- Karl Baumbach
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Karl Adolf Baumbach (* 9. Februar 1844 in Meiningen; † 21. Januar 1896 in Danzig) war ein deutscher Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der jüngere Bruder des Dichters Rudolf Baumbach (1840–1905) studierte in den Jahren 1862–1865 Rechtswissenschaften sowie Staatswissenschaften an den Universitäten Jena, Heidelberg, Leipzig und Berlin. Er promovierte zum Dr. jur.. Später wurde er Kreisrichter in Saalfeld an der Saale und 1878 Landrat in Sonneberg.
Mit dem Politiker Eduard Lasker (1829–1884) befreundet, schloss er sich der Nationalliberalen Partei an und wurde 1880 bei einer Nachwahl in Meiningen in den Deutschen Reichstag gewählt. Mit den sogenannten „Sezessionisten“ schied er im August 1880 aus der Partei aus, trat der Fusion mit der Deutschen Fortschrittspartei bei und wurde in den Jahren 1884 und 1890 vom 5. Berliner Wahlkreis zum Reichstagsabgeordneten gewählt. Als Vertreter der Deutsch-Freisinnigen Partei trat er 7. Mai 1890 als zweiter Vizepräsident in den Vorstand des Reichstags.
Bei Debatten um die Zulassung von Frauen zu deutschen Universitäten stellte Karl Baumbach 1893 im Reichstag fest, August Bebel (1840–1913) habe den Einwand, die Frau sei dem Mann geistig nicht ebenbürtig, gründlich widerlegt.[1]
Ende 1890 wurde er zum Oberbürgermeister von Danzig und im Januar 1891 für diese Stadt in das Preußische Herrenhaus gewählt. Weiterhin war er Mitglied des Westpreußischen Provinziallandtages.
Quellen
- ↑ Ursula Herrmann: Frauen und Sozialdemokratie 1871 bis 1910. Zum Ringen der deutschen Sozialdemokratie und der II. Internationale um Frauenemanzipation. In: Wolfgang Weist: „Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung“, Heft 2/1999, Seite 59f., trafo verlag, Berlin 1999
Werke
- Staatslexikon, Handbuch für jeden Staatsbürger zur Kenntnis des öffentlichen Rechts und des Staatslebens aller Länder, insbesondere des Deutschen Reichs, Leipzig 1882
- Der Colportagebuchhandel und die Gewerbenovelle, 1883
- Der Normal-Arbeitstag, 1885
- Frauenarbeit und Frauenschutz, 1889
- Der deutsche Reichstag, 1890
- Der Kolportagebuchhandel und seine Widersacher, 1894
Baumbach redigierte den juristischen Teil der Ausgabe von Meyers Konversationslexikon dieser Zeit.
Literatur
- Baumbach, Karl Adolf. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 654 . (Nebeneintrag)
- Deutsches Biographisches Jahrbuch, Jahrgang 1897
- Acta Borussica, Neue Folge
Weblinks
- Karl Baumbach in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Literaturliste im Online-Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Richter (Deutsche Geschichte)
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- Autor
- Deutscher
- Geboren 1844
- Gestorben 1896
- Mann
- Mitglied des Provinziallandtages von Westpreußen
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