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Rorschach Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: St. Gallen Wahlkreis: Rorschach Gemeindenummer: 3215 Postleitzahl: 9400 UN/LOCODE: CH RRC Koordinaten: (754900 / 260700)47.4788149.493842400Koordinaten: 47° 28′ 44″ N, 9° 29′ 38″ O; CH1903: (754900 / 260700) Höhe: 400 m ü. M. Fläche: 1.78 km² Einwohner: 8817 (31. Dezember 2009)[1] Website: www.rorschach.ch Karte Rorschach ist eine Stadt und eine politische Gemeinde am Bodensee im Kanton St. Gallen in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Rorschach liegt in der Schweiz am Südufer des Bodensees gegenüber der deutschen Bodenseestadt Lindau.
Geschichte
Die Geschichte von Rorschach geht bis auf die Alemannen zurück. Sie gründeten, nachdem sie die Römer besiegt und nach Italien zurückgedrängt hatten, rund um den Bodensee neue Siedlungen. Im Frühmittelalter wurde das Dorf Rorscahun genannt. Im Jahre 947 verlieh König Otto I. dem Abt Graloh vom Kloster St. Gallen das Markt-, Münz-, und Zollrecht zu Rorschach. Um das Jahr 1000 war Rorschach Durchgangsort der grossen Pilgerzüge.
1597 wurde die Monatszeitung Annus Christi (auch bekannt als Historische relatio bzw. Rorschacher Monatsschrift) in Rorschach gedruckt. Es ist mutmasslich die erste Zeitung weltweit, welche periodisch erschien und zudem wesentliche Merkmale einer Zeitung enthielt. Sie wurde nach einem Jahr - vermutlich auf Grund finanzieller Schwierigkeiten oder mangelnden Leserinteresses (150 Exemplare) - eingestellt.
Auf dem heutigen Kronenplatz stand die Jakobskapelle, eine Raststätte für Pilger. Sie wurde 1833 abgebrochen und als Erinnerung daran der Jakobsbrunnen gebaut. Noch heute läutet täglich zweimal die Glocke zum Angelus.
Die "Badhütte" aus dem Jahre 1924, eine auf Betonpfeilern im Wasser stehende, dreiflügelige Badeanstalt, ist das einzige verbliebene Bauwerk seiner Art am Schweizer Bodenseeufer. Erbaut wurde sie vom Architekten Köpplin.
Wappen
Beschreibung: In Rot eine goldene strenggebundene Getreidegarbe von je einen silbernen gestürzten Fisch zu den Seiten begleitet.
Fusionspläne
Rorschach, Rorschacherberg und Goldach prüften 2007 eine Fusion zu einer Stadt am See mit rund 25'000 Einwohnern, die somit zu den grösseren Städten des Kantons St. Gallen zählen würde. [1] Goldach befürchtete aber, dass die Fusion mit einer Erhöhung des Steuerfusses einhergehen würde und stieg aus dem Projekt aus. Am 30. November 2008 wurde eine Fusion zwischen den beiden Gemeinden aufgrund des Neins aus Rorschacherberg verhindert.
Bildung
In Rorschach ist die Pädagogische Hochschule Rorschach ansässig.
Kultur
Beim jährlich stattfindenden Sandskulpturen-Festival bauen eingeladene Künstler internationaler Herkunft während einer vorgegeben Zeit Skulpturen aus Sand zu einem Thema, das zu Beginn des Festivals bekannt gegeben wird. Am Ende des Festivals werden die besten Skulpturen von Publikum und einer Fachjury gekürt.
An der Hauptstrasse findet sich das Kulturlokal Mariaberg. Es wird von einem Verein mit rund einem Dutzend Mitglieder komplett ehrenamtlich geführt. Die Programmausrichtung bewegt sich vorwiegend in den Sparten Musik und Literatur (Lesung). Dort spielten bereits internationale Musiker und Musikgruppen wie Adam Green oder …And You Will Know Us by the Trail of Dead.
Rorschach besitzt eine lokale Brauerei, die Kornhausbräu. Die dort produzierten Biere werden in der Region am See, aber auch in Gaststätten in der weiten Umgebung angeboten.
Wirtschaft
Zu den ansässigen Unternehmen zählt auch die Zollern-Mimtec AG, ein Teil der Zollern-Gruppe.
Verkehr
Rorschach besitzt drei Bahnhöfe und einen Hafen für Passagierschiffe. Der Hauptbahnhof Rorschach war lange Zeit einer der wichtigsten der Schweizerischen Bundesbahnen, hat mittlerweile aber stark an Bedeutung verloren. Die Schienenverbindungen führen nach Romanshorn, St. Gallen sowie St. Margrethen und weiter nach Chur, und die Rorschach-Heiden-Bergbahn bietet Verbindungen nach Heiden. Weitere Bahnhöfe befinden sich beim Hafen (Rorschach Hafen) und im Siedlungskern (Rorschach Stadt). Der Rorschacher Hafen besitzt Anlegestellen für Kursschiffe, an denen Schiffe der Weissen Flotte Passagiere aufnehmen oder von Bord gehen lassen können. Rorschach verfügt über keine eigene Autobahnanbindung, die nächsten Anschlussstellen befinden sich auf dem Gebiet der Gemeinden Rheineck und Goldach.
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Sankt Kolumban und Konstantius (1782 klassizistisch umgebaut und erweitert). Fünfstimmiges Bronzegeläute mit Schlagtonfolge a0–c1–d1–e1–g1 (leicht verzogene Schlagtonlinie).
- Jakobsbrunnen
- Kornhaus
- ehemaliges Kloster Mariaberg
- Badehütte
- Reformierte Kirche (der 1904 eingeweihte, durch seine burgähnliche Architektur bestechende Sakralbau mit als Kuppel aufgesetztem Glockenturm beherbergt mit den vier Bronzeglocken f0–a0–c1–f1 eines der schwersten und tontiefsten Geläute der Schweiz)
Persönlichkeiten
- Adolf Gaudy (1872-1956), Architekt, Kirchenbauer
- Emil Jannings (1884–1950), deutscher Schauspieler
- Bruno Stanek (* 1943), Schweizer Raumfahrtexperte
Städtepartnerschaft
Literatur
- Johannes Huber: Schweizerische Kunstführer GSK, Band 574/575: Pfarrkirche St. Kolumban und Konstantius in Rorschach, Bern 1995, ISBN -X
Weblinks
- Offizielle Website der Stadt Rorschach
- Rorschach auf der deutschen Website über den Bodensee
- Rorschach im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
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