- Julius Lenhart
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Julius Lenhart (* 27. November 1875 in Wien; † 10. November 1962 ebenda) war Turner und erster Olympiasieger und bislang erfolgreichster Olympiateilnehmer Österreichs.
Sein erstes Training erhielt Lenhart in Wien, aber bald zog es ihn in die Ferne; unter anderem nach München und in die Schweiz, wo er für verschiedene Vereine startete. 1903 ging er nach Philadelphia, wo er in einer Maschinenfabrik arbeitete.
Von der dortigen "deutschen Turngemeinde" wurde er 1904 zu den Olympischen Spielen nach St. Louis entsandt. Dort gewann er zwei Gold- und eine Silbermedaille. Eine Goldmedaille gewann er beim Einzelmehrkampf, die andere in der Mehrkampf-Mannschaftswertung (gemeinsam mit Philipp Kassel, Anton Heida, Max Hess, Ernst Reckeweg und John Grieb) mit 374,43 Punkten und im Turn-Neunkampf die Silbermedaille. (Bei dieser letzten Medaille sind die Namen der Disziplin in den verschiedenen Quellen nicht identisch) Obwohl er kurz danach nach Österreich zurückkehrte, wurden seine Erfolge in der Heimat nicht beachtet; die Medaillen wurden in der Statistik lange Zeit für die USA geführt, obwohl er nie die amerikanische Staatsbürgerschaft besaß.
1908 zog er sich vom aktiven Leistungssport zurück und arbeitete in seinem Beruf als Maschinenbauingenieur. Erst nach seinem Tod im Jahre 1962 wurde Lenhart auch in Österreich entsprechend gewürdigt und die Statistiken angepasst.
Weblinks
- Webseite des Österreichischen Turnerbunds über Julius Lenhart
- Gymnastics results for the 1904 Summer Olympics
- Julius Lenhart in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
Olympiasieger im Einzelmehrkampf1900: Gustave Sandras | 1904: Julius Lenhart | 1908: Alberto Braglia | 1912: Alberto Braglia | 1920: Giorgio Zampori | 1924: Leon Štukelj | 1928: Georges Miez | 1932: Romeo Neri | 1936: Alfred Schwarzmann | 1948: Veikko Huhtanen | 1952: Wiktor Tschukarin | 1956: Wiktor Tschukarin | 1960: Boris Schachlin | 1964: Yukio Endō | 1968: Sawao Katō | 1972: Sawao Katō | 1976: Nikolai Andrianow | 1980: Alexander Ditjatin | 1984: Kōji Gushiken | 1988: Wladimir Artjomow | 1992: Wital Schtscherba | 1996: Li Xiaoshuang | 2000: Alexei Nemow | 2004: Paul Hamm | 2008: Yang Wei
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