- Kamelfleisch
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Als Kamelfleisch wird das Fleisch von zweihöckrigen Kamelen (Trampeltieren) und von Dromedaren bezeichnet. Es ist wie das Fleisch anderer Säugetiere grundsätzlich essbar. Abgesehen von den Höckern ist Kamelfleisch sehr fettarm und grobfaserig. Ein männliches ausgewachsenes Dromedar wiegt über 400 kg, ein Trampeltier über 650 kg, wobei der Fleischanteil bei einem Dromedar zwischen 50 und 76 Prozent liegt, beim Trampeltier zwischen 35 und 50 Prozent.[1]
Kamele werden von Nomaden in Afrika, Asien und dem Orient schon seit Jahrhunderten als Lasttiere genutzt, wurden traditionell meist aber nur geschlachtet, wenn sie verletzt oder zu alt für eine weitere Nutzung waren. Für viele Stämme war und ist der Besitz von Kamelen gleichbedeutend mit Reichtum und Ansehen, so dass der Verzehr gesunder Kamele aus diesem Grund nicht in Frage kommt. Diese Einstellung herrscht zum Beispiel in Ostafrika vor. Auch im Sudan werden Kamele nur zu besonderen Anlässen geschlachtet. In Somalia wird Kamelfleisch dagegen häufiger verzehrt, es gibt auch spezielle Metzgereien. Allgemein werden in Afrika andere Fleischsorten jedoch vorgezogen, auch wegen der etwas trockenen Konsistenz des Kamelfleischs und des spezifischen Geschmacks. Im Allgemeinen werden Jungtiere bevorzugt, da das Fleisch dann in Geschmack und Textur Rindfleisch ähneln soll.[2]
Beliebter ist das Fleisch in arabischen Staaten, vor allem in den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo es lange Zeit die wichtigste Proteinquelle war. Staaten wie Ägypten, Libyen und Saudi-Arabien importieren gezüchtete Kamele für den Verzehr. 1980 wurden allein aus dem Sudan über 338.000 Schlachtkamele in den Nahen Osten exportiert. In einigen Regionen Mauretaniens wird überwiegend Kamelfleisch verzehrt. Kamele in der westlichen Sahara haben nur noch eine geringe Funktion als Lasttiere, sie werden überwiegend als Fleischlieferanten gezüchtet.
Die Kamelfleischproduktion des afrikanischen Kontinents betrug im Jahr 2003 rund 248.000 Tonnen, die Weltproduktion insgesamt etwa 300.000 Tonnen. Seit 1988 gibt es auch in Australien eine kleine Kamelzucht für den Export.[2]
Ein religiös begründetes Nahrungstabu für Kamelfleisch gibt es für Hindus, Juden, christliche Kopten in Ägypten, Christen in Äthiopien, die Anhänger des Zoroastrismus im Iran und Mandäer.[1] In Somalia sind Herz und Hoden eines Kamels für Frauen tabu, für Männer die Füße. Der sehr fetthaltige Höcker wird generell zuerst den Männern angeboten.[2]
Einzelnachweise
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