hans Urbanek konnte gemeinsam mit der Admira zum zweiten Mal die Meisterschaft gewinnen und auch den Cup mit einem 8:0 über Rapid Wien für sich entscheiden. Im Mitropacup, dem Vorläufer des Europacups, stand der Läufer zudem im Finale, welches jedoch an AGC Bologna verloren ging. Neben diesen Erfolgen mit seinem Verein durfte Hans Urbanek im selben Jahr bei der Weltmeisterschaft in Italien als Mittelläufer sein Teamdebüt geben, da Walter Nausch, der für diese Position vorgemerkt war, im letzten Qualifikationsspiel gegen Bulgarien schwer verletzt wurde. In heutigen Länderspiel-Statistiken taucht der Name Hans Urbanek zwar bereits in einer Partie aus den Jahre 1931 gegen die Schweiz auf (2:0), welche zudem in die Ära des Wunderteams fällt, diese Spiel wurde jedoch erst 1971 offiziell anerkannt.
Hans Urbanek absolvierte alle vier Partien der Österreicher und kam mit der Mannschaft bis ins Halbfinale, in der das Ausscheiden gegen den Gastgeber unter Mithilfe einer zweifelhaften Schiedsrichterleistung kam. Der Läufer empfahl sich durch seinen starken WM-Auftritt dennoch für weitere Teameinsätze und verstärkte die Nationalmannschaft bis 1936, wobei er unter anderem beim ersten österreichischen Sieg über England am 6. Mai 1936 mit 2:1 mitwirkte. Mit der Admira blieb Urbanek weiterhin sehr erfolgreich, fügte 1936, 1937 und 1939 drei weiter Meisterschaftsgewinne seiner Titelsammlung hinzu. Letzterer war bereits nach der Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich am 12. März 1938 in der nunmehrigen „Gauliga Ostmark“ gelungen. Während des Zweiten Weltkrieges blieb der Läufer bei seinem Verein, spielte auch ein Mal in der reichsdeutschen Nationalmannschaft. Beim 5:1-Sieg am 15. Juni 1941 über Kroatien in Wien standen im Team jedoch mehrheitlich österreichische Teamkollegen zur Seite. Nach Kriegsende ließ Urbanek seine Fußballerkarriere bei der damals zeitweise erstklassligen Rapid Oberlaa ausklingen und war anschließend noch einige Zeit in den unteren Ligen aktiv.
Stationen
- SC Wacker Wien (1925–1930)
- SC Nicholson Wien (1930–1931)
- SK Admira Wien (1931–1947)
- SC Rapid Oberlaa (1947–1949)
- SC Red Star Wien (1949–1953)
- Wertheim (1953)
Erfolge
- 1 x Mitropapokalfinale: 1934
- 5 x Österreichischer Fußballmeister: 1932, 1934, 1936, 1937, 1939
- 1 x Österreichischer Vizemeister: 1935
- 1 x Deutscher Vizemeister: 1939
- 1 x Österreichischer Pokalsieger: 1932, 1934
- Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft 1934: Halbfinale
- 15 Länderspiele für die österreichische Fußballnationalmannschaft von 1931 bis 1936
- 1 Länderspiel für die deutsche Fußballnationalmannschaft 1941
Siehe auch
Mitglieder des Wunderteams (1931–1933)Kerntruppe: Josef Blum | Georg Braun | Karl Gall | Friedrich Gschweidl | Rudolf Hiden | Leopold Hofmann | Johann Mock | Walter Nausch | Karl Rainer | Anton Schall | Roman Schramseis | Karl Sesta | Matthias Sindelar | Josef Smistik | Adolf Vogl | Karl Zischek
Weitere Spieler: Karl Adamek | Josef Adelbrecht | Josef Bugala | Josef Chloupek | Leopold Czejka | Leopold Drucker | Karl Graf | Rudolf Hencl | Johann Horvath | Anton Janda | Otto Kaller | Johann Luef | Josef Molzer | Heinrich Müller | Peter Platzer | Karl Stoiber | Gustav Thaler | Johann Urbanek | Georg Waitz | Franz Weselik | Rudolf Zöhrer
Verbandskapitän: Hugo Meisl, Trainer: Jimmy Hogan
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Johann Urbanek — Pas d image ? Cliquez ici. Biographie Nationalité … Wikipédia en Français
Urbanek — bzw. Urbánek ist der Familienname folgender Personen: Aleš Urbánek (* 1980), tschechischer Fußballspieler Johann Urbanek (1910–2000), österreichischer Fußballspieler Karel Urbánek (Fußballspieler) (1972–2007), tschechischer Fußballspieler Karel… … Deutsch Wikipedia
Johann Luef — Johann Schani Luef (* 21. Dezember 1905; † 3. April 1945) war ein österreichischer Fußballspieler. Der Stürmer absolvierte drei Spiele für das legendäre Wunderteam und war Gewinner des Mitropapokals 1930 mit Rapid Wien. Karriere Johann Luef kam… … Deutsch Wikipedia
Johann Mock — Johann „Hans“ Mock (* 9. Dezember 1906 in Wien; † 22. Mai 1982 ebenda) war ein österreichischer und deutscher Fußballspieler auf der Position des Verteidigers und Mittelläufers. Karriere Johann Mock begann seine Karriere beim FC Nicholson (später … Deutsch Wikipedia
Johann Horvath — Johann „Hansi“ Horvath (* 20. Mai 1903; † 30. Juli 1968) war ein österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers. Er war Ende der 1920er Jahre einer der erfolgreichsten Torschützen des österreichischen Nationalteams und konnte mit … Deutsch Wikipedia
Johann Puch — slowenisch Janez Puh; (* 27. Juni 1862 in Sakušak bei Georgendorf bei Pettau, Untersteiermark, damals Österreich, heute Slowenien; † 19. Juli 1914 in Agram) war ein Maschinenbauingenieur, Industrieller und Begründer der Puch Werke.… … Deutsch Wikipedia
Johann Wilhelm Gösser — Wieder errichtetes Denkmal für Major Hackher von Wilhelm Gösser 1966 Springbrunnenfigur der Villa Kollmann in Graz … Deutsch Wikipedia
Johann Horvath — Hans Horvath Johann « Hans » Horvath (né le 20 mai 1903 mort le 30 juillet 1968) était un footballeur autrichien qui jouait au poste d attaquant dans les années 1920 et 1930. Il compte 46 sélections et 29 buts avec l équipe d Autriche… … Wikipédia en Français
Hans Mock — Johann Hans Mock (* 9. Dezember 1906 in Wien; † 22. Mai 1982 ebenda) war ein österreichischer und deutscher Fußballspieler auf der Position des Verteidigers und Mittelläufers. Karriere Johann Mock begann seine Karriere beim FC Nicholson (später… … Deutsch Wikipedia
Hans Horvath — Johann „Hansi“ Horvath (* 20. Mai 1903; † 30. Juli 1968) war ein österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers. Er war Ende der 1920er Jahre einer der erfolgreichsten Torschützen des österreichischen Nationalteams und konnte mit … Deutsch Wikipedia