Lauter (Rhein)

Lauter (Rhein)
Lauter
Oberlauf: Wieslauter
Triftwehr zwischen Hinterweidenthal und Dahn

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Daten
Gewässerkennzahl DE: 2372, FRA38-0200
Lage Rheinland-Pfalz (Deutschland), Unterelsass (Frankreich)
Flusssystem Rhein
Abfluss über Rhein → Nordsee
Quelle Weißenberg (Pfälzerwald)
49° 14′ 58″ N, 7° 48′ 53″ O49.2494444444447.8147222222222374
Quellhöhe 374 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Rhein bei Neuburg
48.9861111111118.2680555555555107

48° 59′ 10″ N, 8° 16′ 5″ O48.9861111111118.2680555555555107
Mündungshöhe 107 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 267 m
Länge 74 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 382,295 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen

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Rechte Nebenflüsse Salzbach, Moosbach
Linke Nebenflüsse Erlenbach, Reisbach
Kleinstädte Dahn, Wissembourg, Lauterbourg
Gemeinden Hinterweidenthal, Bruchweiler-Bärenbach, Bundenthal, Niederschlettenbach, Bobenthal, Scheibenhardt, Berg, Neuburg
Verlauf der Lauter/Wieslauter durch Pfälzerwald und Rheinebene zum Rhein

Die Lauter, am Oberlauf Wieslauter genannt, ist ein orographisch linker Nebenfluss des Rheins. Als Gewässer III. Ordnung eingestuft, gehört die Lauter neben Speyerbach, Queich und Schwarzbach zu den vier großen Entwässerungssystemen des Pfälzerwaldes.

Der Oberlauf im südlichen Pfälzerwald, dem Wasgau, trägt den Namen Wieslauter zur Unterscheidung von der zweiten pfälzischen Lauter, die bei Kaiserslautern entspringt und auch Waldlauter genannt wird.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Wieslauter entspringt als Scheidbach mitten im Pfälzerwald nahe der Pfälzischen Hauptwasserscheide; die Quelle liegt in 374 Meter Höhe an der Westflanke des 607 Meter hohen Weißenbergs. Von dort fließt der Bach zunächst in südwestliche Richtung. Er vereinigt sich 7 Kilometer nach der Quelle mit dem nur wenig kürzeren Wartenbach, der als Floßbach in 382 Meter Höhe am Gambswoog an der Westflanke des Hortenkopfes zutage tritt, zur Wieslauter.

Als angebliche Wieslauterquelle gilt im Volksmund allerdings ein kleiner Bach, der knapp oberhalb des Weilers Wieslauterhof in einem Seitental des Zieglertals entspringt. Die Stelle ist durch einen entsprechend beschrifteten Ritterstein als „Urquelle“ der Wieslauter markiert. Das Bächlein fließt sogleich in einen Woog, einen kleinen Stauweiher, dessen Abfluss bereits nach einigen Metern von rechts in die eigentliche Wieslauter mündet. Diese wendet sich anschließend in südliche Richtung und passiert nach 4 Kilometer Hinterweidenthal.

Dort fließt ihr von rechts der stärkste Nebenfluss, der 14 Kilometer lange Salzbach, zu, der keine namentliche Quelle besitzt. Sein bedeutendster Quellfluss ist der Buchbach; dieser entspringt an der Nordflanke der Hohen List und fließt gegen Nordosten an den Weilern Glashütte und Langmühle vorbei, ehe er sich 2 Kilometer vor Salzwoog mit dem Storrbach zum Salzbach vereinigt.

Kurz vor Dahn mündet ebenfalls von rechts der 8 Kilometer lange Moosbach als zweitstärkster Nebenfluss, und die Wieslauter wendet sich nach Südosten. Sie passiert Bruchweiler-Bärenbach und nimmt bei Niederschlettenbach von links den 8 Kilometer langen Erlenbach auf. 5 Kilometer hinter Bobenthal überquert die Wieslauter die Staatsgrenze von Deutschland nach Frankreich. Gleich anschließend erreicht sie in Wissembourg (Weißenburg, Elsass) die Oberrheinische Tiefebene.

Von hier an verläuft die Lauter, weiterhin in südöstlicher Richtung, am südlichen Rand des Bienwaldes und bildet im Wesentlichen die Staatsgrenze Deutschland/Frankreich, bevor sie bei Lauterbourg (Lauterburg, Elsass) für die letzten 5 Kilometer als Neue Lauter Frankreich wieder verlässt. Bei Neuburg mündet die Lauter nach etwa 55 Kilometer in den Rhein.

Die Alte Lauter südlich davon markiert bis ihrer eigenen Mündung in den Rhein (4 Kilometer) weiterhin die Staatsgrenze. Hier befindet sich sowohl der östlichste Punkt Frankreichs als auch der südlichste Punkt von Rheinland-Pfalz.

Geschichte

Das Gebiet um die obere Wieslauter und deren Quellflüsse gehörte bis 1801 zur Markgrafschaft Baden; nördlich des Weißenberges finden sich noch historische Grenzsteine, der Name „Scheidbach“ deutet auf ein Grenzgewässer hin. Mit dem Frieden von Lunéville wurde das gesamte linksrheinische Deutschland formal und völkerrechtlich Teil der Französischen Republik und blieb es bis zu Napoleons Entmachtung 1815.

Als Folge des Zweiten Weltkrieges wurden 1946 die beiden Teile des deutschen Mundatwaldes, die links der Lauter – nordwestlich bzw. östlich von Weißenburg – liegen, durch Frankreich annektiert. Sie wurden erst 1986 an Deutschland zurückgegeben.

Sehenswürdigkeiten und Tourismus

Die Gegend am Oberlauf der Lauter, das Dahner Felsenland, ist besonders reich an Felsformationen aus Buntsandstein, und viele Bergkuppen tragen Felsenburgen.

Touristische Sehenswürdigkeiten sind beispielsweise der Pilzfelsen Teufelstisch bei Hinterweidenthal und der 70 Meter hohe Jungfernsprung in Dahn, um den sich eine Sage rankt. Bekannte Burgen sind Neudahn, die Dahner Burgengruppe mit Altdahn, Grafendahn und Tanstein, der Drachenfels, der wegen Ritter Franz von Sickingen zerstört wurde, sowie der Berwartstein des Ritters „Hans Trapp“. Mit einer Innengrundfläche von 1320 m² beeindruckt die gotische Kirche des Klosters Weißenburg, mit dem „Hans Trapp“ seine „Wasserfehde“ austrug.

Die Wieslauter dient auch als Kanuwanderweg. Aus Gründen des Naturschutzes ist der Fluss jedoch nur mit Einer-Kajaks ohne Steuerblatt und nur bei ausreichender Wassertiefe befahrbar; am Pegel Bobenthal muss die Lauter einen Stand von mindestens 75 cm aufweisen. Eine entsprechende Verordnung gilt seit 2001.[1][2]

Entlang der Wieslauter führt über etwa 59 Kilometer von Hinterweidenthal bis zur Mündung ein markierter Radweg (Markierung: blaues Schild mit Radler), der als Deutsch-Französischer Pamina-Radweg-Lautertal oder kurz Wieslautertal-Radweg bezeichnet wird.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kreisverwaltung Südwestpfalz: Rechtsverordnung Wieslauter. 2001, abgerufen am 15. April 2011.
  2. Kreisverwaltung Südwestpfalz: Übersichtskarte zur Rechtsverordnung Wieslauter. Abgerufen am 15. April 2011.
  3. radwanderland.de: Deutsch-französischer Pamina-Radweg-Lautertal. Abgerufen am 14. April 2001.

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