- Juan Adolfo Fernández Saínz
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Juan Adolfo Fernández Saínz (* 1946 in Kuba) ist ein kubanischer Journalist und Dissident, der von 2003 bis 2010 wegen regierungskritischer Äußerungen inhaftiert war und am 19. August 2010 freigelassen wurde. Bedingung für die Freilassung war seine unmittelbare Ausreise nach Spanien, die einen Tag später erfolgte. [1]
Inhaltsverzeichnis
Tätigkeit vor der Inhaftierung
Juan Adolfo Fernández Saínz arbeitete als Übersetzer für staatliche Einrichtungen. Außerdem war er für die inoffizielle Presseagentur „Patria“ in Havanna tätig. Insbesondere äußerte er sich kritisch gegenüber der Regierung Fidel Castro und setzte sich für die Demokratisierung Kubas ein.
Verhaftung
Am 18. März 2003 wurde Juan Adolfo Fernández Saínz im Rahmen der größten Verhaftungswelle (Schwarzer Frühling) in Kuba seit Beginn der Revolution von 1959 festgenommen. In einem Schnellverfahren wurde er zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Grundlage des Urteils war das Gesetz 88 (Art 6.1) zur Sicherung der nationalen Unabhängigkeit und Wirtschaft Kubas.
Haftbedingungen
Nach Angaben seiner Familie erhielt Juan Adolfo Fernández Saínz keine ausreichende medizinische Versorgung und litt unter anderem an einer Nierenzyste, einer Prostataerkrankung, einem Bandscheibenvorfall und Arthritis.
Außerdem wurde dem praktizierenden Christen der Zugang zu Christlicher Literatur sehr erschwert.
Seine Familienangehörigen durften ihn nur einzeln besuchen. Durch die Entfernung von 800 Kilometern von seiner Heimatstadt Havanna entstanden seiner Familie jedes Mal erhebliche Reisekosten. Dennoch wurden Besuchstermine kurzfristig ausgesetzt oder verlegt.
Kampagnen zur Freilassung
Seit 2006 betrieb Amnesty International eine groß angelegte Kampagne zur Befreiung von Juan Adolfo Fernández Saínz. Außerdem setzte sich die internationale Journalisten-Schutzorganisation Reporter ohne Grenzen regelmäßig für ihn ein. Von Kuba aus kämpfte die von Ehefrauen und Müttern der 2003 inhaftierten gegründete Gruppe Damas de Blanco (Damen in Weiß) trotz vielfältiger Repressalien seitens des kubanischen Regierungsapparates für die Freiheit des Journalisten und seiner politischen Mithäftlinge.
Freilassung und Ausreise
Fernández Saínz' Freilassung am 19. August 2010 war das Ergebnis von Verhandlungen der kubanischen Regierung mit Vertretern der katholischen Kirche und der Regierung Spaniens im Frühjahr 2010, die nach dem international stark beachteten Tod des politischen Gefangenen Orlando Zapata Tamayo aufgenommen worden waren. Im gleichen Zusammenhang wurde auch die Freilassung der übrigen 51 noch inhaftierten politischen Gefangenen aus der Gruppe der 75 im Frühjahr 2003 verurteilten Bürgerrechtler, Bibliothekare und Journalisten vereinbart. Bis jetzt (Stand: 10. Dezember 2010) sind 39 Häftlinge dieser Gruppe, die sich zuvor mit einer unmittelbaren Ausreise nach Spanien (in Begleitung ihrer Familienangehörigen) einverstanden erklärt hatten, tatsächlich aus der Haft entlassen worden. Von den übrigen 13, die ihre Heimat nicht verlassen wollen, warten dagegen bis auf einen alle noch auf ihre bereits mehrfach angekündigte Freilassung.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
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