- KHM 59
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Der Frieder und das Katherlieschen ist ein Märchen. Es ist in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm an Stelle 59 enthalten (KHM 59).
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Frieder verlangt von Katherlieschen Speise und Trunk, wenn er vom Feld heimkommt. Der Hund stiehlt ihr die Wurst aus der Pfanne, als sie das Bier zapft. Während sie ihm nachläuft, läuft das Fass aus. Sie trocknet das Bier mit dem Mehl auf, wobei der Krug umfällt. Frieder vergräbt Gold im Stall. Sie darf nicht dran, aber sagt es Krämern, die damit fortlaufen und ihr Geschirr dalassen. Sie stellt es mit ausgeschlagenen Böden auf Pfählen ums Haus. Auf dem Weg den Dieben nach fällt sie zurück. Sie schmiert die Butter in Spurrillen im Boden, damit die arme Erde weniger gedrückt wird. Ein Käse rollt davon. Sie schickt die anderen nach, dass sie ihn holen, aber sie kommen nicht wieder. Frieder schickt sie das Haus verschließen und anderes Essen holen. Sie holt Essig und Hutzeln und bringt die Tür zur Verwahrung mit. Sie steigen zum Schlafen auf einen Baum, unter dem sich zufällig die Räuber treffen. Frieder wirft Steine, aber trifft nicht. Die Räuber halten sie für Tannenzapfen. Hutzeln und Essig, die Katherlieschen zu schwer werden, halten sie für Vogelmist und Tau. Erst als die Tür kommt, wähnen sie den Teufel, und die beiden nehmen ihr Gold heim. Katherlieschen soll Frucht schneiden. Es isst erst, dann zerschneidet es vor Müdigkeit seine Kleider. Es kennt sich nicht mehr und fragt an der Tür, ob es schon drin ist. Als es „ja“ hört, läuft es fort. Es führt Diebe ins Dorf, aber ruft dabei so laut, dass sie es Rüben rupfen schicken. Dort hält es ein Mann für den Teufel und holt den Pfarrer. Als es sich aufrichtet, laufen beide davon.
Herkunft
Das Märchen ist in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm seit der Zweitauflage von 1819 als Nr. 59 enthalten (anstelle Prinz Schwan aus der Erstauflage). Sie folgten laut Anmerkungen v.a. einer Erzählung aus Zwehrn (von Dorothea Viehmann). Aus einer andern hessischen stammt die Stelle mit Butter und Käse, aus Frizlar die vergrabenen Gickelinge (in der zwehrner Fassung ein Hasenbalg). In einer vierten aus den Diemelgegenden soll die Frau Fleisch in Kohl aufs Feld bringen, steckt es roh ins Kohlfeld. Der Hund frisst es. Sie bindet ihn dafür an den Bierhahn. So läuft das Bier aus, sie trocknet es mit Mehl und bringt dem Mann Essig und Hutzeln und die Haustür. Sie fliehen vor Räubern auf einen Baum und erbeuten wie in der anderen Fassung deren Gold. Durch die Nachbarin, von der sich die Frau ein Maß für das Gold leiht, erfahren es alle, aber werden im Wald von den Räubern erschlagen. Die Anmerkungen nennen noch weitere Literaturstellen.
Vgl. KHM 34 Die kluge Else, KHM 34a Hansens Trine, KHM 104 Die klugen Leute
Literatur
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Vollständige Ausgabe. Mit 184 Illustrationen zeitgenössischer Künstler und einem Nachwort von Heinz Rölleke. S. 332–338. Düsseldorf und Zürich, 19. Auflage 1999. (Artemis & Winkler Verlag; Patmos Verlag, ISBN 3-538-06943-3)
- Grimm, Brüder. Kinder- und Hausmärchen. Ausgabe letzter Hand mit den Originalanmerkungen der Brüder Grimm. Mit einem Anhang sämtlicher, nicht in allen Auflagen veröffentlichter Märchen und Herkunftsnachweisen herausgegeben von Heinz Rölleke. Band 3: Originalanmerkungen, Herkunftsnachweise, Nachwort. S. 113–114, S. 468. Durchgesehene und bibliographisch ergänzte Ausgabe, Stuttgart 1994. (Reclam-Verlag, ISBN 3-15-003193-1)
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