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Jungfernsprung Jungfernsprung aus Südwesten
Höhe 280 m ü. NN Lage Pfälzerwald (Rheinland-Pfalz, Deutschland) Gebirge Wasgau Geographische Lage 49° 9′ 11″ N, 7° 46′ 27″ O49.1530944444447.7742083333333280Koordinaten: 49° 9′ 11″ N, 7° 46′ 27″ O Gestein Buntsandstein Normalweg markierter Wanderweg, Teil des Premiumwanderweges Felsenland-Sagenweg Besonderheiten 70 m hoher Kletterfelsen mit dem Franz-Seiler-Gedächtnisweg Der Jungfernsprung in der südwestpfälzischen Kleinstadt Dahn ist ein steiler Felsen, der den Ort um etwa 70 Meter überragt und oben in 280 Meter ü. NN eine Art Gipfelkreuz trägt. Der Felsen ist das Wahrzeichen der Stadt und Bestandteil einer alten lokalen Sage.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage und Struktur
Der Jungfernsprung liegt im östlichen Bereich der Stadt. Mit seiner West- und Nordseite tritt er schroff und steil, an der Oberseite leicht treppenartig aus der Schräge der linken Flanke des Tales der Wieslauter, während die Wohnbebauung von Dahn sich im Südwesten des Felsens zu beiden Seiten von dessen Basis ausbreitet. Der Felsen gehört zu den zahlreichen Buntsandsteinformationen, die für den Wasgau, den Südteil des Pfälzerwaldes, typisch sind. Weil die Gegend von Dahn besonders reich an solchen Gebilden ist, wird sie auch Dahner Felsenland genannt. Beim Jungfernsprung handelt es sich – wie bei den anderen Felsen der Region – um härteres Gestein, das der Erosion stärker widerstanden hat als das umgebende Material.
Sage vom Jungfernsprung
Die Sage, deren meistverbreitete Version von Heimatschriftsteller August Becker (1857)[1] stammt, berichtet:
- Einst ging eine Jungfrau in den Dahner Wald, um Beeren zu pflücken. Weitab von den Häusern trat plötzlich ein Mann aus dem Dickicht. Es war angeblich der Raubritter Hans Trapp von der Burg Berwartstein, der sich anschickte, der Jungfrau die Unschuld zu rauben. Darum raffte sie die Röcke und begab sich auf die Flucht, doch der Unhold kam ihr immer näher. In ihrer Panik achtete die Verfolgte nicht auf den Weg. So stand sie mit einem Mal keuchend auf der vorspringenden Ecke des Felsens und sah tief unten die Häuser des Ortes liegen. Ohne zu überlegen, stürzte sich die Jungfrau in den Abgrund. Und nun geschah das Wunder: Entgegen jeder Erwartung überstand sie den Sprung völlig unverletzt. An der Stelle, wo ihr Fuß auftraf, sprudelt seither eine Quelle.
Nicht überliefert ist das weitere Schicksal von Jungfrau und Unhold, indessen waren mit dieser Erzählung die Steilheit des Felsens und die Existenz der Quelle für das vormalige Informationsbedürfnis ausreichend erklärt.
Vereinzelt haben Maler sich inspirieren lassen, den dramatischen „Jungfernsprung“ bildlich festzuhalten. Dabei stand offenbar immer die Vorstellung vom Fallschirmspringen Pate, wobei die gebauschten Röcke des Mädchens eine optische Deutung des „Wunders“ ermöglichen und zugleich ein attraktives Malereiobjekt darstellen.
Wanderziel und Kletterfelsen
Der Jungfernsprung ist für Wanderer von der Bergseite her erschlossen, der Zugangsweg ist Teil des Premiumwanderweges Felsenland-Sagenweg.[2] Im Sommer ist der Felsen als Teil des Klettergebiets Südpfalz auch regelmäßiges Ziel von Sportkletterern. Der spektakuläre Franz-Seiler-Gedächtnisweg weist den Schwierigkeitsgrad VII+ (UIAA) auf. Er führt durch die senkrechte Talwand und ist vom Ort her einzusehen.
Literatur
- August Becker: Die Pfalz und die Pfälzer. 7. Auflage. Plöger Medien, Gräfenhausen 2005, ISBN 978-3-89857-193-7 (topographisch-kulturhistorische Monographie, Nachdruck der 1. Auflage von 1857).
Einzelnachweise
- ↑ Westpfalz-Journal: Sagenhafte Felsen – Der Jungfernsprung. Abgerufen am 8. September 2010.
- ↑ Verbandsgemeinde Dahner Felsenland: Premiumwanderweg Felsenland-Sagenweg. Abgerufen am 8. September 2010.
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