Julio Antonio Mella

Julio Antonio Mella (eigentlich Nicanor McPartland) (* 25. März 1903 in Havanna, Kuba; † 10. Januar 1929 in Mexiko) war kubanischer Studentenführer und Mitbegründer der Kommunistischen Partei Kubas.

Leben

J.A. Mella wurde 1923 zum Vorsitzenden der kubanischen Studentenverbandes FEU gewählt. Unter seiner Leitung wurde die Volksuniversität "José Martí" gegründet.

1924 wurde er Mitglied der Kommunistischen Gruppe von Havanna. Wird Vorsitzender der "Antiklerikalen Vereinigung" und Führer der Protestbewegung gegen den Besuch des Schiffes "Italia" aus dem faschistischen Italien.

1925 wird er Mitbegründer der Antiimperialistischen Amerikanischen Liga. Im August 1925 gründet er zusammen mit Carlos Baliño und anderen die Kommunistische Partei Kubas.

Am 27. November 1925 wird er zusammen mit verschiedenen Arbeitern von der Polizei des Diktators Gerardo Machado verhaftet und angeklagt "terroristische Taten" begangen zu haben. Gegen den Willen der kommunistischen Partei trat er in Hungerstreik, woraufhin sich viele Linke, aber auch bürgerliche Intellektuelle für ihn engagierten. Nach seiner Freilassung am 23. Dezember wird er wegen Gehorsamsverweigerung aus der KP ausgeschlossen. Statt einer erneuten Vorladung zur Polizei zu folgen flieht er im Januar 1926 vor den Morddrohungen der Machado-Diktatur nach Mexiko. In den Exiljahren dort engagiert er sich gegen Vorherrschaft der USA in Lateinamerika, z.B. durch Unterstützung Sandinos in Nicaragua, für den Aufbau einer linken Gewerkschaftszentrale in Mexiko und für die Organisation eines Bündnisses exilierter Kubaner mit dem Ziel, eine bewaffnete Gruppe für ein Landungsunternehmen in Kuba aufzustellen. Er war publizistisch aktiv und reiste zu Kongressen nach Brüssel, Moskau und New York. Er wird von Agenten Machados auf der Straße erschossen.

Den Mord an ihm versuchte man als Eifersuchtstat seiner Freundin Tina Modotti hinzustellen, die in der Folge als unerwünschte Ausländerin Mexiko verlassen musste. Die Attentäter wurden erst zwei Jahre später verhaftet.

Mella wird noch heute in Kuba hoch geschätzt, sein Konterfei findet sich neben Che Guevara und Camilo Cienfuegos auf dem Emblem des kommunistischen Jugendverbandes Kubas UJC.

Literatur

• Christine Hatzky: Julio Antonio Mella (1903-1929) - Eine Biografie, Vervuert Verlag Frankfurt 2004, ISBN 3865271359

Weblinks

• Literatur von und über Julio Antonio Mella im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Rezension der Biografie
• Zur Biografie Julio Antonio Mellas

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