- Jüdischer Friedhof (Schnaittach)
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Der Jüdische Friedhof Schnaittach ist ein jüdischer Friedhof in Schnaittach, einem Markt im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land. Der Friedhof besteht aus drei Teilen, da er im Laufe der Jahrhunderte immer wieder vergrößert werden musste.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Friedhof I
Dieser erste Friedhof, zwischen Krankenhausweg 9 und 7, wurde bereits um 1500 angelegt. Er ist 1537 erstmalig urkundlich erwähnt und hat eine Fläche von 48,00 Ar.[1]
Friedhof II
Der Kaufvertrag über den Acker oberhalb der Erlanger Straße wurde am 16. Februar 1834 ausgefertigt. Der Friedhof hat eine Fläche von 20,40 Ar.[2]
Friedhof III
1897 wurde mit einem Teil der Steine des abgetragenen alten Taharahauses auf dem neuesten Teil ein neues Taharahaus errichtet, das heute noch vorhanden ist. Die erste Beisetzung auf dem 19,20 Ar großen Friedhof fand am 5. April 1907 (Regina Aischberg) statt.[3]
In Schnaittach wurden auch die Toten folgender jüdischer Gemeinden bestattet: Forth, Hüttenbach und Ottensoos. Bis 1607 bestattete auch die jüdische Gemeinde Fürth ihre Toten in Schnaittach.
Zeit des Nationalsozialismus
In der Zeit des Nationalsozialismus schändete man alle Grabsteine auf dem Friedhof II und verkaufte sie als Baumaterial. Im Oktober 1933 wurden auf einem der Friedhöfe acht Grabsteine umgeworfen.
Heutiger Zustand
Heute sind insgesamt noch etwa 180 Grabsteine erhalten, auf Friedhof I jedoch nur noch ein einziger und auf Friedhof II gibt es noch sehr alte Grabsteine. Die letzten Bestattungen waren die des Chajim Strauss am 27. Juni 1938 und die des am 16. Januar 1952 in Schnaittach verstorbenen Heinrich Freimann. Die letzte Beisetzung auf Friedhof III fand 1964 statt.
1993 wurde ein Gedenkstein für die Opfer der Shoa errichtet.
Einzelnachweise
- ↑ Lage des Friedhofs I: 49° 33′ 38,8″ N, 11° 20′ 16,9″ O49.5607711.338029
- ↑ Lage des Friedhofs II: 49° 33′ 39,9″ N, 11° 20′ 17,4″ O49.56107511.338159
- ↑ Lage des Friedhofs III: 49° 33′ 41,9″ N, 11° 20′ 12,2″ O49.56164211.336727
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. 3 Bände.Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08035-2.
- Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. Herausgegeben von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit München. Bayerische Verlags-Anstalt, Bamberg 1988, ISBN 3-87052-393-X, S. 178−180.
Weblinks
Commons: Jüdischer Friedhof Schnaittach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Jüdischer Friedhof Schnaittach bei Alemannia Judaica
- [1] Schnaittach (Alter Friedhof) / Schnaittach (Mittlerer Friedhof) / Schnaittach (Neuer Friedhof). In: Übersicht über alle Projekte zur Dokumentation jüdischer Grabinschriften auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Bayern. Bearbeiterin: Felicitas Grützmann, Zentralarchiv zur Erforschung der Geschichte der Juden in Deutschland, 2010
- Jüdische Friedhöfe in Bayern: Schnaittach
- [2] Das Haus der Bayerischen Geschichte über die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Schnaittach
Stadt Ansbach: Ansbach | Landkreis Ansbach: Bechhofen | Rothenburg o. d. Tauber | Schopfloch
Stadt Erlangen: Erlangen | Landkreis Erlangen-Höchstadt: Baiersdorf | Herzogenaurach | Mühlhausen | Zeckern
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Stadt Nürnberg: Alter Jüdischer Friedhof | Neuer Jüdischer Friedhof | Landkreis Nürnberger Land: Schnaittach
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