- Jürg Federspiel
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Jürg Federspiel (* 28. Juni 1931 in Kemptthal, Kanton Zürich; † 12. Januar 2007 in Basel) war ein Schweizer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Jürg Federspiel wuchs in Davos auf. Er besuchte die Realschule in Basel. Ab 1951 war er als Reporter und Filmkritiker für verschiedene Schweizer Zeitungen tätig und hielt sich längere Zeit in Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Irland und den USA auf.
Zuletzt lebte er abwechselnd in Basel und New York. Er litt jahrelang schwerwiegend unter Diabetes und der Parkinson-Krankheit.
Federspiels Leiche wurde am 25. Februar 2007 im Stauwehr Märkt bei Weil am Rhein gefunden. Er wurde seit dem 12. Januar 2007 vermisst. Als Todesursache wird Suizid angenommen.[1]
Werk
Federspiels Werk besteht vorwiegend aus journalistischen Beiträgen und erzählenden Texten. Seine Kurzgeschichten und Romane haben zwar häufig fast dokumentarischen Charakter, verleihen aber, in oft leicht melancholischer Form, auch seiner Vorliebe für das Grauenhafte, Skurrile und Exzentrische Ausdruck. Wichtige Einflüsse auf sein Werk sind die amerikanische Short story sowie das Werk des Schweizer Autors Blaise Cendrars. Seine grössten Werke waren Orangen und Tode, Ballade von der Typhoid Mary und 1989 Geographie der Lust. Letzteres gilt weithin als sein Meisterwerk.
Auszeichnungen und Ehrungen
- 1962 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung
- 1962 Preis des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie
- 1965 Georg-Mackensen-Literaturpreis
- 1969 Conrad-Ferdinand-Meyer-Preis
- 1970 Preis der Schweizerischen Schillerstiftung
- 1986 Schillerpreis der Zürcher Kantonalbank
- 1988 Literaturpreis der Stadt Basel
- 2000 Ehrengabe der Stadt Zürich
Werke
- Orangen und Tode, München 1961
- Massaker im Mond, München 1963
- Der Mann, der Glück brachte, München 1966
- Marco Polos Koffer, Zürich 1968 (zusammen mit Rainer Brambach)
- Museum des Hasses. Tage in Manhattan, München 1969
- Belfridge oder Das Eigentor, Frankfurt am Main 1971
- Die Märchentante, München 1971
- Träume aus Plastic, Zürich u.a. 1972
- Paratuga kehrt zurück, Darmstadt u.a. 1973
- Orangen vor ihrem Fenster, Berlin 1977
- Brüderlichkeit, (Bühnenmanuskript), Frankfurt am Main 1978
- Die beste Stadt für Blinde und andere Berichte, Zürich u.a. 1980, ISBN 3-288-02811-5
- Die Ballade von der Typhoid Mary, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-518-02810-3
- Wahn und Müll, Zürich 1983, ISBN 3-85791-063-1
- Die Liebe ist eine Himmelsmacht, Frankfurt am Main 1985
- Kilroy, Frauenfeld 1988, ISBN 3-7294-0051-7
- Geographie der Lust, Frankfurt am Main 1989, ISBN 3-518-39035-X
- Eine Halbtagsstelle in Pompeji, Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-518-40509-8
- Melancolia Americana, Zürich 1994
- Plötzlich, Frauenfeld 1994, ISBN 3-7294-0094-0
- Im Innern der Erde wütet das Nichts, Frauenfeld 2000, ISBN 3-7294-0288-9
- Mond ohne Zeiger, Frauenfeld 2001, ISBN 3-7294-0312-5
Literatur
- Benita Cantieni: Jürg Federspiel, in: Schweizer Schriftsteller persönlich, Huber, Frauenfeld 1983, S. 205–221
- Hans Saner: «Jaja, ein menschliches Gesicht hast Du». In: Die Wochenzeitung, 1. Februar 2007 (Erstveröffentlichung einer Rede zum 70. Geburtstag Jürg Federspiels)
Quellen
- ↑ NZZ: Jürg Federspiel tot aufgefunden 25. Februar 2007
Weblinks
- Literatur von und über Jürg Federspiel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag im Autoren-Verzeichnis der Stiftung Bibliomedia
- Eintrag über Jürg Federspiel im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz
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