- KBC Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie.
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KBC Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie. GmbH Unternehmensform GmbH Gründung 6. April 1752 Unternehmenssitz Lörrach, Deutschland Branche Textilindustrie Produkte Stoffdrucke
Website Datei:KBC Loerrach.jpgDie KBC Manufaktur Koechlin, Baumgartner & Cie. GmbH, kurz: KBC, ist ein deutsches Textilunternehmen mit Sitz in Lörrach. Es ist das größte Stoffdruckunternehmen Europas und gehört zur Daun-Gruppe.
Geschichte
Sie wurde am 6. April 1752 von Philipp Jakob Oberkampf (1714-1781), dem Vater von Christophe-Philippe Oberkampf, als Indienne-Fabrik in Lörrach gegründet. Bereits nach einem Jahr gibt Oberkampf auf, da ihm das Kapital ausgegangen war.
Das Unternehmen wird 1753 von dem aus Bern stammenden Friedrich Küpfer übernommen. In seiner Zeit hatte die Fabrik bereits zwischen 200 und 400 Mitarbeiter. Nach seinem Tod am 20. Februar 1766 übernehmen sein Sohn Nikolaus Jakob Küpfer und sein Schwager Gmelin die Leitung. Nach anfänglichem Erfolg geriet Küpfer bei seinen Geldgebern in Basel, den Gebrüdern Merian, unter Misskredit, weil er die Gewinne seines Textilunternehmens dazu nutzte, um im eigenen Labor Gold herzustellen.
In Napoleonischer Zeit steht die Produktion vier Jahre still. 1808 wird das Werk von der neuen Regierung des Landes Baden an die Gebrüder Merian aus dem nahen Basel veräußert. Diese setzen als Werkleiter Peter und Daniel Koechlin aus Mülhausen ein. Peter Koechlin gründet in den Folgejahren weitere Spinnereien und Webereien im Umland, so in Steinen, Schönau und Zell. Bald wird der Dampfmaschinenantrieb eingeführt und von Hand- auf Rollendruck umgestellt. 1930 arbeiten an die 5000 Menschen in den Werken von Koechlin in Südbaden und dem Elsass. Im selben Jahr treten Camille Koechlin und sein Sohn Horace in den Konzern ein. Die spätere entwickelt sich zu einem multinationalen Konzern.
Auf der Pariser Weltausstellung 1864 erhält KBC für seine Produkte eine Goldmedaille. Auch auf sozialem Gebiet bleibt das Unternehmen nicht untätig. Hunderte Werkswohnungen werden errichtet, eine Betriebskrankenkasse gegründet, ein Werksarzt angestellt und ein Betriebskindergarten installiert.
1864 wird die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1903 wird eine Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmensgewinn eingeführt.
Die internationale Ausrichtung des Unternehmens hat sich über 250 Jahre gehalten und führte zu zahlreichen Zukäufen und Kooperationen in aller Welt. 1967 überschreitet der Umsatz erstmals 100 Millionen Mark, auf dem Höhepunkt 1989/1990 werden 1,3 Milliarden DM Konzernumsatz erzielt. Allerdings geriet auch die KBC, als größtes Lörracher Unternehmen, in den 1990er Jahren in eine Krise. Die Abhängigkeit von der Pariser DMC-Gruppe (Dollfus, Mieg & Cie.), zu der die KBC seit dem 1970er Jahren gehört, verschlimmert die Lage noch. Mehrfach kommt es zu personellen Veränderungen im Vorstand. 1997 wird die AG wieder zur GmbH umgewandelt, Beteiligungen und Werkswohnungen werden verkauft, das Personal auf 600 Mitarbeiter abgebaut. Trotzdem schrieb das Unternehmen 1999 95 Millionen DM Verlust.
Heute
Die Zugehörigkeit zur Daun-Gruppe, die im Jahr 2000 die KBC als insolvent angemeldet und in den Folgejahren mit Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe saniert und modernisiert hat, trug seither zur Erholung bei, ebenso der Verkauf eines Drittels des Firmengeländes an die Stadt Lörrach, auf dem die Wirtschaftsförderung Innocel neue Unternehmen angesiedelt hat und weiter ansiedeln will.
Schwerpunkte sind heute das Bedrucken von hochwertigen Bekleidungs- und Heimtextilien im Inkjet- und zunehmend Digitaldruck. Ein Spezialgebiet der KBC ist die Ausrüstung von Segeltuchgewebe für den Hersteller Contender.
Weblinks
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