Josef Wittlich

Josef Wittlich

Josef Wittlich (* 26. Februar 1903 in Gladbach im Rheinland; † 21. September 1982 in Höhr-Grenzhausen) war ein naiver Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Halbwaise geht nach seiner Kindheit zur Fremdenlegion und arbeitet anschließend einige Jahre als Offiziersbursche in Paris. Zur Zeit der großen Arbeitslosigkeit Ende der 20er Jahre wandert er durch Osteuropa und tippelt durch Bulgarien und Jugoslawien. 1934 kommt er nach Nauort und findet Arbeit als Knecht in der Landwirtschaft und Bimbsabbau. In seiner Freizeit malt Josef Wittlich emsig auf Papierbögen. Im Zweiten Weltkrieg wird er einberufen und gerät in russische Gefangenschaft. Nach der Flucht aus der Kriegsgefangenschaft findet er Arbeit in Kassel, doch zieht es Ihn nach dem Ende des Krieges wieder nach Nauort. Im Jahr 1948 findet er Arbeit in einer Keramikfabrik in Höhr-Grenzhausen und zieht aus Nauort weg. Weiterhin beschäftigt er sich in seiner Freizeit mit Zeichnen.

Josef Wittlich lässt sich von akademischen Gemälden sowie von Fotos des Papstes, Prinzenpaaren und bekannten Persönlichkeiten der Gegenwart anregen, deren Züge er akzentuiert, vereinfacht und deformiert. Die fertigen Werke heftet er mit Reißzwecken an die Wände seines Arbeitsplatzes. Dort fallen sie 1967 dem Künstler Fred Stelzig bei einem Besuch der Fabrik auf. Er ist von der Handschrift Wittlichs und den schillernden, gleichmäßig aufgetragenen Farben so fasziniert, dass er beschließt, dessen Werke bekannt zu machen. Im Württembergischen Kunstverein Stuttgart findet noch im selben Jahr die erste Einzelausstellung der Werke Wittlichs statt und wird ein voller Erfolg. Josef Wittlich stirbt 1982 in Höhr-Grenzhausen auf offener Straße an einem Herzinfarkt.[1]


Wittlichs Bildwelt umfasst im Wesentlichen drei Motivfelder: Schlachtenbilder und Soldaten, Porträts von Königinnen und Potentaten sowie Frauenbilder.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 1967 Stuttgart, Württembergischer Kunstverein
  • 1969 Essen, Museum Folkwang
  • 1970 Recklinghausen, Galerie der Stadt
  • 1970 Berlin, Haus am Waldsee
  • 1971 Recklinghausen, Ruhrfestspiele
  • 1973 Kunstverein Ulm
  • 1974 Darmstadt, Kunsthalle
  • 1974 Heilbronn, Kunstverein
  • 1974 Recklinghausen, Kunsthalle
  • 1974 München, Haus der Kunst
  • 1975 Zürich, Kunsthaus
  • 1977 Ludwigsburg, Kunstverein
  • 1979 London, Roundhouse
  • 1981 Bielefeld, Kulturhistorisches Museum
  • 1981 Hamburg, Altonaer Museum
  • 1982 Darmstadt, Mathildenhöhe
  • 1986 Lausanne, Collection de l'Art Brut
  • 1988 Neuss, Clemens-Sels-Museum
  • 1988 Laval, Musée du Vieux Chateau
  • 1988 München, Stadtmuseum
  • 1988 Hannover, Kunstverein
  • 1988 Stuttgart, Württembergischer Kunstverein
  • 1989 Kaiserslautern, Pfalzgalerie
  • 1990 Friedrichshafen, Kunstverein
  • 1995 Düsseldorf, Kunstmuseum im Ehrenhof
  • 1997 Bönnigheim, Museum Zander
  • 2000 Oberhausen, Galerie Schloss Oberhausen
  • 2009 Neuss, Clemens-Sels-Museum

Literatur

Einzelnachweis

  1. Jungbluth, Uli: Nauort im Westerwald: eine Chronik. - Nauort: Ortsgemeinde Nauort, 2000. ISBN 3-00-006941-0

Weblinks


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