- Amu-Darja
-
Amudarja Karte Zentralasiens mit Amu-Darja und Syr-Darja. Der Aralsee ist in den Grenzen von circa 1960 dargestellt.
Daten Lage Zentralasien Länge 1.414 km Ursprung Zusammenfluss von Pjandsch (1.125 km lang) und Wachsch (524 km)
37° 6′ 21″ N, 68° 18′ 23″ O37.10597222222268.306277777778Koordinaten: 37° 6′ 21″ N, 68° 18′ 23″ OMündung Aralsee Abfluss über Amudarja Einzugsgebiet 465.000 km² Abflussmenge MQ: <5 km³ in den Aralsee Rechte Nebenflüsse Kofarnihon, Surxondaryo, Karschi-Kanal zum Talimardschan-Stausee Linke Nebenflüsse Karakumkanal Großstädte Termiz, Türkmenabat und Nukus Mittelstädte Kerki Schiffbar Der Amudarja ist unterhalb von Termiz auf 1.450 km Länge schiffbar. Amudarja-Delta Der Amudarja (Aus dem Altpersischen "Darajah" über die Mittelpersische Sprache/Pahlavi zu „Drayak“: „Meer“ oder „großer Wasserlauf“; auch: Amu-Darja / Amu; persisch آمودریا Âmudaryâ; usbekisch Amudaryo; tadschikisch Омударё Omudarjo; turkmenisch Amyderýa; karakalpakisch A'miwda'rya; arabisch جيحون Dschaiḥūn/Gihon; im Altertum: Oxos, Oxus, Oaxus bzw. Uaxos) ist ein 1.414 km langer Fluss in Zentralasien.
Inhaltsverzeichnis
Flusslauf
Der Amu-Darja entsteht an der Grenze von Afghanistan und Tadschikistan aus der Vereinigung des Pjandsch und des Wachsch.
Nach deren Zusammenfluss, der sich in einem weitläufigen Tal befindet, bildet der Oberlauf des Amudarja für ein kurzes Stück die Grenze Afghanistans zu Usbekistan sowie Afghanistans zu Turkmenistan. Kurz nach der Stelle, an der sich Grenze und Fluss trennen, südlich von Kerki, zweigt der Karakumkanal nach links ab (37° 34′ 43″ N, 65° 43′ 3″ O37.57866666666765.7175 ). Kurz danach, bei Kerki, zweigt nach rechts der Karschi-Kanal zum Talimardschan-Stausee ab. In Turkmenistan fließt der Amudarja in leicht nordwestlicher Richtung weiter. In seinem Unterlauf bildet er auf zwei kurzen Strecken die gemeinsame Grenze von Usbekistan und Turkmenistan. Dort bildet er weiterhin die Grenze zwischen den Wüsten Karakum und Kysylkum, gelangt dann endgültig nach Usbekistan und mündet dort über ein Binnendelta in den Südteil des Aralsees, der genau auf der Grenze von Usbekistan und Kasachstan liegt.
Flusslängen
Wenn er auch noch in seinem Unterlauf genügend Wasser führt, ist der Amudarja, der vom Zusammenfluss von Pjandsch (1.125 km lang) und Wachsch (524 km) 1.414 km Länge aufweist, zusammen mit seinem linken Quellfluss, dem Pjandsch, jedoch ohne dessen Quellflüsse Pamir und Wachandarja, bis zur Mündung in den Aralsee 2.539 km lang.
Wasserhaushalt und Schiffbarkeit
Das Einzugsgebiet ist 465.000 km². [1] Zwischen 1911 und 1960 war die Abflussmenge am Aralsee noch durchschnittlich 56 km³ jährlich. [2] Aktuell wird bereits durch die am Quellfluss Wachsch errichteten Talsperren viel Wasser entnommen. In den Karakumkanal fließen jährlich 12 km³ [3] (etwa 400 m³/s). Beim Durchqueren der Wüsten gehen schätzungsweise 40 % verloren, das waren vor 1970 etwa 25 km³ jährlich.[2] Seit den 1970er Jahren entziehen Bewässerungsmaßnahmen jährlich 50 km³ und mehr, [2] so dass der Amudarja den Aralsee meistens nicht mehr erreicht; dann kommt er nur noch auf etwa 2.300 km Länge.
Der Amudarja ist unterhalb von Termiz auf 1.450 km Länge schiffbar.
Geschichte
Tektonische Bewegungen im Pliozän hoben und senkten die Region rund um den Aralsee. Diese veränderten auch den Verlauf der Flüsse. So floss der (Paläo-)Oxos durch den Ungus, den Usboi oder den Schelif-Darja nahe der afghanischen Grenze. Doch vor etwa 150.000 Jahren wandte er sich endgültig dem Aralsee zu.[4]
Der Oxos gab der Landschaft Transoxanien ihren Namen, am Oberlauf des Flusses befand sich das antike Land Baktrien.
Im türkischen wird dieser Fluss „Ceyhun“ genannt, dieser Name wird auch als Vorname – wenn auch selten – genutzt.
Der Fundort des Amudarja- beziehungsweise Oxus-Schatzes lag an dem Amudarja.
Orte
Am Amudarja liegen Termiz, Kerki, Türkmenabat und Nukus. Ungefähr 70 km vom Zusammenfluss von Pjandsch und Wachsch entfernt liegt die afghanische Stadt Kunduz. Auch Masar-e Scharif und Balch (Balsh, Balh) sind nicht weiter vom Fluss entfernt.
Einzelnachweise
- ↑ Encyclopædia Britannica Amu Darya
- ↑ a b c FAO: FISHERY IN THE LOWER AMU-DARYA UNDER THE IMPACT OF IRRIGATED AGRICULTURE, 1995
- ↑ Microsoft Encarta: Amu Darya
- ↑ René Létolle, Monique Mainguet: Der Aralsee. Eine ökologische Katastrophe. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1996, S. 22
Siehe auch
Wikimedia Foundation.