- Jüdischer Friedhof (Wilhermsdorf)
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Der Jüdische Friedhof Wilhermsdorf ist ein jüdischer Friedhof bei Wilhermsdorf im mittelfränkischen Landkreis Fürth.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Der 3.950 m² große Friedhof ist von einer Backsteinmauer umgeben und liegt auf einer Anhöhe an der Kreisstraße FÜ18 zwischen dem Lenzenhaus und dem Eulengeschrei. Es sind noch etwa 500 Mazewot vorhanden. Viele der Grabsteine sind bereits stark verwittert, da sie aus Sandstein gefertigt wurden.[1] Die Grabsteine sind hauptsächlich aus der Zeit des 18. bis frühen 20. Jahrhunderts. Auf dem Friedhof wurden auch die Toten der Nachbargemeinden Dietenhofen und Markt Erlbach beigesetzt.
Geschichte
Es wird angenommen, dass der Friedhof in der Mitte des 15. Jahrhunderts angelegt worden ist, denn in einem Dokument aus dem Jahre 1842 wird von einem Grabstein aus dem Jahr 5212 [Anmerkung 1] berichtet.[2] Der älteste erhaltene und lesbare Grabstein stammt aus dem Jahr 1690.
Seit 1862 existiert eine Chewra Kadischa. Auf Antrag der jüdischen Gemeinde beschloss der Gemeinderat am 15. Dezember 1863: „In Erwägung, daß das fragliche Stückchen Gemeindeland gar keinen Nutzen abwirft […] der jüdischen Kultusgemeinde das fragliche Land ganz frei resp. ohne alles Gegenreichniß zu überlassen“. Die Erweiterung erfolgte 1865. Die letzte Beerdigung fand am 8. April 1936 statt. Der Friedhof wurde 1938 und 1945 geschändet.
Sterberegister
Der erste Eintrag in dem vom Distriktrabbiner Isaak Loewi geführten Sterberegister ist die am 4. Januar 1824 durchgeführte Beisetzung des am 3. Januar verstorbenen Abraham Michael Wiener. Das Sterberegister wurde bis zur letzten Beisetzung auf dem Friedhof am 8. April 1936 fortgeführt. Am 5. April 1936 war der Viehhändler Gottlieb im Alter von 70 Jahren verstorben, nachdem er zwei Wochen Haft wegen der Beleidigung eines Ortspolizisten verbüßte.
Quellen
- Haus der Bayerischen Geschichte: Wilhermsdorf in Jüdische Friedhöfe in Bayern
- Alemannia Judaica: Zur Geschichte des Friedhofes
- Israel Schwierz; Bayerische Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Verlagsanstalt Bamberg (Hrsg.): Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. 2. Auflage. Bayerische Verlagsanstalt, Bamberg 1992, ISBN 3870523980, S. 199-200.
Einzelnachweise
- ↑ Michael Trüger: Wilhermsdorf. Jüdische Friedhöfe in Bayern.. In: Der Landesverband der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern. Abgerufen am 1. Mai 2011 (Laut des Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland wurden die Artikel der Artikelserie in leicht überarbeiteter Form auf den Webseiten des Landesverbandes bereitgestellt).
- ↑ J. M. Fuchs: Über die ersten Niederlassungen der Juden in Mittelfranken. In. Allgemeine Zeitung des Judentums. 1842.
Anmerkungen
- ↑ Das Jahr 5212 des Jüdischen Kalenders entspricht dem Jahr 1451 oder 1452 des Gregorianischen Kalenders.
Weblinks
Commons: Jüdischer Friedhof (Wilhermsdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Wilhermsdorf. In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Bayern. Bearbeiterin: Felicitas Grützmann, Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, 2010
49.4927310.711461Koordinaten: 49° 29′ 33,8″ N, 10° 42′ 41,3″ OStadt Ansbach: Ansbach | Landkreis Ansbach: Bechhofen | Rothenburg o. d. Tauber | Schopfloch
Stadt Erlangen: Erlangen | Landkreis Erlangen-Höchstadt: Baiersdorf | Herzogenaurach | Mühlhausen | Zeckern
Stadt Fürth: Alter Jüdischer Friedhof | Neuer Jüdischer Friedhof | Landkreis Fürth: Langenzenn | Wilhermsdorf
Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim: Burghaslach | Diespeck | Ermetzhofen | Obernzenn | Schornweisach | Uehlfeld | Ullstadt
Stadt Nürnberg: Alter Jüdischer Friedhof | Neuer Jüdischer Friedhof | Landkreis Nürnberger Land: Schnaittach
Landkreis Roth: Georgensgmünd | Thalmässing
Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen: Gunzenhausen | Pappenheim | Treuchtlingen
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