- Johann Horvath
-
Johann „Hansi“ Horvath (* 20. Mai 1903; † 30. Juli 1968) war ein österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Stürmers. Er war Ende der 1920er Jahre einer der erfolgreichsten Torschützen des österreichischen Nationalteams und konnte mit Rapid Wien zwei Mitropapokalfinale erreichen
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Von Simmering nach Hütteldorf
Hansi Horvath begann seine Fußballkarriere beim 1. Simmeringer SC. In Simmering wurde er bald zum neuen Stürmer-„Star“ und debütierte bereits am 13. Jänner 1924 in Nürnberg beim Spiel gegen Deutschland, wo er sogleich seinen ersten Treffer im Team markierte. Von diesen Zeitpunkt an hatte Hans Horvath einen Fixplatz in der Stürmerreiche der Nationalmannschaft. So versuchten zahlreiche Vereine den jungen Spieler weg von dem kleinen Vororteklub zu sich zu locken. Hansi Horvath blieb jedoch vorerst im Simmering und erreichte mit dem 3. Rang 1926 in der Meisterschaft, das beste Ergebnis, das der Verein je erzielte.
Man der Nationalmannschaft blieb Hansi Horvath weiterhin erfolgreich, schoss Dreipacks gegen Bulgarien (1924), Schweden (1925) und die Schweiz (1926), was seinen Marktwert zusehends erhöht. Kurz vor Saisonbeginn 1927 wurde schließlich Hansi Horvaths Wechsel zu Rapid nach Hütteldorf bekannt gegeben. Mit den Grün-Weißen konnte der Stürmer auf Anhieb Vizemeister werden und ins Mitropapokalfinale, das Finale des Vorläuferwettbewerbs des Europapokals, erreichen. Das Endspiel verloren die Rapidler um Hansi Horvath jedoch mit Sparta Prag. In der Folgesaison wurde der Simmeringer Meister und zog erneut mit seinem Klub ins Mitropapokalfinale ein. Er selbst erzielte sechs Treffer in acht Mitropacupspielen in dieser Saison - im Endspiel mussten er sich mit den Grün-Weißen allerdings abermals geschlagen geben - dieses Mal hieß der Sieger Ferencvárosi FC. Hansi Horvath verließ 1930 Hütteldorf, nachdem er zuvor seinen zweiten Meistertitel gewonnen hatte und ging nach Meidling zum SC Wacker Wien.
Verpasstes Wunderteam, Weltmeisterschaft 1934 und Karriereende
Mit Wacker konnte Horvath zwar nicht mehr um den Mitropapokal spielen, dafür feierte er im Nationalteam zahlreiche Erfolge. 1931 kommt es jedoch zu einem folgenschweren Ereignis. Das Schottlandspiel steht an, welches als Geburtsstunde des Wunderteams gilt. Hansi Horvath soll lins außen in der Stürmerreihen spielen, doch er meldet sich krank. Der junge Adi Vogl kommt so zu seinem Teamdebüt, bietet beim 5:0-Sieg über die Schotten, die ihre erste Niederlage auf dem europäischen Festland hinnehmen müssen eine überragende Leitung und verdrängt Horvath aus dem Team. So bleiben Hansi Horvath nur kurze Gastspiele im Wunderteam. Nachdem ein Großteil der Spieler der Wundermannschaft 1933 ins Ausland ging, bekam der Stürmer seinen Stammplatz zurück. Er bedankt sich hierfür in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1934 mit einem lupenreinen Hattrick in nur 14 Minuten im Spiel gegen Bulgarien.
Hansi Horvath steht zwar im Aufgebot der Weltmeisterschaft 1934, darf aber anfangs gar nicht teilnehmen, da er für seinen neuen Verein FC Wien ein Nachtragsspiel in der Meisterschaft absolvieren muss. So kommt Hansi Horvath erstmals beim Viertelfinalspiel gegen Ungarn zum Einsatz, wo er Österreich mit 1:0 in Front bringt. Das Spiel endet 2:1 für die Österreich, die im Halbfinale allerdings von den Italiener, respektive dem Schiedsrichter gestoppt wird. Hansi Horvath beendet nach der Weltmeisterschaft 1934 seine Teamkarriere und geht noch einige Jahre für seinen alten Verein Simmering auf Torjagd.
Stationen
- 1. Simmeringer SC (1920-1927)
- SK Rapid Wien (1927-1930)
- SC Wacker Wien (1930-1933)
- FC Wien (1933-1935)
- 1. Simmeringer SC (1935-1940)
- Polizei SV Wien (1941)
Erfolge
- 2 x Mitropacupfinalist: 1927, 1928
- 2 x Österreichischer Meister: 1929, 1930
- 1 x Österreichischer Vizemeister: 1928
- 1 x Österreichischer Cupfinalist: 1929
- Weltmeisterschaftshalbfinale 1934
- 46 Länderspiele und 29 Tore für die österreichische Fußballnationalmannschaft von 1924 bis 1934
Siehe auch
Mitglieder des Wunderteams (1931–1933)Kerntruppe: Josef Blum | Georg Braun | Karl Gall | Friedrich Gschweidl | Rudolf Hiden | Leopold Hofmann | Johann Mock | Walter Nausch | Karl Rainer | Anton Schall | Roman Schramseis | Karl Sesta | Matthias Sindelar | Josef Smistik | Adolf Vogl | Karl Zischek
Weitere Spieler: Karl Adamek | Josef Adelbrecht | Josef Bugala | Josef Chloupek | Leopold Czejka | Leopold Drucker | Karl Graf | Rudolf Hencl | Johann Horvath | Anton Janda | Otto Kaller | Johann Luef | Josef Molzer | Heinrich Müller | Peter Platzer | Karl Stoiber | Gustav Thaler | Johann Urbanek | Georg Waitz | Franz Weselik | Rudolf Zöhrer
Verbandskapitän: Hugo Meisl, Trainer: Jimmy Hogan
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Johann Horvath — Infobox Football biography playername = Hans Horvath fullname = Johann Horvath height = dateofbirth = birth date|1903|5|20 cityofbirth = countryofbirth = dateofdeath = Death date and age|1968|7|30|1903|5|20 cityofdeath = countryofdeath =… … Wikipedia
Johann Horvath (Politiker) — Johann Horvath (* 24. November 1900 in Mannersdorf am Leithagebirge; † 15. September 1983 in Wien) war ein österreichischer, landwirtschaftlicher Aufseher und Politiker. Horvath war verheiratet und von 1934 bis 1938 Abgeordneter zum… … Deutsch Wikipedia
Johann Horvath — Hans Horvath Johann « Hans » Horvath (né le 20 mai 1903 mort le 30 juillet 1968) était un footballeur autrichien qui jouait au poste d attaquant dans les années 1920 et 1930. Il compte 46 sélections et 29 buts avec l équipe d Autriche… … Wikipédia en Français
Horvath — oder Horváth (veraltete Schreibweise für ungarisch horvát – kroatisch, Kroate) ist der Familienname folgender Personen: Ádám Horváth (* 1981), ungarischer Schach Großmeister Ádam Pálóczi Horváth (1760–1820), ungarischer Volksmusiksammler, Dichter … Deutsch Wikipedia
Horváth — oder Horvath ist der Familienname folgender Personen: Ádam Pálóczi Horváth (1760–1820), ungarischer Volksmusiksammler, Dichter und Komponist Andreas Horváth (1778–1839), ungarischer Schriftsteller Bronco Horvath (* 1930), kanadischer… … Deutsch Wikipedia
Horváth-Tholdy — Horváth Tholdy, ein altes ungarisches der Katholischen Confession folgendes Adelsgeschlecht, welches zu Ende des 16. Jahrh. nach Verlust seiner Güter im Biharer Comitate nach Siebenbürgen kam, wo es noch jetzt begütert ist; 1755 wurde es in den… … Pierer's Universal-Lexikon
Johann Luef — Johann Schani Luef (* 21. Dezember 1905; † 3. April 1945) war ein österreichischer Fußballspieler. Der Stürmer absolvierte drei Spiele für das legendäre Wunderteam und war Gewinner des Mitropapokals 1930 mit Rapid Wien. Karriere Johann Luef kam… … Deutsch Wikipedia
Johann Mock — Johann „Hans“ Mock (* 9. Dezember 1906 in Wien; † 22. Mai 1982 ebenda) war ein österreichischer und deutscher Fußballspieler auf der Position des Verteidigers und Mittelläufers. Karriere Johann Mock begann seine Karriere beim FC Nicholson (später … Deutsch Wikipedia
Johann Urbanek — Johann „Hans“ Urbanek (* 10. Oktober 1910; † 7. Juli 2000) war ein österreichischer Fußballspieler. Der Läufer feierte seine größten Erfolge auf Vereinsebene in den 30er Jahren bei Admira Wien. Berühmt wurde er jedoch insbesondere durch die… … Deutsch Wikipedia
HORVÁTH (Ö. von) — Né dans une famille noble et catholique, mais aux idées libérales, Ödön von Horváth avait du sang hongrois, croate, tchèque, allemand. Comment s’étonner qu’il ne se soit réclamé d’aucune patrie? Sa nationalité était linguistique: l’allemand, sa… … Encyclopédie Universelle