- Jüdisches Museum Braunschweig
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Das Braunschweigische Landesmuseum (BLM) ist ein historisches Museum in der Stadt Braunschweig und das einzige Geschichtsmuseum in der Trägerschaft des Landes Niedersachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Museums
Vaterländisches Museum
Das BLM wurde am 11. Oktober 1891 als „Vaterländisches Museum für Braunschweigische Landesgeschichte“ gegründet; das Museumsgebäude befand sich damals in der Straße Hagenscharrn. Grundstock bildete eine umfangreiche Sammlung von Ausstellungsstücken, die anlässlich einer Erinnerungsausstellung an den „Schwarzen Herzog“, Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, im Jahr 1890 zusammengetragen worden waren.
Im Jahre 1902 bezog das Museum neue Räumlichkeiten in der Aegidienkirche und in den daran angrenzenden Räumen des ehemaligen Benediktiner-Klosters und des Paulinerchores. Erster hauptamtlicher Leiter war in den Jahren 1910 bis 1935 der Kunsthistoriker Karl Steinacker. Die Umbenennung in „Braunschweigisches Landesmuseum“ erfolgte 1938.
Umzug in das Vieweg-Haus
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges musste das Museum die Räumlichkeiten der Aegidienkirche an die Gemeinde St. Nicolai übergeben, da diese aufgrund der großen Kriegsschäden und infolge der Flüchtlingsbewegungen sprunghaft angestiegenen Zahl der Katholiken in der Stadt dringend neue Gemeinderäume benötigte. Die kriegsbedingten Instandsetzungsarbeiten am Pauliner Chor und an den Klostenräumen dauerten bis ca. 1959 an. Erst 1960 erlangte die Öffentlichkeit wieder Zugang zum Museum. 1986 gelang der Umzug des BLM in das „Vieweg-Haus“ am Burgplatz, das 1976 durch den Wechsel des Vieweg-Verlages nach Wiesbaden frei geworden war. Nach zwischenzeitlicher Nutzung als Lager wurde das „Vieweg-Haus“ von 1983 bis 1985 komplett entkernt und unter Berücksichtigung musealer Belange von innen neu errichtet.
Heute dokumentiert das BLM die Geschichte des ehemaligen Herzogtums Braunschweig und des Landes Braunschweig von den ur- und frühgeschichtlichen Anfängen bis zur Gegenwart. Neben der großen Dauerausstellung im sogenannten „Vieweg-Haus“, dem Haupthaus des Museums am Burgplatz, verfügt das BLM über drei Nebenstellen: „Hinter Aegidien“ mit dem Jüdischen Museum, Wolfenbüttel mit einer Dauerausstellung zur Ur- und Frühgeschichte und schließlich das Bauernhaus-Museum in Bortfeld.
Die Museumsbestände werden thematisch-chronologisch präsentiert. Die große Anzahl der Objekte aus Geschichte, Kultur, Wirtschaft, Technik, Kunst, Volkskunde und Sozialgeschichte spiegeln Ereignisse, Entwicklungen und Persönlichkeiten wider und geben in dieser Form einen umfassenden Einblick in die braunschweigische Landesgeschichte im Kontext deutscher und europäischer Geschichte.
Das „Vieweg-Haus“ hat sich in den Jahren seit der Eröffnung mit seiner umfassenden Präsentation der Geschichte vom 8. Jahrhundert bis hin zur Gegenwart zu einem Kulturzentrum der Stadt Braunschweig entwickelt. Mit seinen vielfältigen und umfangreichen Beständen in vier Häusern ist das Braunschweigische Landesmuseum eines der größten historischen Museen Deutschlands.
Ältestes jüdisches Museum der Welt
In der Straße „Hinter Aegidien“ befindet sich der Chor des aus der Mitte des 12. Jahrhunderts stammenden Paulinerklosters, welches am Ruhfäutchenplatz auf dem Grundstück der ehemaligen Bezirksregierung stand und 1912 abgebrochen wurde. Der Chor wurde 1913 auf das Grundstück des Aegidienklosters versetzt. Es beherbergt eine der drei Nebenstellen des BLM und ist das älteste jüdische Museum der Welt.
Zentrum der Ausstellung bildet die komplette Inneneinrichtung der Hornburger Synagoge, die 1924 abgerissen wurde. Außerdem verfügt das Museum über eine große und bedeutende Sammlung jüdischer Kultgerätschaften und Handschriften, sogenannter Judaica. Zusätzlich finden sich Informationen und Dokumente zu jüdischen Fest- und Feiertagen, zur Entwicklung des Reformjudentums und schließlich zum KZ Bergen-Belsen.
Die Judaica-Sammlung geht auf eine bereits 1746 öffentlich zugängliche Sammlung des Hofjuden Alexander David (1687-1765) zurück, sie wurde durchgehend seit der Gründung des BLM im Jahre 1891 bis 1944 in diesen Räumen ausgestellt, konnte aber nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus Platzgründen erst wieder ab 1987 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Literatur
- Gerd Biegel (Hrsg.): Herzöge, Revolution und Nierentisch. 1200 Jahre Braunschweigische Landesgeschichte, Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums 67, Braunschweig 1992
- Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992
- Horst-Rüdiger Jarck, Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region, Braunschweig 2000
Weblinks
- Literatur von und über Braunschweigisches Landesmuseum im Katalog der DNB
- Offizielle Website des Braunschweigischen Landesmuseums
52.26510.523333333333Koordinaten: 52° 15′ 54″ N, 10° 31′ 24″ O
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