Jürg Frischknecht

Jürg Frischknecht

Jürg Frischknecht (* 23. Januar 1947 in Herisau) ist ein Schweizer Journalist und Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Frischknecht wuchs als jüngstes Kind einer Lehrerfamilie im ländlichen Kanton Appenzell Ausserrhoden auf. Er besuchte die Kantonsschule in St. Gallen und begann sich schon früh politisch zu engagieren, zuerst im appenzellischen Forum für politische Unternehmungen, und gehörte zu denen, welche die erste Initiative zur Einführung des Frauenstimmrechts im Kanton Appenzell Ausserrhoden einreichten.

Von 1967 bis 1974 studierte Jürg Frischknecht an der Universität Zürich Soziologie, Publizistik und Geschichte, begann zugleich seine journalistische Tätigkeit und arbeitete dann zehn Jahre lang als Zürcher Korrespondent bei der Basler National-Zeitung. Inhaltlich beschäftigte er sich vor allem mit Hochschulfragen, Medienentwicklung und politischem Extremismus.

Werk

1976 gehörte Frischknecht zu der Gruppe, die auf spektakuläre Weise in das Geheimarchiv von Ernst Cincera eindrang und darüber in einem «Demokratischen Manifest» berichtete. Mit Cincera befasste er sich ebenfalls als Mitautor des Buches «Die unheimlichen Patrioten. Politische Reaktion in der Schweiz» (Zürich 1979).

Weitere Publikationen von Frischknecht sind das zusammen mit dem Filmer Mathias Knauer verfasste Buch «Die unterbrochene Spur» (Zürich 1983) über die antifaschistische Emigration in der Schweiz von 1933 bis 1945 und «Schweiz, wir kommen» (Zürich 1991) über die in den 80er Jahren entstandenen neuen rechtsradikalen und rassistischen Gruppierungen in der Schweiz. Zusammen mit Peter Niggli publizierte Frischknecht das Nachfolgewerk zu den «Unheimlichen Patrioten»: «Rechte Seilschaften. Wie die ‹unheimlichen Patrioten› den Zusammenbruch des Kommunismus meisterten» (Zürich 1998).

Gemeinsam mit Ursula Bauer verfasst er seit 1995 eine Reihe von Wanderführern über das Bergell und andere Schweizer Alpengebiete, in denen jeweils historische Themen entlang der Wanderwege aufgegriffen werden.

Auszeichnungen

1994 erhielt Frischknecht den Fischhof-Preis, der vergeben wird von der Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) und der Gesellschaft Minderheiten in der Schweiz (GMS)[1] und 2004 zusammen mit Ursula Bauer den Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz (aufgrund seines Engagements für Alpenökologie und Alpenpolitik).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Fischhof-Preis. Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA), abgerufen am 13. August 2010.

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