Jürgen Hunke

Jürgen Hunke

Jürgen Hunke (* 8. Juni 1943 in Gütersloh) ist ein deutscher Unternehmer, Buchautor, Sportfunktionär, Politiker, Verleger und Theaterbesitzer.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Leben

Seit 1962 lebt er in Hamburg. Hunke wurde zunächst als Gründer des Versicherungsunternehmens Zeus bekannt, geriet aber auch in die Kritik, da sein Unternehmen mithilfe von Drückerkolonnen arbeitete.[3] Dies wurde ihm unter anderem vom Bund der Versicherten vorgehalten, als er im Jahr 1990 für die Präsidentschaft des Hamburger SV kandidierte.[4] Hunke wehrte sich gegen die Vorwürfe und setzte sich schließlich gegen Joachim Dege, Chef der Hamburger Mercedes-Niederlassung, durch. Von November 1990 bis Oktober 1993 war Hunke HSV-Präsident.[5] Kernaufgabe von Hunkes Amtszeit als Präsident war die finanzielle Sanierung des damals wirtschaftlich schwer angeschlagenen Vereins. Hierzu initiierte er unter anderem die Ausgabe von 36.000 Aktien à 1.000 DM. Das Modell war als ein Novum im deutschen Profifußball damals Gegenstand bundesweiter Berichterstattung.[3] Letztlich wurden aber nicht ausreichend Aktien verkauft, um den Verein zu sanieren, der Löwenanteil der Sanierung wurde damals in Hunkes Ägide durch den Verkauf von Thomas Doll an Lazio Rom erwirtschaftet. Bis Januar 2009 war Hunke in der Folge Mitglied des Aufsichtsrats beim Hamburger SV, wobei er des Öfteren kritisch zur Vereinspolitik Stellung bezog. Auf der Mitgliederversammlung am 9. Januar 2011 zog er erneut in den Aufsichtsrat ein.[6]

Seit 1994 ist Jürgen Hunke geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger Kammerspiele, die er vor dem finanziellen Ruin gerettet hat.[7] Das Haus wurde 2002 komplett renoviert und erweitert. Heute ist es ein wichtiges Zentrum für Kultur und Kommunikation in Hamburg. Hunke, der sich als „unabhängiger, selbst bestimmter Privatier“ bezeichnet, ist außerdem Aufsichtsratsvorsitzender der Hamburger Sportpark AG. Seit September 2008 ist er Herausgeber des von ihm finanzierten Online-Magazins Guten-Morgen-Hamburg.

Hunke hat mit drei Häusern die Mikado-Galerie mittlerweile am Markt etabliert. Das Mikado Gallery House am Mittelweg 111 beherbergt einzigartige asiatische Kunstschätze: Skulpturen, Gemälde, alte Kunst aus verschiedenen fernöstlichen Ländern. Die Ausstellung umfasst eine der größten Buddha-Sammlungen Deutschlands. Neben dem Stammhaus in Hamburg hat sich der Mikado-Garten in Timmendorfer Strand etabliert. Neu dazu gekommen ist im April 2010 die Galerie in Berlin in der Fasanenstraße.[8]

1997[9] und 2001 kandidierte Hunke als Spitzenkandidat der Statt Partei, deren Mitbegründer er ist[10][11], für die Hamburger Bürgerschaft. Hunke ist zudem stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der EFAZ-AG.

Buchveröffentlichungen (Auszug)

  • Die untrainierte Gesellschaft
  • Du wirst 60 – und was dann?
  • Wohlfühlen – Der Megatrend
  • Ausreden – Die neue Volkskrankheit
  • Sieh zu, wie Steine wachsen!

Einzelnachweise

  1. Jürgen Hunke - "Wir müssen an die Erbschaftssteuer ran"; WELT online vom 13. April 2008
  2. Ein Teehaus spaltet Timmendorfer Strand; Hamburger Abendblatt vom 1. September 2010
  3. a b www.spiegel.de: Mit dem Geld von Onkel Paul, Der Spiegel, 11. März 1991
  4. Jens Meyer: Herr Hunke, sind Sie skrupellos?, in: Hamburger Abendblatt vom 27. August 1990
  5. HSV-Präsidenten seit 1919
  6. "Hoffmanns Kritiker ziehen in den HSV-Aufsichtsrat ein", Hamburger Abendblatt vom 9. Januar 2011
  7. Nichts als Theater: die Geschichte der Hamburger Kammerspiele
  8. Jürgen Hunke - Persönliche Website
  9. Populismus: Gefahr für die Demokratie oder nützliches Korrektiv?, S.195 von Frank Decker
  10. Interview - Jürgen Hunke, Verleger - Kloenschnack Heft 8/08
  11. Theater der Zeit, Ausgaben 1-4, S.32

Weblinks


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