Kalterherberg

Kalterherberg
Kalterherberg
Stadt Monschau
Koordinaten: 50° 32′ N, 6° 13′ O50.5333333333336.2166666666667560Koordinaten: 50° 32′ 0″ N, 6° 13′ 0″ O
Höhe: 560 m ü. NN
Fläche: 18,73 km²
Einwohner: 2.432 (31. Dez. 2006)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Wappen von Kalterherberg
Eifeldom

Kalterherberg ist ein südwestlicher Stadtteil von Monschau in der Städteregion Aachen und gehörte bis zum 31. Dezember 1971 als eigenständige Gemeinde zum ebenfalls aufgelösten Kreis Monschau und dieser zum ebenfalls aufgelösten Regierungsbezirk Aachen (siehe Aachen-Gesetz).

Der Name charakterisiert den Ort. Direkt am Hohen Venn gelegen, bekommt dieser Grenzort zu Belgien als erster das schlechte und kalte Wetter ab. Haushohe Buchen-Windschutzhecken verschaffen Abhilfe; Kalterherberg ist ein typisches Beispiel für das Monschauer Heckenland.

Geschichte

Die erste Urkunde in der Kalterherberg genannt wird, trägt das Datum vom 1. Mai 1334. In diesem Jahre verkauften Johannes Payzsche und seine Frau Alleidis in „Kaldeherberich“ dem Kloster Reichenstein eine jährliche Geldrente, und setzten ihre Güter zu Kalterherberg als Pfand ein. Die Schöffen und der Forstmeister von Konzen bestätigt diesen Handel. In der Aachener Stadtrechnung von 1385 wird ebenfalls Kalterherberg in Zusammenhang mit einem „Thiis van der Kalden Herbergen“ erwähnt. In einer weiteren Urkunde von 1391 taucht der Name „Kalde Herberge“ auf. Um 1550 gab es bereits eine Kapelle die dem Hl. Lambertus geweiht war. Beim Durchwandern des Dorfes kann man die typischen Hausformen der Venndörfer bewundern: das auf eine Urform zurückgehende Steinhaus mit Kamin und Eingang im Giebel bei beidseitig tief herunter gezogenem Dach, sowie die fränkische Form mit dem Eingang an der Längsseite und dem mitten im Haus stehenden Kamin, ferner ein aus Torflagerhallen entwickeltes Langhaus. Auffällig ist die zweitürmige große Kirche St. Lambertus mit der Bezeichnung Eifeldom, erbaut 1901.

Westlich, etwas abseits gelegen und durch Belgisches Staatsgebiet in Form der Vennbahn abgetrennt, befindet sich der Ortsteil Ruitzhof.

Die westlichen Teile des zu Kalterherberg gehörenden Dorfes Leykaul sowie mehrere Bauernhöfe von Kalterherberg wurden am 1. April 1949 temporär zu Belgien geschlagen. Die Rückgabe der annektierten Gebiete an Deutschland erfolgte am 28. August 1958 aufgrund eines am 24. September 1956 geschlossenen deutsch-belgischen Grenzvertrages. Der westliche Teil von Leykaul verblieb dauerhaft bei Belgien.

Am 1. Januar 1972 wurde Kalterherberg in die Stadt Monschau eingegliedert.[1]

Am 13. Mai 2002 wurde Kalterherberg während der zweiten Etappe des Giro d’Italia durchfahren.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 1386 mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 96 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der September; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,9 Mal mehr Regen, als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im oberen Drittel. In über 92 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.

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