- Lazio Rom
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Lazio Rom Voller Name Società Sportiva Lazio S.p.A. Ort Rom Gegründet 9. Januar 1900 Vereinsfarben Weiß-Celeste Stadion Olympiastadion Rom Plätze 72.698 Präsident Claudio Lotito
Trainer Edoardo Reja
Homepage www.sslazio.it Liga Serie A 2010/11 5. Platz Lazio Rom, offiziell Società Sportiva Lazio S.p.A., ist ein italienischer Fußballverein aus Rom. Lazio Rom, benannt nach der italienischen Bezeichnung der Region Latium, ist neben Juventus Turin und dem Lokalrivalen AS Rom der einzige an der Mailänder Börse notierte Klub Italiens. Seine Heimspiele trägt der Verein im Römer Olympiastadion aus, das man sich mit AS Rom teilt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Lazio Rom wurde am 9. Januar 1900 von Luigi Bigiarelli gegründet. Große Erfolge blieben aber zunächst selten. Lediglich 1973/74 konnte die italienische Meisterschaft und 1957/58 der italienische Pokal gewonnen werden.
1980 wurde der Klub im Sog eines Wettskandals zusammen mit dem AC Mailand in die Serie B zwangsversetzt, bis dahin das unrühmlichste Kapitel in der 111-jährigen Vereinsgeschichte. Nach drei Spielzeiten gelang zwar der Wiederaufstieg, doch schon 1985 musste Lazio als Tabellenletzter erneut den Gang in die Serie B antreten. Es dauerte bis zur Saison 1988/89, dass Lazio wieder erstklassig spielte.
Ab der Saison 1992/93 konnte sich Lazio aber unter den Spitzenmannschaften der Serie A festsetzen und die nächsten Spielzeiten beendete man nie schlechter als auf Rang fünf. 1997 übernahm der Schwede Sven-Göran Eriksson den Trainerposten bei Lazio Rom. Seine erste Saison, die Spielzeit 1997/98, schloss man zwar nur auf dem siebten Tabellenplatz ab, dafür konnte aber erneut der italienische Pokal gewonnen werden. Außerdem konnte Lazio Rom im UEFA-Pokal bis ins Finale vordringen, wo die Römer sich allerdings Inter Mailand mit 0:3 geschlagen geben mussten.
In der Saison 1998/99 investierte der Verein die enorme Summe von insgesamt 126,4 Millionen Euro in neue Spieler. Christian Vieri, Marcelo Salas, Sinisa Mihajlovic und Dejan Stankovic waren nur einige der namhaften Neuverpflichtungen dieser Saison. Der Erfolg gab der Vereinsführung aber zunächst Recht, denn mit einem 2:1-Sieg über den RCD Mallorca gewann Lazio den Europapokal der Pokalsieger 1998/99, was zugleich den größten Erfolg der bisherigen Vereinsgeschichte bedeutet. Mit einem 1:0-Erfolg über Champions League-Sieger Manchester United sicherte sich Lazio außerdem den UEFA-Super-Cup.
Nach dem Double bestehend aus Meistertitel und Pokalsieg im Jahre 2000 kam Lazio aufgrund millionenschwerer Spielertransfers ihres damaligen Vereinspräsidenten in finanzielle Schwierigkeiten, obwohl zu Beginn der Saison Stürmer Christian Vieri für die damalige Rekordsumme von 45 Mio. Euro an Inter Mailand verkauft wurde.
In der Saison 2000/01 wurden dennoch 77,7 Mio. Euro in neue Spieler investiert, darunter unter anderem die Rekordablösesumme von 55 Mio. Euro für den Argentinier Hernán Crespo. Auch Angelo Peruzzi, der die nächsten Jahre das Tor von Lazio hütete, wurde in dieser Saison verpflichtet. Zur Saison 2001/02 wurden Leistungsträger wie Juan Sebastián Verón, Pavel Nedvěd und Marcelo Salas für insgesamt über 100 Mio. Euro abgegeben, aber für eine noch höhere Summe wurden neue Spieler verpflichtet: Jaap Stam für fast 26 Mio. Euro, Stefano Fiore für 25 Mio. Euro und vom spanischen Verein FC Valencia Mittelfeldspieler Gaizka Mendieta für 48 Mio. Euro. Mendieta konnte die in ihn gesteckten Erwartungen allerdings nicht erfüllen und fand nie wirklich seine Form.
Über die Jahre hinweg haben sich die beiden Römer Fußballklubs AS Rom und Lazio in ihrer Rivalität und im Streben um die Vorherrschaft in der Stadt mit immer teureren Spielereinkäufen an den Rande des Ruins getrieben. Schon 2002/03 war der Verein durch die massiven Schulden gezwungen, wichtige Spieler zu verkaufen: Alessandro Nesta für 30 Mio. Euro zum AC Mailand und Hernán Crespo für 36 Mio. Euro zu Inter Mailand. Dennoch konnte 2003/04 noch einmal der italienische Pokal gewonnen werden. Doch auch 2004/05 mussten mit Jaap Stam (10,5 Mio. Euro, AC Mailand) und Stefano Fiore (17 Mio. Euro, FC Valencia) weitere Schlüsselspieler verkauft werden.
Wie Juventus Turin war auch Lazio in den Manipulationsskandal in der Serie A rund um Luciano Moggi verwickelt, der 2006 bekannt wurde. Als Strafe wurde gegen Lazio zunächst der Abstieg in die Serie B (zweithöchste Spielklasse) und der Abzug von sieben Punkten für die Saison 2006/07 verhängt. Lazio ging gegen dieses Urteil zweimal erfolgreich in Revision: Im ersten Revisionsurteil wurde der Zwangsabstieg in einen 11-Punkte-Abzug abgemildert, im zweiten Urteil wurden diese elf Zähler nochmals auf drei Punkte reduziert.
Sportlich gesehen waren die letzten Jahre für Lazio ein stetes Auf und Ab: Die Saison 2006/07 schloss man trotz Punkteabzug als Tabellendritter ab und erreichte damit die Champions League-Qualifikation. In dieser konnte Lazio sich gegen Dinamo Bukarest durchsetzen und sich somit für den Hauptbewerb qualifizieren, in welchem man hinter Real Madrid, Olympiakos Piräus und Werder Bremen aber nur Gruppenletzter wurde. In der Liga lief es in den folgenden Jahre ebenfalls relativ enttäuschend und Lazio kam nie über einen Platz im Tabellenmittelfeld hinaus. Mit einem Sieg im Elfmeterschießen über Sampdoria Genua konnte aber 2009 zum fünften Mal der italienische Pokal gewonnen werden. Auch die Spielzeit 2010/11 schloss man als Tabellenfünfter erfolgreich ab.
Lazio und seine Fans
Teile der Anhängerschaft von Lazio Rom sind sehr gewaltbereit und gleichermaßen rassistisch eingestellt. Bei Heimspielen, insbesondere Lokalderbys gegen den AS Rom, kam es in der Vergangenheit schon mehrfach zu schweren gewalttätigen Auseinandersetzungen. Lazio wurde vom italienischen Verband deswegen schon des Öfteren mit Platzsperren oder Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestraft. Ein weiteres Problem stellt die Ultragruppierung Irriducibili Lazio dar, die sich offen zum Faschismus bekennt und dementsprechend rassistisch und antisemitisch agiert. So waren bei Heimspielen oft Flaggen und Fahnen mit dem Hakenkreuz oder anderen faschistischen Symbolen zu sehen.
Aktueller Kader
Stand: 27. September 2011[1]
Torhüter 1 Albano Bizzarri
16 Alessandro Berardi
22 Federico Marchetti
84 Juan Pablo Carrizo
Verteidiger 2 Guglielmo Stendardo
3 André Dias
5 Lionel Scaloni
14 Javier Garrido
19 Senad Lulić
20 Giuseppe Biava
21 Mobido Diakité
26 Ștefan Radu
29 Abdoulay Konko
33 Marius Stankevičius
39 Luis Pedro Cavanda
40 Luca Andrea Crescenzi
78 Luciano Zauri
Federico Chirico
Ivan Artipoli
Mittelfeldspieler 6 Stefano Mauri
8 Hernanes
11 Matuzalem
15 Álvaro González
24 Cristian Daniel Ledesma
27 Lorik Cana
32 Cristian Brocchi
41 Enrico Zampa
Stürmer 7 Giuseppe Sculli
9 Tommaso Rocchi
18 Libor Kozák
25 Miroslav Klose
29 Stephen Makinwa
81 Simone Del Nero
99 Djibril Cissé
Gonzalo Barreto
Betreuerstab
Stand: 13. Mai 2011
- Trainer: Edoardo Reja
- Co-Trainer: Giovanni Lopez
- Teamchef: Maurizio Manzini
- Torwart-Trainer: Adalberto Grigioni
- Sportlicher Leiter: Igli Tare
Erfolge
A-Mannschaft
International
- Europapokal der Pokalsieger: 1999
- Europäischer Super-Cup: 1999
- Alpenpokal: 1971
- Memorial Pier Cesare Baretti: 1994
National
- Italienische Meisterschaft: 1974, 2000
- Italienischer Pokalsieger: 1958, 1998, 2000, 2004, 2009
- Italienischer Fußball-Supercupsieger: 1998, 2000, 2009
- Italienische Serie-B-Meisterschaft: 1969
Jugendmannschaft
National
- Campionato Primavera: 1976, 1987, 1995, 2001
- Coppa Italia Primavera: 1979
Individuelle Erfolge (Auswahl)
Italiens Fußballer des Jahres (4)
- Guerin d'Oro (2)
- 1993
Giuseppe Signori
- 1999
Matías Almeyda
- 1993
- Oscar del Calcio (2)
- 1997
Roberto Mancini[2]
- 1999
Christian Vieri[3]
- 1997
Italiens Trainer des Jahres (1)
- 2000
Sven-Göran Eriksson
Torschützenkönige
Italienische Meisterschaft (8)
- 1937
Silvio Piola (21 Tore)
- 1943
Silvio Piola (21 Tore)
- 1974
Giorgio Chinaglia (24 Tore)
- 1979
Bruno Giordano (19 Tore)
- 1993
Giuseppe Signori (26 Tore)
- 1994
Giuseppe Signori (23 Tore)
- 1996
Giuseppe Signori (24 Tore)[4]
- 2001
Hernán Crespo (26 Tore)
- 1958
Humberto Tozzi (11 Tore)
- 1993
Giuseppe Signori (6 Tore)
- 1998
Giuseppe Signori (6 Tore)
- 2004
Stefano Fiore (6 Tore)
- 2009
Goran Pandev (6 Tore)
Ehemalige Spieler
Top 10 nach Einsätzen und Toren
(Stand: 24. August 2011; angegeben sind alle Pflichtspiele)[5]
Einsätze 1 Giuseppe Favalli
1992–2004 401 2 Giuseppe Wilson
1969–1979 394 3 Paolo Negro
1993–2005 376 4 Aldo Puccinelli
1940–1943,
1945–1955342 5 Luca Marchegiani
1993–2003 339 6 Vincenzo D'Amico
1972–1980,
1981–1985336 7 Idilio Cei
1958–1968 288 8 Enrique Flamini
1939–1952,
1953–1954282 9 Renzo Garlaschelli
1972–1982 276 10 Romolo Alzani
1945–1955 263 Alessandro Nesta
1993–2002 263 * = noch bei Lazio Rom aktiv Tore 1 Silvio Piola
1934–1943 148 2 Giuseppe Signori
1992–1997 127 3 Giorgio Chinaglia
1969–1976 123 4 Bruno Giordano
1975–1985 110 5 Tommaso Rocchi*
seit 2004 92 6 Aldo Puccinelli
1940–1943,
1945–195577 7 Renato Garlaschelli
1972–1982 63 8 Goran Pandev
2004–2010 62 9 Pierluigi Casiraghi
1993–1998 56 10 Simone Inzaghi
1999–2010 55 * = noch bei Lazio Rom aktiv Trainerhistorie
1901–1906 Sante Ancherani
1906–1924 Guido Baccani
1924–1926 Desiderio Koszegi
1926–1927 Emanuele Lowy
1927–1929 Franz Sedlaceck
1929 Technische Kommission 1929–1930 Pietro Piselli
1930–1931 Ferenc Molnár
1931–1932 Amílcar Barbuy
1932–1934 Karl Stürmer
1934–1936 Walter Alt
1936–1939 József Viola
1939 Luigi Allemandi
Di Franco
1939–1940 Géza Kertész
1940–1941 Ferenc Molnár
1941 Dino Canestri
1941–1943 Alexander Popovich
1943–1944 Dino Canestri
1944–1948 Anton Cargnelli
1948 Orlando Tognotti
1948–1951 Mario Sperone
1951–1953 Giuseppe Bigogno
1953 Alfredo Notti
1953–1954 Mario Sperone
1954 Federico Allasio
1954–1955 George Raynor
Roberto Copernico
1955–1956 Luigi Ferrero
Roberto Copernico
1956 Luigi Ferrero
Jesse Carver
1956–1957 Jesse Carver
1957–1958 Milovan Ćirić
1958 Alfredo Monza
Dino Canestri
1958–1960 Fulvio Bernardini
1960–1961 Enrique Flamini
1961 Jesse Carver
1961–1962 Paolo Todeschini
1962 Alfonso Ricciardi
1962 Carlo Facchini
1962–1964 Juan Carlos Lorenzo
1964–1966 Umberto Mannocci
1966-1967 Maino Neri
1967–1968 Renato Gei
1968 Roberto Lovati
1968–1971 Juan Carlos Lorenzo
1971 Roberto Lovati
1971–1975 Tommaso Maestrelli
1975 Giulio Corsini
1975–1976 Tommaso Maestrelli
1976–1978 Luís Vinício
1978–1980 Roberto Lovati
1980–1982 Ilario Castagner
1982–1983 Roberto Clagluna
1983 Juan Carlos Morrone
1983–1984 Paolo Carosi
1984–1985 Juan Carlos Lorenzo
1985 Giancarlo Oddi
Roberto Lovati
1985–1986 Luigi Simoni
1986–1988 Eugenio Fascetti
1988–1990 Giuseppe Materazzi
1990–1994 Dino Zoff
1994–1997 Zdeněk Zeman
1997 Dino Zoff
1997–2001 Sven-Göran Eriksson
2001 Dino Zoff
2001–2002 Alberto Zaccheroni
2002–2004 Roberto Mancini
2004 Domenico Caso
2004-2005 Giuseppe Papadopulo
2005–2009 Delio Rossi
2009–2010 Davide Ballardini
2010– Edoardo Reja
Hockey
Die Hockeyherrenmannschaft von Lazio gewann in der Saison 2004/05 die italienische Meisterschaft auf dem Feld, sowie 1991, 1996, 2001 und 2006 den italienischen Pokal.
Weblinks
- Offizielle Webseite von Lazio Rom (italienisch)
Einzelnachweise
- ↑ I tesserati 2011/2012 sslazio.it
- ↑ Roberto Mancini spielte 1997 in der ersten Jahreshälfte noch bei Sampdoria Genua.
- ↑ Christian Vieri spielte 1999 in der zweiten Jahreshälfte bei Inter Mailand.
- ↑ Giuseppe Signori wurde in der Saison 1995/96 mit 24 Treffern gemeinsam mit Igor Protti von der AS Bari Torschützenkönig der Serie A.
- ↑ SS Lazio: Statistiche – Record
Atalanta Bergamo | FC Bologna | Cagliari Calcio | Catania Calcio | AC Cesena | AC Florenz | CFC Genua | US Lecce | AC Mailand | Inter Mailand | SSC Neapel | Novara Calcio | US Palermo | FC Parma | AS Rom | Lazio Rom | AC Siena | Juventus Turin | Udinese Calcio | AC Chievo Verona
- Trainer: Edoardo Reja
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