Julius Kunkler

Julius Kunkler

Gottfried Julius Kunkler (* 10. Mai 1845 in St. Gallen; † 13. Juli 1923 in Rorschach) war ein Schweizer Architekt und Maler.

Leben und Werk

Verwaltungsgebäude der Unfallversicherungs-Gesellschaft «Zürich», 1905

Der Sohn von Johann Christoph Kunkler begann sein Studium 1863–65 am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich bei Gottfried Semper. Anschliessend war er Mitarbeiter von Léo Châtelain in Neuenburg bevor er sein Studium an der Technischen Hochschule Stuttgart abschloss. Seit 1870 war er als Architekt in Wien, Stuttgart, Heilbronn, München und Prag tätig. In Prag wurde er Mitglied beim Corps Austria, verlor aber nach seiner Rückkehr in die Schweiz den Kontakt zu dieser Korporation.

1884 kehrte er nach St. Gallen zurück. 1885 erweiterte Kunkler in Olten das Verwaltungsgebäude mit angegliedertem Konzertsaal um das Amthaus (heute Gerichtsgebäude). 1887 gewann er im Wettbewerb für die Tonhalle Zürich den zweiten Preis. Von 1893 bis 1915 betätigte er sich vor allem in Zürich als Villenarchitekt. Das bedeutendste Bauwerk ist das gemeinsam mit seinem Vater 1899−1901 errichtete Verwaltungsgebäude der Unfallversicherungs-Gesellschaft «Zürich» am Mythenquai.

Daneben war er auch in seinem Heimatort viel beschäftigt. 1876–78 entstand nach den Plänen von Vater und Sohn das klassizistische Helvetiagebäude am Helvetiaplatz (1977 abgebrochen, heute steht dort die Kantonalbank). 1885−87 baute Kunkler mit Wilhelm Dürler das Schulgebäude Talhof als Sichtbacksteinbau und 1906–09 mit Robert Maillart die Tonhalle St. Gallen im Jugendstil. Auch die 1907 entstandene Kantonsbibliothek ist sein Werk.

Ab 1909 widmete Kunkler sich vor allem der Malerei und schrieb sich noch 1915 an der Königlichen Akademie der Bildenden Künste in München ein. Ab 1918 lebte er in Heiden und Rorschach, wo eine Reihe von Porträts und Landschaftsbildern entstanden.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kunkler — bezeichnet Christine Kunkler (* 1970), deutsche Malerin Fritz Kunkler (1888–1971), Schweizer Maler Hedwig Kunkler (1862–1946), Schweizer Malerin Henri Kunkler (1886–1951), Schweizer Flugpionier Hermann Kunkler (* 1927), deutscher Bildhauer Jean… …   Deutsch Wikipedia

  • Julius Brink — DKB Beach Cup 2011 Porträt …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Christoph Kunkler — (* 18. Dezember 1813 in St. Gallen; † 2. November 1898 ebenda) war ein Schweizer Architekt. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke (Auswahl) 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kun — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt St. Gallen — Die Liste enthält in St. Gallen geborene Persönlichkeiten. A Clemens Allenspach, Politiker B Alexander Baumgartner, Literaturwissenschaftler Benedikt Burgauer, Theologe und Reformator Tranquillo Barnetta, Profi Fussballer Medard Boss, Psychiater… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Söhnen und Töchtern der Stadt St. Gallen — Diese Liste enthält in St. Gallen geborene Persönlichkeiten, chronologisch nach dem Geburtsjahr sortiert. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Inhaltsverzeichnis 1 In St. Gallen geborene Persönlichkeiten 1.1 bi …   Deutsch Wikipedia

  • Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte — Die Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK) ist ein Schweizer Kulturverein, der sich der Erforschung architektonischer Zeugnisse widmet und diese einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen möchte. Dazu betreibt die… …   Deutsch Wikipedia

  • Société d'histoire de l'art en Suisse — 46° 56′ 58″ N 7° 26′ 03″ E / 46.94935, 7.43412 …   Wikipédia en Français

  • Corps Austria Frankfurt am Main — Wappen Corpshaus Austria Fr …   Deutsch Wikipedia

  • Richard Kuder — (* 1852 in Stuttgart; † 1912 in Hausen am Albis) war ein deutscher Architekt des Historismus. Zusammen mit Joseph Müller arbeitete er ab 1892 in einem gemeinsamen Architekturbüro. Nach seiner Übersiedlung in die Schweiz wurde ab 1907… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”